Profil der 6. Etappe der Vuelta 2023

Nach zwei Sprintertagen sind nun wieder Kletterqualitäten gefordert. Diese sechste Etappe ist ein schweres Teilstück mit rund 4000 Höhenmetern. Es gibt schwerere Etappen bei dieser Vuelta, doch das stete Auf & Ab kann durchaus kräftezehrend sein.

An der steilen Schlusssteigung kommt es sicher erneut zum Schlagabtausch der Favoriten auf den Gesamtsieg – doch kletterstarke Ausreißer haben gute Chancen auf den Tagessieg. Remco Evenepoel hat das Rote Trikot und würde es sicher gern noch einmal für ein paar Tage abgeben. Zum einen würde sein Team so die Verantwortung für das Rennen los, zum anderen spart er sich selbst eine ganze Reihe von Verpflichtungen – vor allem bezüglich Interviews und Podiums-Zeremonie. Gut möglich also, dass es zwei Rennen in einem gibt. Als dieser Anstieg 2019 das erste Mal im Programm der Vuelta war, holte sich Ausreißer Ángel Madrazo den Tagessieg.

Die Schlusssteigung ist heftig, hat einige steile Passagen. Es geht hinauf bis auf 1956 m üNN – auch das kann eine Rolle spielen. Es ist eine sehr schwere Bergankunft, bei der auch zwischen den Top-Favoriten größere Löcher aufgehen können. Diese Etappe könnte im Kampf um den Gesamtsieg und den weiteren Verlauf des Rennens von großer Bedeutung.

Die Strecke

Nach dem Start geht es zunächst einige Kilometer leicht bergan – rund 4,5% Steigung. Ob sich schnell die Gruppe des Tages formiert, bleibt abzuwarten. Denn die Chancen auf eine erfolgreiche Flucht sind gut, das bedeutet vermutlich auch, dass es einige Fahrer mit Interesse an der Fluchtgruppe gibt. Es wirkt das Rote Trikot – das motiviert sicher enorm.

Es folgt nach der Steigung ein rund 40 Kilometer langer, welliger Abschnitt. Erst dann beginnt die Steigung zur ersten Bergwertung des Tages. Nach der längeren Abfahrt bleibt es zunächst wellig, dann folgt die nächste Bergwertung etwas 100 Kilometer vor dem Ende.

Die folgenden rund 80 Kilometer nur moderat wellig. Doch dann geht es zur heftigen Schlusssteigung!

Dieser Javalambre-Anstieg ist ein fieses Ding! Laut Roadbook hat er über die 10,9 Kilometer eine Durchschnittsteigung von 8%. Doch der untere Teil ist noch moderat steil, mit einigen heftigeren Abschnitten und auch im Mittelteil gibt es ein Flachstück. Doch die letzten 5,2 km bis zum Ziel sind im Schnitt 10% steil!

Sprintwertung:

km 161, 6 TORRIJAS

Bergwertungen:

km 48,4 | PUERTO DE ARENILLAS | 5,8 km / 4,7%
km 83,1 | ALTO FUENTE DE RUBIELOS | 6.1 km / 6,2%
km 183,1 | PICO DEL BUITRE | 10,9 km / 8%

Die Favoriten

Geht es am Ende doch zwischen den Top-Fahrern aus dem Feld um den Tagessieg, sind Fahrer wie Primoz Roglic, Remco Evenepoel und Jonas Vingegaard die Favoriten. Doch die Chancen für Ausreißer stehen gut. Doch das hängt von der Zusammensetzung der Fluchtgruppe und den Interessen im Feld ab. Sollte sich doch ein recht starker Rundfahrer in der Gruppe des Tages befinden, würde man im Feld den Rückstand sicher nicht all zu groß werden lassen. Das bietet dann einem starken Team wie UAE oder Jumbo-Visma im Finale die Möglichkeit, den Rückstand so zu verkleinern, dass der Kapitän mit einer Attacke auch um den Etappensieg und die damit verbundenen Bonussekunden fahren kann.

Das wahrscheinlichste Szenario ist aber wohl ein Ausreißersieg und ein Wechsel des Roten Trikot zu einem der Ausreißer. Das haben viele Teams und Fahrer im Kopf, so kann es am Anfang durchaus einen harten Kampf um die Gruppe geben.

Starke Fahrer für eine Gruppe sind einige Rennen. David de la Cruz, Mikel Landa, Rémy Rochas, Juan Pedro López, Hugh Carthy, Jonathan Caicedo & Diego Andrés Camargo – nahezu das komplette EF Education-EasyPost Team. Aber auch Einer Augusto Rubio, Javier Romo, Lennard Kämna, Emanuel Buchmann oder auch Rudy Molard, Romain Bardet, Michael Storer, Cristián Rodríguez, Sergio Higuita oder Egan Bernal. Man könnte allerdings auch problemlos noch weitere Fahrer auf diese Liste setzen.

Man darf gespannt sein, welche Teams es mit mehreren Fahrern in die Gruppe schaffen und wie dort der Kampf um das Rote Trikot taktisch angegangen wird. Es könnte eine sehr spannende Etappe mit verschiedenen Rennen in einem werden.

***** –
**** Romain Bardet, Lennard Kämna, Primoz Roglic
*** Hugh Carthy, David de la Cruz, Mikel Landa , Remco Evenepoel
** Molard, Rubio, Romo, Ceicedo, Bernal, Arensman, Vine, Ayuso, Mas, Buitrago
* Huguita, Buchmann, Camargo, Lopez, Zwiehoff, Storer, Elissonde, Vlasov, Martinez, Rochas

Start: 12:20 Uhr
Ziel: ~ 17:30 Uhr


Profil der 20. Etappe der Vuelta 2023

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