Die Andalusien-Rundfahrt ist eines der bekannten und traditionsträchtigen spanischen Rennen zu Beginn der europäischen Radsaison. Zum 68. Mal wird das Etappenrennen ausgetragen. Meist durchaus anspruchsvoll aber nicht extrem bergig – so sind viele Rundfahrer, aber auch einige Klassikerspezialisten am Start. Vor allem Puncheure und bergfeste Allrounder bekommen Chancen sich zu zeigen. Für die Top-Sprinter hingegen ist das Rennen eher weniger interessant, die schauen bereits auf die UAE-Tour, die am Sonntag (20. Februar) beginnt und sich damit mit der Ruta del Sol überschneidet.
Konkurrenz in Sachen Starterfeld hat die Ruta del Sol auch durch die Algarve-Rundfahrt, die auch zur Pro-Kategorie gehört und parallel ausgetragen wird. Dennoch sind in Andalusien 12 WorldTeams dabei und die das Rennen hat 2022 eines der besten Starterfelder der vergangenen Jahre. Titelverteidiger Miguel Angel Lopez, Mikel Landa, Simon Yates, der zuletzt starke Carlos Rodriguez, Jack Haig, Emanuel Buchmann, Ivan Sosa, Ben O’Connor … einige der Top-Klassementfahrer sind dabei. Auch Alexey Lutsenko hat seinen Start angekündigt und ist einer der Top-Favoriten.
Interessante Strecke
Anders als die Algarve-Rundfahrt hat die Ruta del Sol kein Zeitfahren im Programm, so wird der Kampf um den Gesamtsieg Mann gegen Mann ausgefahren. Auch eine Zeitbonifikation im Etappenziel ist im Roadbook nicht vermerkt. Schon die erste Etappe ist wellig und es gibt einen kurzen Anstieg kurz vor dem Ziel. Die zweite Etappe ist mit rund 3000 Höhenmetern anspruchsvoll und könnte mit dem schweren Finale bereits von großer Bedeutung für den Kampf um den Gesamtsieg sein.
Auf der dritten Etappe könnte ein endschneller Mann jubeln, der aber durchaus anspruchsvolles Terrain wegstecken muss. Die vierte Etappe hat es vor allem zu Beginn in sich. Hier darf man auf die Renngestaltung der Teams gespannt sein. Der Schlusstag bringt vielleicht erst die Entscheidung – dann geht es zum Ziel hinauf nach Chiclana de Segura.
Favoriten
Bei einigen Top-Fahrern ist die Form schwer vorherzusehen. Simon Yates etwa startet bei der Ruta del Sol seine Saison. „Ich habe gute Erinnerungen an dieses Rennen und wir werden versuchen, das Beste aus unserer Vorbereitung auf die neue Saison zu machen. Natürlich werden wir auf die Gesamtwertung schauen, aber auch auf den verschiedenen Etappen wird es ein guter Test sein, um zu sehen, wo wir stehen, bevor wir uns größere Ziele für das Jahr setzen“, so Yates. Auch Ben O’Connor beginnt bei diesem Rennen seine Saison. Alexey Lutsenko hat beim neuen Rennen Clásica Jaén Paraiso Interior die Konkurrenz auf dem Gravel stehen lassen und ist am Montag mit einem Sieg in die Saison gestartet. Er ist ganz sicher einer der Favoriten.
Auch Jack Haig und Mikel Landa starten ihre Saison und wollen sicher möglichst gut beginnen. Emanuel Buchmann und Lennard Kämna sind für Bora-hansgrohe am Start und wollen sicher ebenso Erfolgserlebnisse einfahren. Mächtig stark präsentiert hat sich vor wenigen Tagen der junge Spanier Carlos Rodriguez vom Team Ineos Grenadiers bei der Valencia-Rundfahrt. Ihn sollte man ganz sicher auf dem Zettel haben. Valverde, Nibali und andere Fahrer mussten ihre Starts leider absagen. Insgesamt haben derzeit sehr viele Teams vor allem mit der Corona-Pandemie zu kämpfen und müssen ihre Kader für die Rennen kurzfristig umbauen. Die genaue Startliste des Rennens steht wohl erst am Renntag.
Die Startliste bei Firstcycling
Die Etappen:
Etappe 1 | Ubrique – Iznájar | 201 km
