Profil der 11. Etappe des Giro 2022

Es ist die vermeintlich leichteste Etappe dieses 105. Giro d’Italia. Zwar 203 Kilometer lang, aber gänzlich ohne Bergwertung. Insgesamt sind nur 488 Höhenmeter zu bewältigen – keine andere Massenstartetappe ist so flach wie dieses Teilstück. Doch die Gefahr lauert in Form des Windes.

Angesagt sind rund 25 km/h Windgeschwindigkeit. Das kann reichen, dass es im Feld zumindest hektisch und unangenehm wird. Im ersten Teil der Etappe soll der Wind von hinten blasen, doch wenn die Strecke nachdem Bologna passiert ist eher gen Norden führt, drohen Windstaffeln. Das Terrain ist in diesem Abschnitt offen und sollte es tatsächlich windig sein, wird es ganz sicher hektisch im Feld.

Das Finale ist flach und wenig anspruchsvoll. Sollte es keine Windkanten-Schlacht werden, werden wohl die Sprinter den Sieg unter sich ausmachen. Für die Klassementfahrer geht es nur darum, sicher und ohne Zeitverlust das Ziel zu erreichen. Den meisten von ihnen wäre es sicher recht, wäre es nur ein laues Lüftchen, das weht. Denn je stärker der Wind, desto größer der Stress.

Die Strecke

Karte der 11. Etappe des Giro 2022

Es ist eine echte Flachetappe durch das Flachland der Emilia-Romagna. Viel geradeaus, breite Straßen. Es geht aber auch durch einige Städte mit reichlich Kreisverkehren hier ist Obacht geboten.

Die größte Gefahr von Windstaffeln droht nach Bologna. Das Terrain ist offen und der Wind bläst von schräg hinten. Eine sogenannte Schiebekante ist besonders unangenehm, weil das Tempo extrem hoch ist. Auch nach der Sprintwertung gibt es ideales Terrain für Windstaffeln. Auch hier muss man sehr aufmerksam sein, sollte es tatsächlich windig werden.

Es folgt ein kurzes Stück mit echtem Rückenwind und dann geht es gen Südwesten in Richtung Etappenziel. Auch hier drohen Windstaffeln auf den letzte 15 Kilometern – allerdings nur, wenn es ausreichend pustet.

Die letzten Kilometer verlaufen auf breiten und gut asphaltierten Straßen. Es gibt aber einige Kreisverkehre, Verkehrsteiler und Fußgängerinseln – hier müssen alle sehr aufmerksam sein. Die Zielgerade ist 350 m lang und 7 Meter breit – die Teams wollen sicher schon vor dem letzten Linksknick in guter Position sein.

Finale der 11. Etappe des Giro 2022

Die Favoriten

Es ist eine echte Sprinteretappe. Demnach sind es auch die endschnellen Männer, die hier zu den Favoriten zählen. Nach seinen zwei Siegen rückt Arnaud Demare in die Favoritenrolle. Sowohl Caleb Ewan, als auch Mark Cavendish haben bereits Anfahrer verloren. Vor allem der Verlust von Michael Morkov wiegt bei QuickStep-AlphaVinyl schwer. Bei Biniam Girmay muss man abwarten, ob er nach dem Unfall bei der Siegerehrung, als ihm der Korken der Flasche ins Auge flog, starten kann.

***** Caleb Ewan, Arnaud Démare
**** Mark Cavendish
*** Fernando Gaviria, Giacomo Nizzolo,
** Alberto Dainese, Cees Bol, Phil Bauhaus
* Simone Consonni, Magnus Cort, Andrea Vendrame

Start: 12:20 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr