Perfektes Finale für Lotto-Soudal
Die ersten kritischen Stellen im Finale waren die Kreisverkehre und Fahrbahnverengungen. Das Team Lotto-Soudal hielt Sprinter Caleb Ewan stets in den vorderen Positionen. Als es dann vor der kurzen Rampe rund 1800 Meter vor dem Ziel hieß ganz vorn zu sein, meisterte das Team auch diese Aufgabe perfekt.
Ewan konnte die Konkurrenz beobachten und geriet auch bei der extrem frühen Sprinteröffnung von Fernando Gaviria nicht in Panik. Am Ende zog er seinen Sprint optimal durch und holte sich den Sieg. Stark vorbereitet, perfekt vollendet – Respekt.
Ewan und das Ciclamino
Dass Caleb Ewan kein Interesse daran hat, sich bis Mailand zu quälen, sagt er ganz offen. Er will in diesem Jahr bei allen Grand Tours eine Etappe gewinnen. So wird er den Giro irgendwann verlassen und sich auf die Tour vorbereiten. Dementsprechend sprintete Ewan auch nicht bei den Zwischensprints um die Punkte.
Doch nun trägt der Australier das Maglia Ciclamino. Der Vorsprung ist sogar recht deutlich. Dass er es bis zum ersten Ruhetag verteidigen kann, ist nicht unwahrscheinlich. Man darf also gespannt sein, ob Ewan das Trikot im Rennen verliert, oder dann irgendwann freiwillig weiterreicht.
Die WildCard-Teams
Auch heute schickten die drei WildCard-Teams wieder einen Fahrer in die Gruppe. So verdienten sich Bardiani-CSF-Faizanè, EOLO-Kometa und Androni Giocattoli – Sidermec nicht nur ein paar Prämien unterwegs, sondern auch die Anerkennung der Organisation. Wie gewünscht, bei solch wenig spektakulären „Überführungsetappen“.
Durchatmen, aber im Finale aufpassen
Für die Klassementfahrer war es vielleicht sogar ein willkommener Tag. Auf der Flachetappe ohne Regen konnten sie lange Zeit ohne großen Stress mitrollen. Doch im Finale galt es erneut, sehr aufmerksam zu sein. Man konnte sehen, dass die Teams sich große Mühe gaben, ihre Leader vorn zu halten. Und trotz kniffligem Finale lief es ohne größere Stürze ab. Auch das wohl ein Zeichen dafür, dass die Teams auch solche Etappen mit größter Vorsicht und Konzentration angehen. Mental können GC-Fahrer eben nie abschalten – auch das zieht während drei Wochen enorm Kräfte.