Profil der 19. Etappe der Tour de France 2022 (©A.S.O.)

Es ist die vorletzte Massenstart-Etappe dieser Tour. Am Samstag steht das Zeitfahren an, am Sonntag das große Finale in Paris. Für die Baroudeure dürfte dies die letzte Chance auf einen Etappensieg sein, geht man von einem Sprint am Schlusstag aus. Ganz sicher sind viele Fahrer nach den schweren Pyrenäen-Etappen müde, aber für diese letzte Chance wird auch in den hintersten Ecken des Speichers nach ein paar Körnern gesucht.

Der Parcours ist flach und damit ideal für einen Sprint. Nur rund 1500 Höhenmeter hat dieses Teilstück. Aber können die Sprinterteams das Rennen tatsächlich kontrollieren? Gibt es vielleicht zu viele Teams, die lieber ihre Chance in einer Fluchtgruppe suchen? Das sind die Fragen des Tages, die wohl schon im ersten Renndrittel beantwortet werden. Setzt sich nur eine kleine Gruppe ab, kann es zum Sprint kommen. Formiert sich eine große Gruppe, werden es die Sprinterteams schwer haben.

Der Wind könnte eine Rolle spielen. Das Terrain ist offen, aber es sind „nur“ rund 20 Km/h Windgeschwindigkeit vorhergesagt. Kann das reichen, um das Feld in Stücke zu reißen? Welches Team will es probieren? Dies muss man abwarten. Bläst der Wind doch stärker, als vorhergesagt, wird es sicher interessant.

Die Strecke

Karte der 19. Etappe der Tour de France 2022 (©GEOATLAS)

Die Strecke führt zunächst gen Norden, dann im zweiten Teil nordwestlich. Die Sprintwertung ist bereits nach 38 Kilometern erreicht. Rund 55 Kilometer vor dem Ziel steht die erste Bergwertung an. Eine kurze Steigung – 2,5 km ~5%. Nach der kurzen Abfahrt ist es einige Kilometer flach, ehe die zweite Bergwertung ansteht –1,5 km ~6%.

Das Finale ist wenig kompliziert. Nur wenige Kurven, zum Ziel geht es ganz leicht bergan.

Das Finale der 19. Etappe der Tour de France 2022

Bergwertungen:
km 135,7 – Côte de la cité médiévale de Lauzerte 2 km à 6,2 %
km 152,6 – Côte de Saint-Daunès 1,6 km à 6,3 %

Sprintwertung:
KM 38,4 – Auch

Die Favoriten

Gut möglich, dass die Sprinterteams sich zusammentun und das Rennen kontrollieren. Lotto-Soudal, Alpecin-Fenix, BikeExchange-Jayo, QuickStep-Alpha-Vinyl haben noch einige Fahrer im Rennen, die Tempo machen können. Aber fühlen sich ihre Sprinter stark genug? Das muss man abwarten.

Gute Rouleure sind einige im Rennen, die noch auf ihren großen Tab warten. Nils Politt beispielsweise, oder Benjamin Thomas, der schon ganz nah dran war. Auch Fred Wright hat gezeigt, wie stark er ist und musste sich vor wenige Tagen nur Mads Pedersen geschlagen geben. Jasper Stuyven, Matej Mohoric, Taco van der Hoorn, Alberto Bettiol und auch Jonas Rutsch sind exzellente Rouleure, die man an solchem Tag vorn sehen kann.

***** Jasper Philipsen
**** Caleb Ewan
*** Dylan Groenewegen, Fabio Jakobsen
** Nils Politt, Mads Pedersen, Jasper Stuyven, Wout van Aert
* Sagan, Wright, Houle, Kristoff, Jorgenson, Dainese, Mohoric

Start: 13:05 Uhr
Ziel: ~ 17:30 Uhr