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Zu Beginn des neuen dreijährigen Zyklus, an dessen Ende die UCI WorldTour-Lizenzen an die Teams vergeben werden, ändert der Weltradsportverband UCI die Punkteskala. Verschiedene „Akteure des professionellen Straßenradsports der Männer (äußerten) den Wunsch, die bestehende Punkteskala anzupassen, um den prestigeträchtigsten UCI WorldTour-Rennen mehr Wert beizumessen und die jeweilige Bedeutung von Eintagesrennen und Etappenrennen neu zu gewichten“, heißt es in einer Mitteilung der UCI.

Kritisiert wurde vor allem, dass bei kleineren Rennen im Vergleich zu den bedeutenden Wettbewerben viele Punkte geholt werden konnten. Einige Teams konzentrierten sich 2022 auf kleinere Rennen und sammelte so reichlich Punkte, während andere Teams sich zwar bei sehr großen und hart umkämpften Rennen mit Top-Besetzung durchsetzen, diese im Vergleich zu kleinen Rennen aber in Sachen UCI-Punkte nicht entsprechend viel Ertrag brachten. Dieser Entwicklung wirkt die UCI nun entgegen.

So wurde die Erhöhung der Anzahl der Punkte für die drei großen Rundfahrten – Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta Ciclista a España beschlossen. Für die fünf Monumente (Mailand-Sanremo, Ronde van Vlaanderen, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Il Lombardia) wurde eine Sonderkategorie geschaffen. Dort gibt es nun mehr Punkte zu holen.

Kompakt:

  • Erhöhung der Anzahl der Punkte bei den drei Grand Tours (Gesamtklassement, Etappen- und Nebenklassement)
  • Schaffung einer Sonderkategorie für die fünf Monumente
  • Erhöhung der Anzahl der Punkte, die bei Etappenrennen der UCI WorldTour und der UCI ProSeries vergeben werden – künftig werden Punkte für Platzierungen unterhalb des dritten Platzes vergeben (je nach Wettbewerb bis zum fünften, zehnten oder 15. Platz)
  • Erhöhung der Anzahl der Punkte, die bei den Olympischen Spielen und den UCI-Straßenweltmeisterschaften (Straßenrennen und Zeitfahren der Elite-Kategorien) vergeben werden.

Mehr Fahrer bringen Punkte ein

Auch weitere Punkte an der bisherigen Punkte-Regelung wurden kritisiert. So beispielsweise, dass nur 10 Fahrer jedes Teams für die Punkte-Ausbeute relevant sind. Die besten 10 Fahrer des Jahres bringen ihre Punkte ein, aus der Summe entsteht die Team-Punktezahl. Das führte in diesem Jahr dazu, dass einige Mannschaften bei Rennen ihre Taktik anpassten – dass Fahrer mit Relevanz für die Teamwertung Punkte sammeln konnten, stand über dem sportlichen Erfolg bei Rennen. Dazu wurden Fahrer mit Punkte-Relevanz eingesetzt, obwohl sie erschöpft oder angeschlagen waren. Auch diesen Effekten wird nun entgegengewirkt. Künftig bringen 20 Fahrer je Team die Punkte in die Jahreswertung der Mannschaften ein. Damit soll auch der Druck auf die Fahrer verringert werden, die Punkte für das Team einbringen.

Für das Jahr 2023 wurde zudem in Sachen Wildcards eine Übergangsregelung für abgestiegene Teams vereinbart. Für die Saison 2023 erhält jedes UCI ProTeam, das seinen UCI WorldTeam-Status am Ende der Saison 2022 aufgrund sportlicher Kriterien verloren hat (unabhängig davon, ob man sich über die „beste ProTeam Regelung“ ein Startrecht gesichert hat, oder nicht), automatisch Einladungen zu Etappenrennen (mit Ausnahme der Grand Tours) und Eintagesrennen der UCI WorldTour. „Diese Änderung zielt darauf ab, die Stabilität innerhalb der Teams aufrechtzuerhalten, und ist auf ein Übergangsjahr begrenzt – d.h. nur für 2023, nach drei Jahren erheblicher Umwälzungen aufgrund der weltweiten Pandemie“, heißt es in der Mitteilung der UCI.

Neue Regeln hier einsehbar