Van der Horn und Sieger Clarke

Simon Clarke (Israel-PremierTech) hat die fünfte Etappe der Tour de France 2022 gewonnen. Der Australier setzte sich im Sprint der kleinen Ausreißergruppe vor Taco van der Hoorn (Intermarché-WantyGobert) durch. Dritter wurde nach 157 Kilometern von Lille nach Wallers-Arenberg Edvald Boasson Hagen (TotalEnergies).

„In den ersten Tagen der Tour habe ich mich um das Team gekümmert. Aber heute Morgen sagte der Teamdirektor – Clarkey, heute ist ein Breakaway-Tag“, sagte Clarke im Siegerinterview. Er war im Winter ohne Team, bekam dann von von Israel-PremierTech die Chance. „Die Etappen, die ich bei La Vuelta gewonnen habe, und das Rosa Trikot, das ich beim Giro hatte, kamen alle in der ersten Woche des Rennens. Also dachte ich, heute wäre vielleicht der Tag. Aber ich kann es immer noch nicht glauben. Weniger als 50 Meter vor dem Ziel kam ich an Taco vorbei. Ich hatte Krämpfe in beiden Beiden und hab mein Rad so weit es ging nach vorn geworfen und gebetet, dass es genug ist“, so Clarke, der am zweiten Ruhetag 36 Jahre alt wird.

Der letzte Kilometer im Video:


Im Kampf um den Gesamtsieg der Rundfahrt machte Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE) einige Sekunden auf die Konkurrenz gut. Er erreichte 13 Sekunden vor dem Feld mit den meisten Favoriten das Ziel.

Viel Zeit büßte Primoz Roglic (Jumbo-Visma) ein. Der Slowene, der vor dem Start der Tour zu den Favoriten auf einen Platz auf dem Podium galt, erreichte mehr als zwei Minuten nach Pogacar das Ziel.

Update: Nach Informationen des Teams hat sich Roglic bei einem Sturz rund 30 Kilometer vor dem Ziel die Schulter ausgekugelt und anschließend selbst wieder eingerenkt.

In der Gesamtwertung führt weiter Wout van Aert (Jumbo-Visma). Er liegt nun 13 Sekunden vor Powless. Gesamtdritter ist Boasson Hagen. Pogacar liegt nun nur noch 19 Sekunden zurück.

So lief das Rennen

Direkt nach dem scharfen Start begannen die Attacken. Taco van der Hoorn (Intermarché – Wanty – Gobert), Edvald Boasson Hagen (TotalEnergies) und Magnus Cort (EF Education EasyPost) setzten sich ab. Etwas später schlossen Simon Clarke (Israel-Premier Tech), Neilson Powless (EF Education-Easypost) und Alexis Gougeard (B&B Hotels-KTM) noch zum Trio auf. Der Vorsprung wuchs auf mehr als vier Minuten.

Am Zwischensprint war Van der Horn vorn, aus dem Feld gewann Jakobsen den Sprint um rang Sieben vor Van Aert.

Sturz Van Aert

Im Feld stürzte Wout van Aert rund 90 Kilometer vor dem Ziel. Er konnte aber schnell weiterfahren. Als es 77 Kilometer vor dem Ziel auf das erste Pflaster ging, lagen die sechs Ausreißer noch rund 3:15 Minuten vor dem Feld. Im Feld rutschte Peter Sagan vor dem Pflasterstück weg und stürzte, konnte aber weiterfahren. Nach dem Kopfsteinpflaster griff Jack Bauer an und Mads Pedersen ging mit. Sie wurden aber wenig später wieder eingeholt.

Auf dem 2. Pflasterstück zog QuickStep das Tempo an. Kasper Asgreen bestimmte das Tempo und es rissen Lücken im Feld. Doch es rollte wieder zusammen. Ben O’Connor, einer der starken Klassemnetfahrer im Rennen, hatte rund 50 Kilometer vor dem Ziel einen Defekt und fiel zurück. Er büßte am Ende rund drei Minuten auf Pogacar ein.

Sturz im Feld

Etwas weniger als 40 Kilometer vor dem Ziel hatte Jonas Vingegaard Defekt und musste das Rad wechseln. Er fiel zurück. Rund 30 Kilometer vor dem Ziel gab es einen Sturz im Feld. Es waren einige Fahrer verwickelt. Primoz Roglic lag wenig später hinter dem Feld. Van Aert stellte sich gemeinsam mit Christophe Laporte voll in den Dienst von Jonas Vingegaard und machte dort Tempo. So schlossen sie zu einer Gruppe mit Vlasov, Thomas und Gaudu wieder auf. Roglic lag etwas weiter zurück.

Das letzte Pflasterstück erreichten die Spitzenreiter rund 50 Sekunden vor den Verfolgern Pogacar und Stuyven. Die Gruppe um Vlasov, Vingegaard, Van Aert und Thomas lag weitere 40 Sekunden zurück. Roglic bereits rund zwei Minuten.

Etwa einen Kilometer vor dem Ziel attackierte Powless an der Spitze. Sein Teamkollege Cort war bereits zurückgefallen. Boasson Hagen machte die Lücke wieder zu und war im Sprint chancenlos. Clarke wartete geschickt ab und holte sich am Ende den Sieg.

„Es war extrem schnell, zum ersten Pflaster, und wurde dann nicht mehr langsamer. Ich denke, das war am Ende ein Ausscheidungsfahren“, sagte Maximilian Schachmann im Ziel, der an der Seite seine Kapitäns Aleksandr Vlasov ins Ziel kam und ein starkes Rennen lieferte. „Am Ende bringt ein sehr starker Wout van Aert noch mal viele GC-Fahrer zurück, was natürlich schade war, aber ich denke, wir können zufrieden sein“, so Schachmann.

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Profil der 15. Etappe der Tour de France 2022 (©A.S.O.)

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