Die mit Spannung erwartete Etappe über die Weißen Schotterstraßen der Toskana hielt, was sie versprach. Es entwickelte sich ein spektakuläres Rennen. Eine große Gruppe setzte sich zu Beginn ab und machte am Ende den Tagessieg unter sich aus. Es siegte nach 162 Kilometern von Perugia nach Montalcino der 21-jährige Schweizer Mauro Schmid (Qhubeka Assos). Es setzte sich im Sprint gegen Alessandro Covi (UAE) durch. Sie hatten sich im Finale aus der Spitzengruppe abgesetzt. Platz drei ging an Harm Vanhoucke (Lotto Soudal). Dessen Teamkollege Roger Kluge wurde als bester Deutscher Siebter.

Buchmann und Bernal stark, Evenepoel verliert Zeit

Im Kampf der Klassementfahrer begann ab den Schotter-Passagen (insgesamt 35 km Schotter) ein heftiger Kampf. Schon im ersten Sektor zerfiel das Feld komplett. Remco Evenepoel (Deceuninck-QuickStep) war zunächst in der Gruppe um Leader Egan Bernal (Ineos Grenadiers), Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe), Marc Soler (Movistar), Simon Yates (BikeExchange), Alexandrs Vlasov (Astana), Hugh Carthy (EF Nippo), dem Trek-Segfaredo-Duo Giulio Ciccone und Vincenzo Nibali und weiteren Fahrern. Doch immer wieder bekam Evenepoel auf Schotter Probleme und fiel im letzten Gravel-Abschnitt zurück. Er kassierte am Ende mehr als zwei Minuten Rückstand auf Leader Bernal.

Buchmann offensiv, Bernal souverän

Egan Bernal zeigte ein starkes Rennen, genau wie Emanuel Buchmann. Der Deutsche Bora-Kapitän attackierte in der letzten Steigung und zog davon. Nur Bernal konnte mit einer beherzten Attacke über die Bergwertung noch zu Buchmann aufschließen. Sie erreichten mit nur wenigen Sekunden Unterschied das Ziel, weil sich Bernal im Sprint noch absetzen konnte.

Damit macht auch Buchmann in der Gesamtwertung einen Sprung nach vorn. „Ich hab mich von Anfang an sehr gut gefühlt“, sagte Buchmann nach dem Rennen. „Auf den Sektoren war es immer ein hartes Rennen, wir sind da eigentlich immer Vollgas gefahren. Am letzten Berg habe ich mir die anderen angeschaut und gesehen, dass alle kaputt sind und dann dachte ich, probier ich es mal“, so Buchmann. „Dann ist Egan an der Bergwertung noch zu mir gekommen und wir sind zusammen ins Ziel gefahren. Ich denke, das war ein richtig gutes Rennen. So können wir weitermachen“, so Buchmann.


So lief das Rennen

Die Gruppe des Tages bildete sich nach Etappenstart schnell. Lawrence Naesen (ACT), Dries De Bondt (AFC), Enrico Battaglin (BCF), Francesco Gavazzi (EOK), Simon Guglielmi (GFC), Taco Van der Hoorn (IWG), Roger Kluge (LTS), Harm Vanhoucke (LTS), Bert-Jan Lindeman (TQA), Mauro Schmid (TQA), Alessandro Covi (UAD) fuhren schnell einen großen Vorsprung heraus.

In den ersten Schotter-Sektor, rund 70 km vor dem Ziel, ging die Spitzengruppe mit rund 12 Minuten Vorsprung.

Das Hauptfeld fiel bereits im ersten Schotter-Abschnitt komplett auseinander. Es formierte sich eine Gruppe um Egan Bernal, in der mit Vincenzo Nibali, Giulio Ciccone und Marc Soler weitere Klassementfahrer vertreten waren.
Doch die zweite Gruppe mit fast allen anderen Klassementfahrern konnte nach dem Schotter-Stück wieder aufschließen.

Etwa 40 Kilometer vor dem Ziel griff aus dem Feld George Bennett mit Teamkollegen Tobias Foss an. Die Spitze lag noch rund acht Minuten voraus. Aber Bennett und Foss wurden vor dem dritten Schotter-Sektor wieder eingeholt.

Im dritten Schottersektor musste Evenepoel reißen lassen und fiel zurück. Auch an der Spitze konnten einige Fahrer nicht folgen. Es lösten sich Covi und Schmid von den Begleitern an der Spitze.

In der letzten Steigung griff Buchmann an und setzte sich einige Meter ab. Nur Bernal schaffte noch einmal den Sprung zum Deutschen.

Bernal bleibt in Rosa, Buchmann ist nun Gesamtsechster.


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