Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) hat den Halbklassiker Dwars Door Vlaanderen gewonnen. Der Niederländer setzte sich nach 183 Kilometern im Sprint gegen Tiesj Benoot (Jumbo-Visma) durch und feierte seinen zweiten Saisonsieg. Rang drei ging an Tom Pidcock (Ineos Grenadiers), der den Sprint der kleinen Verfolgergruppe gewann.

Die Vorentscheidung fiel beim spannenden Rennen bereits rund 70 Kilometer vor dem Ziel. Das Team Ineos sorgte mit einer Tempoverschärfung dafür, dass sich die entscheidende Gruppe bildete. Zu dieser gehörten neben Van der Poel, Benoot und Pidcock auch Stefan Küng, Victor Campenaerts und Pidcocks Teamkollege Ben Turner, der ein herausragendes Rennen ablieferte.

Politt kommt in Form

Auch Nils Politt zeigte eine starke Leistung. Der Bora-hansgrohe-Klassikerkapitän gehörte zur frühen Ausreißergruppe des Tages und konnte sich später in der Gruppe um Van der Poel halten, nachdem diese rund 40 Kilometer vor dem Ziel zur Spitze aufgeschlossen hatte. Neben Politt war von den frühen Ausreißern nur der junge Australier Kelland O’Brien in Lage, sich nach der Einholung in der Spitze zu halten. Im Sprint landete Politt dann auf Rang fünf und scheint nach mehreren Infektionen in diesem Frühjahr vor den ganz großen Pflaster-Klassikern doch noch in Form zu kommen.

So lief das Rennen

Die Gruppe des Tages bildeten Johan Jacobs (Movistar), Kelland O’Brien (BikeExchange – Jayco), Aaron Verwilst (Sport Vlaanderen – Baloise), Mathijs Paasschens (Bingoal Pauwels Sauces) und auch Nils Politt (Bora-hansgrohe). Das Feld ließ sie zunächst ziehen, doch rund 90 Kilometer vor dem Ziel begannen im Feld die ersten Angriffe. Immer wieder versuchten Fahrer, eine Verfolgergruppe zu initiieren, doch zunächst konnte sich kein Grüppchen absetzen.

Knapp 70 Kilometer vor dem Ziel ging Ineos in die Offensive und zog für Tim Pidcock das Tempo an. Es formierte sich die kleine Favoritengruppe im Pidcock, Küng, Van der Poel, Benoot, Turner und Campenaerts.

Einige Kilometer später griff Stybar aus der Verfolgergruppe an und Pogacar attackierte drüber. So machte sich Pogacar allein auf die Verfolgung der Gruppe um Van der Poel. Doch der Toursieger konnte die Lücke allein nicht schließen und fiel zurück ins dezimierte Feld. Dann zog Jan Tratnik im Feld das Tempo rund 50 Kilometer vor dem Ziel (an der Trieu) an und setzte sich mit Madouas, Kragh Andersen, Van Avermaet, Coquard und auch Pogacar ab.

Die frühen Ausreißer wurden 48 Kilometer vor dem Ziel von der Gruppe um Van der Poel eingeholt und man hielt die Verfolger um Pogacar lange auf rund 40 Sekunden. Auf dem Kopfsteinpflaster von Doorn fiel die Verfolgergruppe auseinander und nur noch Pogacar, Tratnik und Madouas fuhren hinter der Spitze.

Am Nokereberg forcierte Mathieu van der Poel, aber er konnte die Gruppe nicht dezimieren. Die drei Verfolger lagen weiter rund 40 Sekunden dahinter.

Rund acht Kilometer vor dem Ziel griff Küng an der Spitze an, kam aber nicht weg. Die nächste Attacke setzte Campenaerts. Er kam einige Meter weg, wurde aber wieder eingeholt. Anschließend kehrte keine Ruhe mehr ein. Immer wieder wurde angegriffen, nachgesetzt und gekontert. Benoot war extrem stark und setzte mehrfach starke Attacken. Die letzte konnte nur Van der Poel mitgehen und so gingen die beiden gemeinsam auf die letzten Meter zum Ziel. Im Sprint setzte sich erwartungsgemäß Van der Poel durch.