Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) hat die 15. Etappe des 105. Giro d’Italia gewonnen. Der Italiener gehörte zur großen Ausreißergruppe des Tages, hängte bereits fast 20 Kilometer vor dem Ziel die letzten Begleiter ab und siegte als Solist. Zweiter wurde nach 177 Kilometern von Rivarolo Canavese nach Cogne Santiago Buitrago (Bahrain-Victorious). Dritter wurde Antonio Pedrero (Movistar).
„Das ist mein schönster Sieg, besser als das Gelbe Trikot bei der Tour de France, besser als meine ersten Siege beim Giro, denn ich habe in den letzten zwei Jahren schwierige Zeiten durchgemacht, mit Stürzen, Krankheiten und Covid“, so Ciccone im Ziel. „Heute habe ich mich stark gefühlt. Ich habe mich entschieden, 19 km vor dem Ziel alleine zu attackieren, weil es der steilste Teil des Anstiegs war und ich nicht sicher war, ob ich später alle abhängen könnte“, so Ciccone.
Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) erreichte in der Gruppe der anderen Favoriten fast acht Minuten nach Ciccone das Ziel. Er bleibt im Rosa Trikot und geht mit einem Vorsprung von wenigen Sekunden auf Jai Hindley (Bora-hansgrohe) in den letzten Ruhetag. Gesamtdritter ist Joao Almeida (UAE) mit rund einer halben Minute Rückstand auf Carapaz.
🚴🇮🇹 | Het blijft deze Giro succes regenen voor Trek. De roze trui is niet meer in bezit, maar dat maakt Ciccone meer dan goed door te zegevieren in Cogne! Grande! 🙌🙌 #Giro
— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) May 22, 2022
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So lief das Rennen
Ab dem scharfen Start wurde attackiert und immer setzten sich Gruppen ab und wurden wieder eingeholt. Es dauerte 80 Kilometer, ehe die große Gruppe des Tages stand und Ineos Grenadiers im Feld das Tempo kontrollierte. Zu Beginn kam es im Feld auch zu einem Sturz, in den auch Leader Carapaz verwickelt war. Es ging jedoch scheinbar glimpflich aus und er konnte schnell weiterfahren. „Es ist nicht viel passiert, ich bin ok“, sagte Carapaz nach dem Rennen.
Die Gruppe des Tages bildeten: Mikaël Cherel, Nicolas Prodhomme (AG2R Citroën), Mathieu Van der Poel, Dries De Bondt (Alpecin-Fenix), David De La Cruz, Harold Tejada (Astana Qazaqstan), Santiago Buitrago (Bahrain Victorious), Luca Covili (Bardiani-CSF-Faizanè), Rémy Rochas (Cofidis), Natnael Tesfazion (Drone Hopper-Androni Giocattoli), Hugh Carthy, Merhawi Kudus, Julius Van den Berg (EF Education-EasyPost), Erik Fetter (Eolo-Kometa), Koen Bouwman, Gijs Leemreize, Sam Oomen (Jumbo-Visma), Antonio Pedrero, Ivan Sosa (Movistar), Lawson Craddock (BikeExchange-Jayco), Thymen Arensman, Nico Denz, Martijn Tusveld (Team DSM), Giulio Ciccone, Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Rui Costa, Davide Formolo (UAE).
Der Vorsprung wuchs schnell auf mehr als vier Minuten. Im ersten langen Anstieg setzte sich an der Spitze Bouwman ab und holte die 40 Punkte am Gipfel. In der Abfahrt schlossen Van der Poel und Martijn Tusveld zu Bouwman auf.
Ciccone, Buitrago und Pedrero springen zur Spitze
Im zweiten langen Anstieg schlossen Ciccone, Buitrago und Pedrero zur Spitze auf. Bouwman musste hingegen reißen lassen. Ciccone erhöhte sofort das Tempo und auch Van der Poel fiel zurück. Auch Tusveld musste wenig später reißen lassen. Im Feld übernahm das Team UAE für einige Zeit die Tempoarbeit, doch dann übernahm wieder Ineos die Kontrolle. Das Tempo war nicht extrem hoch, das nutzte Guillaume Martin für einen Angriff.
In der langen Steigung konnte Hugh Carthy kurz vor der Bergwertung noch zum Spitzentrio aufschließen. Den Gipfel des Verrogne erreichte Giulio Ciccone als Erster, gemeinsam mit Buitrago, Pedrero und Carthy an der Spitze. Rui Costa lag nur einige Sekunden zurück. Martin hatte am Gipfel rund viereinhalb Minuten Rückstand, das Feld lag eine Minute hinter Martin.
Ciccone ist der Stärkste
In der Abfahrt schlossen Tusveld und Costa noch einmal zu den vier Spitzenreitern auf und sie gingen mit fast sechs Minuten Vorsprung auf das Feld auf die letzten 25 Kilometer zum Ziel. Ciccone attackierte rund 22 Kilometer vor dem Ziel und er setzte sich mit Buitrago und Carthy ab. Ciccone hängte Buitrago und wenig später auch Carthy ab und machte sich allein auf die letzten 19 Kilometer zum Ziel. Er zog durch und holte sich den Etappensieg.