Saison 2021: Die Bilanz der WorldTour-Teams | Israel Start-Up Nation – Transfererfolg

In einer Serie schauen wir auf die Leistungen der World-Tour-Teams im Jahr 2021. Beim Team Israel Start-Up Nation lieferten die Neuzugänge. Rang 10 im WorldRanking.

Alessandro de Marchi

Im Jahr 2019 nutze man die Auflösung des Teams Katusha-Alpecin und löste die Lizenz für die World Tour 2020. In der Struktur war man noch nicht wirklich erstligareif, holte aber dank Dan Martin und Alex Dowsett Achtungserfolge. Für die Saison 2021 wurde dann erneut nachgebessert und sich in Sachen Struktur, aber auch in Sachen Fahrerpersonal verstärkt. Vor allem erfahrene Kräfte wurde zum Team gelotst, wohl auch mit üppiger Entlohnung. Sep Vanmarcke, Michael Woods, Daryl Impey, Alessandro De Marchi und auch Chris Froome wurden verpflichtet.

Einige der Neuzugänge zeigten eine sehr ordentliche Saison – vor allem Michael Woods lieferte, wie man das wohl erwartet hatte, auch wenn die ganz großen Siege nicht gelangen. Top5-Ergebnisse bei der Tour de Suisse, der Tour de Romandie, Lüttich-Bastogne-Lüttich und dem Fleche Wallonne. Dazu gute Auftritte bei den italienischen Herbstklassikern. Vanmarcke wurde Dritter beim Omloop, Vierter bei Le Samyn und Fünfter bei der Flandern-Rundfahrt – durchaus achtbare Ergebnisse, die er beim Team EF zuletzt nicht mehr abliefern konnte. De Marchi siegte bei Tre Valli Varesine und auch Impey fuhr eine ordentliche Saison, bis er bei der Ruta del Sol schwer stürzte und anschließend pausieren musste. Auch die etablierten Kapitäne, wie Ben Hermans oder Dan Martin, lieferten. Martin holte einen Etappensieg beim Giro und landete in der Gesamtwertung in den Top10. So stehen am Ende des Jahres satte 17 Siege zu Buche. Dazu eine ganze Reihe von Top3 Ergebnissen.

Froomey

Wie man die Verpflichtung von Chris Froome bewertet, hängt von der Perspektive ab. Sportlich ist Froome weit von seinem fünften Toursieg entfernt. Dass der Brite nach dem Horrosturz sich ins Peloton zurück kämpfen konnte, ist beachtlich. Der Anspruch, wieder um Siege bei den ganz großen Rennen fahren zu können, ist nicht erfüllbar. Zumindest bislang. Doch Froome bietet eine mediale Aufmerksamkeit wie wenige andere Fahrer. Nimmt man dies als Wert, hat sich die Verpflichtung des mehrfachen Toursiegers vergangener Jahre sicher ausgezahlt. Günstig ist Froome sicher nicht, doch bei Teamchef Sylvan Adams sind ausreichend Mittel vorhanden – auch für ein Engagement der teuersten Profis. 

Zukunftsfragen

Die Mannschaft befindet sich weiter in einem Veränderungsprozess. André Greipel und Dan Martin haben ihre Karriere beendet. Verpflichtet wurden erneut erfahrene Männer – Jakob Fuglsang und Giacomo Nizzolo, dazu der Kanadier Hugo Houle. Auch wenn man mit dem jungen Neuseeländer Corbin Strong einen Fahrer mit Perspektive verpflichtet hat, bleibt man der alten Linie treu und holt erfolgreiche Fahrer im letzten Drittel der Karriere. Man darf gespannt sein, ob es auch 2022 einen weiteren Schritt nach vorn geht.


–> Die anderen Folgen der Reihe „Saisonbilanz