Auf das Peloton wartet ein anstrengender Tag. Es geht durch das Zentralmassiv und fast den ganzen Tag auf und ab. Nur die ersten zehn Kilometer sind flach, und vor der Sprintwertung gibt es einen längeren abfallenden Abschnitt, sonst reiht sich Anstieg an Abfahrt. Es sind nicht die ganz langen Anstiege, aber die Höhenmeter summieren sich auf über 4000.
Das Finale ist anspruchsvoll und auch die Klassementfahrer müssen aufmerksam sein. In der steilen Rampe zum Ziel kann schnell eine Lücke von 30 Sekunden oder gar mehr aufreißen. Vor allem nach einem anstrengenden und stressigen Tag im Sattel. Es sind nicht die ganz kleinen französischen Nebenstraßen, die gefahren werden, sondern eher die breiteren Departementsstraßen. Dennoch wird es kein entspannter Tag im Feld. 
Ideal scheint diese Etappe für starke Ausreißer. Fast 200 Kilometer, viele Höhenmeter – hier sind die bergfesten Baroudeure in ihrem Element. Man darf gespannt sein, welche Überraschungen diese Etappe parat hält. 

 

Die Strecke

Karte der 13. Etappe der Tour de France 2020

Die ersten Kilometer sind flach, vermutlich wird es aber bis zu den ersten Anstiegen dauern, ehe die Gruppe des Tages steht. Vielleicht sogar bis zum ersten kategorisierten Anstieg, der nach 25 Kilometern beginnt. Hier können die bergfesten Fahrer sich absetzen und eine starke Gruppe formen. 
Die Sprintwertung wird nach 111 Kilometern ausgetragen. Schaut man sich das Profil genauer an, könnte es erneut eine Bora-Aktion fürs Grüne Trikot geben. Sagan muss den ersten Anstieg sehr schnell hochfahren, dann fallen die Sprinter hinten raus. Nach dem ersten Anstieg folgt eine längere Passage wo es zunächst bergab, dann moderat bergauf geht. Hier könnten Sagans Helfer die Lücke zur Spitze schließen. Anschießend ließe sich das Rennen bis zur Sprintwertung kontrollieren. Im Finale kann man dann mit Kämna, Schachmann und Buchmann auf Etappensieg fahren.
Die Anstiege:
Km 36 – Col de Ceyssat 10.2km at 6.1%
Km 63.5 – Col de Guéry 7.8km at 5%
Km 85.5 – Montée de La Stèle 6.8km at 5.7%
Km 130.5 – Côte de l’Estiade 3.7km at 6.9%
Km 157 – Côte d’Anglards-de-Salers 3.5km at 6.9%
Km 180.5 – Col de Neronne 3.8km at 9.1%
Km 191.5 PUY MARY Pas de Peyrol 5.4km at 8.1%
 
Das Finale
Das Finale ist sehr anspruchsvoll und sicher wird es in der steilen Schlussrampe Abstände geben. Aber bereits der Col de Neronne ist steil und fies. Hier gibt es zudem Bonussekunden. Sollte das Feld tatsächlich in Reichweite der Ausreißer sein, könnte vielleicht einer der Favoriten seine Chance sehen, Zeit gutzumachen.
Das schwere Finale der 13. Etappe der Tour de France 2020

Die Favoriten

Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass das Rennen im Finale so schnell wird, dass die Tour-Favoriten um den Tagessieg kämpfen. Aber dafür müsste einer von Roglics Konkurrenten einen echten Angriff starten. Dies scheint weniger realistisch, denn das Jumbo-Visma-Team ist derart stark, dass sie vermutlich jedes Loch direkt schließen können. Nur am Schlussanstieg scheint ein Kampf der Gelb-Favoriten realistisch.
Für einen Sieg aus einer Ausreißergruppe fallen einem schnell ein paar Namen ein. Thomas de Gendt, natürlich. Lennard Kämna, Julian Alaphilippe, Alexey Lutsenko, Alessandro de Marchi, Simon Geschke, Dan Martin, Warren Barguil, Pello Bilbao, Oliver Naesen, Jan Polanc, Daryl Impey, Greg van Avermaet, Dries Devenyns, Valentin Madouas …
 
***** –
**** Julian Alaphilippe, Valentin Madouas 
*** Alexey Lutsenko, Thomas De Gendt
** Lennard Kämna, David Gaudu, Pello Bilbao
* Oli Naesen, A. De Marchi, GvA, D. Martin, W. Barguil
Start: 11:50 Uhr
Ziel: ~ 17:00 Uhr


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