André Greipel

Zwei Strecken stehen den Hobbysportlern bei der Deutschland Tour auch in diesem Jahr zur Auswahl. Die kurze Strecke (57 km) trägt den Beinamen „Weinbergrunde“ und dies vollkommen zurecht. Es geht aus Stuttgarts Innenstadt zum Neckar, zwischen den Reben hinauf zum Rotenberg, dann hinab zum Neckar und zurück in die Stadt. Alle eher sportlich orientierten Hobbyfahrer werden sicher die lange Strecke wählen, die auf abwechslungsreichen 116 Kilometern noch mehr Radsportgenuss bietet. Aus dem Stuttgarter Zentrum geht es in die Region, und das auf einer wirklich schönen Strecke.

Los geht es für alle am Schlossplatz in Stuttgart und dann auf der gesperrten B14 aus der Stadt. „Allein der Start mitten in der Stadt und dann auf den sonst für die Autos reservierten Straßen rausrollen zu können, ist etwas Besonderes, vor allem natürlich für die Stuttgarter und Stuttgarterinnen ein seltenes Erlebnis“, sagt Ex-Radprofi André Greipel, der sich die Strecke der Jedermann Tour angeschaut hat. „Ich war bei der Schlussetappe der Deutschland Tour 2018 hier in Stuttgart leider nicht dabei, daher hatte ich auch keine Eindrücke aus dem Rennen. Die Mischung, aus Start und Finale mitten in der Start, der herrlichen Landschaft, mit Filstal, Remstal und Schurwald, macht es abwechslungsreich und interessant„, so Greipel.

Das Profil ist wellig, aber kein Hobbysportler muss den 25er-Mindestschnitt fürchten. Gänzlich Untrainierten ist die lange Strecke nicht zu empfehlen, denn mit 1050 Höhenmetern ist sie durchaus ein wenig anspruchsvoll.

Viel los, am Neckar – noch mehr am 28. August

Locker einrollen, danach genießen

Die ersten Kilometer geht es aus der Stadt, dann rollt man flach neckaraufwärts. Breite Straße, keine engen Kurven. „Das ist ideal als Start, wenn das Feld der einzelnen Gruppen sicher noch recht groß ist. Aufmerksam sollte dennoch jeder sein, und rücksichtsvoll„, sagt Greipel. Ist Esslingen passiert geht es auf die andere Neckarseite und nach dem zu Esslingen gehörenden Sirnau bergauf in Richtung Köngen. Die schmale Straße führt hinauf zu Reiterhöfen und läuft nach oben aus. Man kann den herrlichen Blick auf die Alb genießen.

Anschließend geht es nach Wendlingen und dann nach Kirchheim unter Teck. „Ab hier wird es landschaftlich richtig schön und man merkt wirklich nicht mehr, dass man im Ballungsraum Stuttgart unterwegs ist“, sagt Greipel. Aus Kirchheim raus geht es kurz hinauf und wieder bergab. Über Notzingen und Rosswälden dann leicht wellig entlang von Pferdekoppeln und Feldern. Zum Abschluss dieses schönen Abschnitts geht es mit einer schnellen Abfahrt nach Ebersbach ins Filstal.

Hinauf in den Schurwald

Über den Schurwald

Es geht nur kurz entlang der Fils, dann links ab ins Nassach-Tal. „Das ist wirklich ein sehr schönes Tal. Zu Beginn geht es nur leicht bergan und man kann den Blick schweifen lassen. Später wird es dann für rund zwei Kilometer etwas steiler“, so Greipel. Ab Baiereck beginnt der rund zwei Kilometer lange Anstieg nach Schlichten. Nicht extrem schwer, doch wer will, kann es bei 6% Steigung krachen lassen. Oben angekommen, geht es rechts weg in den Ort Schlichten. Für die kurze Kletterei wird man mit einer sehr schönen Abfahrt hinab nach Schorndorf an die Rems belohnt.

Remstal und Finale in Stuttgart

Entlang der Rems rollt es gut und so ist man schnell in Waiblingen. Es geht jedoch nicht in den Ort, sondern vorher links ab, hinauf nach Rommelshausen und dann über Fellbach-Schmiden und Remseck-Aldingen bergab zum Neckar. Nach einigen Kilometern entlang des Flusses wartet die letzte Schwierigkeit des Tages. Es geht von Stuttgart-Münster hinauf zum Killesberg. „Das ist die letzte Steigung der Runde, und man sollte sich dafür vielleicht noch ein paar Körner aufheben“, sagt Greipel.

Ist sie gemeistert, geht es in die Abfahrt zum Ziel, gibt die Straße den Blick auf die Schwaben-Metropole frei. In den letzten Kurven ist noch einmal Konzentration gefragt, ehe man sich auf der „Theo“ im Stuttgarter Zentrum feiern lassen kann. „Das tolle Finale ins Zentrum rundet die Strecke ab. Vor den Profis durch das Ziel zu fahren, ist am 28. August sicher für viele Jedermänner und Frauen ein tolles Erlebnis“, sagt Greipel, der bei der Streckenbesichtigung natürlich keine gesperrten Straßen hatte. „Für viele Menschen aus der Regio ist es sicher schon allein etwas Besonderes, auf komplett gesperrten Straßen durch Stuttgart fahren zu können. Aber es ist insgesamt wirklich eine abwechslungsreiche und schöne Strecke, die eine Seite der Region zeigt, die ich bisher nicht kannte“, so Greipel.


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