Tom Van Asbroeck (Israel Cycling Academy) reckte sofort den Arm siegessicher in den Himmel. Der 29-jährige Belgier hatte in Binche nach rund 198 Kilometern tatsächlich das Vorderrad einige Sekundenbruchteile vor Oliver Naesen (Ag2R) über den Zielstrich gewuchtet – für die Zuschauer mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Dritter wurde Jos van Emden (Jumbo-Visma).
Das Trio gehörte zu einer kleinen Spitzengruppe, die sich im Finale des Rennens gebildet hatte. Bei typisch belgischem Herbstwetter mit Regen und rutschigen Straßen hatte sich früh eine Ausreißergruppe formiert. Doch die Ausreißer um Conor Dunne, Gianni Marchand, Lasse Norman Hansen und Nils Politt wurden mehr als 50 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.
Erneut begannen die Attacken und es formierte sich eine neue Spitzengruppe aus 12 Fahrern. Mit dabei waren neben Naesen und Van Asbroeck auch Jenthe Biermans (Katusha Alpecin), Taco van der Hoorn (Jumbo-Visma), Stan Dwulf (Lotto-Soudal) und Victor Campenaerts (Lotto-Soudal).
Campenaerts versuchte es im Finale im Solo, während eine kleine Gruppe um Stefan Küng (Groupama-FDJ) und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) noch einmal den Anschluss an die Verfolger schaffte. Immer wieder wurde attackiert, aber am Ende kam es doch zum Sprint der kleinen Gruppe. Van Emden zog auf dem Kopfsteinpflaster von Binche den Sprint an, wurde aber von Van Asbroeck und Naesen noch überholt.