Jai Hindley

Jai Hindley hat die neunte Etappe des 105. Giro d’Italia gewonnen. Der Australier setzte sich nach 191 Kilometern von Isernia zur schweren Bergankunft in Blockhaus im Sprint der kleinen Favoritengruppe durch. Zweiter wurde Romain Bardet (DSM). Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) landete auf Rang drei. Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) erreichte als Siebter nur 16 Sekunden nach seinem Teamkollegen Hindley das Ziel.

In der Gesamtwertung bleibt Juan Pedro López (Trek-Segafredo) an der Spitze. Er rettete mit einer starken Leistung am Schlussanstieg das Rosa Trikot und liegt nun 12 Sekunden vor Joao Almeida (UAE). Gesamtdritter ist Bardet mit nur 14 Sekunden Rückstand. Carapaz ist Gesamtvierter, Hindley Fünfter. Buchmann liegt nun mit 69 Sekunden Rückstand auf Gesamtrang neun.

Im Interview nach dem Rennen entschuldigte sich López beim Sam Oomen, er habe eine Flasche geworfen, nachdem dieser ihn versucht habe abzudrängen.

So lief das Rennen

Direkt nach dem Start wurde attackiert und es setzten sich einige Fahrer ab. An der ersten Bergwertung waren Matthew Holmes (Lotto Soudal), Diego Rosa (Eolo-Kometa) und Natnael Tesfatsion (Drone Hopper Androni Giocattoli) vorn. Rosa setzte sich anschließend allein ab.

Dahinter formierte sich eine Verfolgergruppe mit Felix Gall (AG2R Citroën), Joe Dombrowski (Astana Qazaqstan) und Tesfatsion. Im Feld kam es zu einem Sturz, in den auch Mit-Favorit Pello Bilbao verwickelt war und hinterher vom Rennarzt behandelt wurde.

Es setzten Fahrer nach und so stand schließlich die 9 Fahrer große Gruppe des Tages mit Nans Peters, Felix Gall (AG2R Citroën), Joe Dombrowski (Astana Qazaqstan), Filippo Zana (Bardiani-CSF-Faizanè), Jonathan Caicedo (EF Education-EasyPost), Diego Rosa (Eolo-Kometa), James Knox (Quick-Step Alpha Vinyl), Eduardo Sepulveda und Natnael Tesfatsion (Drone Hopper-Androni Giocattoli). Das Feld gewährte den Ausreißern kaum mehr als viereinhalb Minuten und reduzierte ab Rennmitte den Rückstand. Zunächst machte Trek-Segafredo das Tempo, dann stieg auch Ineos Grenadiers in die Verfolgungsarbeit mit ein.

Rosa sammelte an den Bergwertungen fleißig Punkte. An der Sprintwertung lag Sepulveda vor Gall. Rund 80 Kilometer vor dem Ziel lagen die Ausreißer nur noch rund dreieinhalb Minuten voraus.

Etwas mehr als 60 Kilometer vor dem Ziel fiel die Spitzengruppe auseinander. Nans Peters griff an und Tesfation ging mit. Sepulveda konnte noch einmal aufschließen, doch als es 54 Kilometer vor dem Ziel in den vorletzten Anstieg ging, griff Peters erneut an, kam aber nicht weg. Im Anstieg konnte Diego Rosa zum Spitzentrio aufschließen und griff wenig später an. Nur Tesfation konnte mitgehen. Im Feld machte Ineos Grenadiers das Tempo im Aufstieg zum Passo Lanciano.

Den Gipfel erreichten Rosa und Tesfation an der Spitze. Rosa holte die maximale Punktezahl und setzte sich an die Spitze des Bergklassements dieses Giro. Etwa 50 Sekunden danach erreichten Peters, Sepulveda und Dombrowski den Gipfel. Das Feld lag rund drei Minuten zurück.

In der Abfahrt stürzte Tesfation, nachdem er sich von Rosa abgesetzt hatte. Etwa 21 Kilometer vor dem Ziel schlossen Dombrowski und Peters zu Spitzenreiter Rosa auf. Doch das Feld lag keine Minute mehr zurück. Dombrowski setzte sich wenig später allein ab. Doch etwas weniger als 16 Kilometer vor dem Ziel war auch er eingeholt und Ineos Grenadiers führte das Feld in den Schlussanstieg. Wilco Kelderman hatte einen Defekt und fiel zurück. Er schaffte den Anschluss nicht mehr und fiel in der Gesamtwertung weit zurück.

Die Schlusssteigung

Ineos Grenadiers schlug ein hohes Tempo an und schnell fielen einige der Favoriten zurück. Giulio Ciccone fiel zurück, Tom Dumoulin und auch Simon Yates mussten schnell reißen lassen. Auch Tobias Foss wurde früh abgehängt. Die Favoritengruppe wurde immer kleiner, nach und nach fielen Fahrer zurück. Auch Lopez im Rosa Trikot wurde abgehängt, kämpfte aber verbissen weiter.

Im Steilstück, etwas weniger als 5 Kilometer vor dem Ziel griff Richard Carapaz an und nur Mikel Landa und Romain Bardet konnten folgen. Dahinter formierte sich eine kleine Gruppe mit Hindley, Pozzovivo und Almeida. Emanuel Buchmann folgte einige Meter dahinter.

Die Verfolger konnten wieder zum Spitzentrio aufschließen, doch als Landa attackierte, löste sich das Trio wieder. Als es oben flacher wurde, schlossen die Verfolger wiederum auf und Hindley holte sich im Sprint den Sieg.

Das Profil der Etappe: