Mit der Baloise Ladies Tour haben wir das letzte Rennen vor der Tour de France Femmes hinter uns und es sind nur noch wenige Tage bis zum Start in Paris. Für uns als Team war das Rennen in Belgien so kurz vor der Tour perfekt. Lorena hat vier Etappen gewonnen und gezeigt, dass sie aktuell einfach die Schnellste ist. Es gibt dir als Helfer enorm Motivation, wenn du weißt: Sie liefert ab. Dann gibst du beim „Chasen“ 110% und wächst über dich hinaus. Genau so werden wir dann auch in Paris ins Rennen gehen.

Ich freue mich wirklich auf die Tour, aber weiß auch, welche Herausforderungen warten. Zu Beginn werde ich für Lorena fahren und vermutlich dann im weiteren Verlauf unserer GC-Fahrerin helfen. Es werden harte Tage, aber ich fühle mich gut und hab in der Vorbereitung jetzt zum richtigen Zeitpunkt wieder einen Schritt nach vorn gemacht.

Liane macht das Tempo, Lorena Wiebes an Position drei

Nach der Deutschen Meisterschaft habe ich eine kleine Pause eingelegt, dann meine Vorbereitung voll auf die Tour ausgerichtet. Der Meistertitel kam dabei genau zur rechten Zeit. Ich war in dieser Saison oft dran, konnte aber den Sieg nicht einfahren. Manchmal lief das Rennen nicht zu meinen Gunsten, manchmal war das Glück nicht auf meiner Seite – wie beispielsweise bei der Tour de Suisse in Chur, als ich kurz vor dem Ziel stürzte und dann Dritte wurde. Es tat gut, wieder mal das Trikot zu holen.

Im Juli habe ich wieder mein Trainingslager in den Vogesen gemacht. Gemeinsam mit meinem Partner Niklas haben wir gut trainiert und auch die letzten Etappen der Tour de France Femmes angeschaut. Wir waren zwar im vergangenen Jahr schon dort, aber da bin ich mit anderen Augen gefahren. Jetzt konnte ich mir die Berge genau anschauen, habe mir ein paar Marker gesetzt und die Strecke genau eingeprägt. Das kann durchaus hilfreich sein.

Die Planche des Belles Filles kannte ich noch nicht und wir sind nur wenige Tage vor der Männer-Tour-de-France hochgefahren. Da waren schon einige Camper und Fans an der Strecke und haben uns angefeuert. Ich hatte mein Meistertrikot noch nicht, bin im normalen DSM-Trikot gefahren. Niklas und ich wurden gut angefeuert, ich habe aber mehr die Namen meiner Teamkolleginnen gehört, als meinen.


Lustigerweise haben wir erst spät gemerkt, dass die Tour direkt vor unserem Haus vorbeikommt. Die Straße war ganz neu gemacht, da hatten wir schon eine Ahnung. Dann wurden Schilder aufgestellt und wir haben uns die Streckenführung genauer angeschaut. Wir sind dann aber zur Bergwertung gefahren und haben Simon angefeuert, der sich auch die Punkte holte – Mission erfolgreich! Die Stimmung hat schon auch bei mir Vorfreude entfacht, es war einfach verrückt, was da los war. Wir sind danach bei uns im Ort in den Supermarkt – es war keine Menschenseele da, alle schauten Tour.

Ich weiß noch nicht so richtig, was uns bei der Tour erwarten wird, aber meine Vorfreude ist riesig. Wir haben Lorena für die ersten Tage und dort werden wir alles geben. Dann schauen wir weiter. Ich weiß, dass auf mich viel Arbeit zukommt und darauf bin ich eingestelltes kann losgehen!

Bis bald,

Liane.