Saison 2021: Die Bilanz der WorldTour-Teams | EF Education-Nippo – eine passable Saison

In einer Serie schauen wir auf die Leistungen der World-Tour-Teams im Jahr 2021. Für EF Education-Nippo war es ein durchwachsenes Jahr.

Magnus Cort

Satte 16 Saisonsiege gelangen dem Team im Jahr 2021. Immerhin elf davon auf World-Tour-Ebene. Bei der Tour de France verpasste man den Tageserfolg, dafür konnte man beim Giro d’Italia (durch Alberto Bettiol) und bei der Vuelta Erfolge einfahren. Bei der Spanienrundfahrt holte Magnus Cort gleich drei Etappensiege. Zeitfahrer Stefan Bissegger steuerte zur ordentlichen Saisonbilanz drei Siege bei, darunter auch der Etappensieg bei Paris-Nizza. Der Amerikaner Neilson Powless gewann das klassische Eintagesrennen Clasica San Sebastian.

Auch Hugh Carthy konnte bei der Burgos-Rundfahrt einen Tagessieg einfahren, die hohen Erwartungen in Sachen Gesamtwertung konnte der Vuelta-Dritte von 2020 in diesem Jahr aber nicht ganz erfüllen. Gesamtrang acht beim Giro ist dennoch ein ordentliches Ergebnis. Bei der Tour ruhten die Hoffnungen erneut auf Rigoberto Uran, der kurz vor Tourstart bei der Tour de Suisse das Zeitfahren gewann und Gesamtzweiter wurde. Bei der Frankreich-Rundfahrt lief es nicht optimal, so musste sich der Kolumbianer mit Rang 10 begnügen. Dafür war in Sachen Medienaufmerksamkeit die Alt Tour von Lachlan Morton ein voller Erfolg.

Auch bei den Frühjahrsklassikern lief es nicht wie gewünscht. Ex-Rondesieger Alberto Bettiol kam nach einer Stoffwechselerkrankung nicht rechtzeitig in Schwung und auch Michael Valgren konnte nicht für Top-Resultate sorgen. So schaffte man es im Frühjahr nicht, sich bei den großen Rennen in den Top10 zu platzieren. Klassikertalent Jonas Rutsch erwischte im Frühjahr denkbar ungünstig ein Magen-Darm-Virus und das bremste den Deutschen aus. Im Herbst bei Paris-Roubaix unterstrich er mit Rang elf sein Potenzial.

Bei den Herbstklassikern lieferte Michael Valgren ab und holte Siege bei Coppa Sabatini und Giro della Toscana. Sergio Higuita holte Top10-Resultate bei Tre Valli Varesine und der Lombardei-Rundfahrt. Insgesamt war es eine ordentliche, aber keine Top-Saison. Vor allem bei den großen Rennen und den Grand Tours fehlten die Top-Resultate.

Sanfter Umbruch

Eine ganze Reihe von langjährige Kräften wird das Team verlassen. Tejay van Garderen hat seine Karriere bereits beendet, Mitchell Docker und Moreno Hofland hängen das Rad ebenfalls an den Nagel. Lawson Craddock wechselt zu BikeExchange und Sergio Higuita geht zu Bora-hansgrohe.

Mit Esteban Chaves und Merhawi Kudus kommen zwei erfahrene Kletterer ins Team und mit dem Norweger Odd Christian Eiking ein weiteres Rundfahrten-Talent. Für die Klassiker verstärkt man sich mit Łukasz Wiśniowski und Owain Doull. Dazu kommen gleich mehrere ganz junge Talente ins Team von Jonathan Vaughters. Sean Quinn (21), Marijn van den Berg (22), Ben Healy (21) und der 20-jährige Deutsche Georg Steinhauser.

Das Team wird weiter auf die bewährten Kräfte setzen, verfolgt aber weiter den Plan der Verjüngung. Die Corona-Zeit war für den Hauptsponsor (Sprachreisen) keine leichte Zeit und dennoch bleibt man bislang an Bord. Für das Jahr 2022 will man ganz sicher bei den Klassikern die schwache Bilanz von 2021 verbessern. Für die Grand Tours hat man mit Carthy, Chaves, Eiking und Uran auch in Sachen Gesamtwertung durchaus Qualität im Team. Schafft man es, die Top-Fahrer bei den Saisonhighlights in Top-Form an den Start zu bringen, kann es 2022 wieder eine bessere Saison werden.


–> Die anderen Folgen der Reihe „Saisonbilanz