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Emotionale Geschichten

Überwältigt – Yves Lampaert

Die Tour de France ist das Rennen für die emotionalen Geschichten. Die ersten drei Etappen boten direkt die komplette Bandbreite. Zum Auftakt siegte durchaus überraschend Yves Lampaert und brach in Tränen aus. Der „Bauernsohn aus Belgien“ holte das erste Gelbe Trikot und erfüllte sich unerwartet einen großen Traum. Lampaert ist der typische Helfer im Klassikerteam QuickStep. Bärenstark, aber selten in der Leaderrolle. Nach und nach hat er sich hochgearbeitet, durch beeindruckende Leistungen. Auch bei der Tour ist er Helfer, doch beim Zeitfahren kann eben „jeder so hart treten, wie er kann“, sagte Lampaert. Er holte den Sieg und konnte es kaum glauben.

Emotional wurde es auch am zweiten Tag. Fabio Jakobsen, vor zwei Jahren schwer gestürzt, als ihn Dylan Groenewegen bei der Polen-Rundfahrt in die Bande drückte. Er verlor fast alle Zähne, erlitt zahlreiche Brüche und musste sich zurück kämpfen. Nun ist er bei seiner ersten Tour und gewinnt direkt den ersten Sprint. „Es schließt sich ein Kreis“, sagte Jakobsen.

Der dritte Sieg ging an Dylan Groenewegen, auch er war überwältigt. Verständlich, denn auch hinter dem Niederländer liegt eine schwere Zeit. Nach dem Manöver gegen Jakobsen bekam er Drohungen, stand unter Polizeischutz. Bei seinem Sohn traten nach der Geburt Probleme auf, er musste in Krankenhaus. Der Niederländer wechselte das Team, kommt zurück zur Tour und holte den ersten Tour-Etappensieg seit 2019. Kein Wunder, dass er sich im Ziel kurz auf den Bordstein setzte und überwältigt war.

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