Nach der Hatz über das Kopfsteinpflaster geht es mit der längsten Etappe dieser 109. Tour de France weiter. Satte 220 Kilometer hat dieses sechste Teilstück. Es ist wellig, so werden die Fahrer am Ende fast 3000 Höhenmeter zurückgelegt haben. Das knifflige Finale ist ideal für Puncheure. Die steilen Rampen auf dem Weg zum Ziel haben es in sich. Da müssen auch die Klassementfahrer aufmerksam sein, denn schnell reißen Lücken im Feld und man kann wertvolle Sekunden verlieren.
Als die Tour das letzte Mal Station in Logwy machte, siegte Peter Sagan. Spektakulär, nachdem er im Sprint aus der Pedale gerutscht war, konnte er den Sieg doch noch einfahren. In diesem Jahr endet die Etappe zwar erneut an der Côte des Religieuses, doch die Anfahrt ist deutlich anspruchsvoller als 2017.
Die Favoriten auf den Gesamtsieg werden sich auf das Finale konzentrieren, so hat eine Ausreißergruppe mit Fahrern, die in der Gesamtwertung keine Gefahr für Gelb sind, durchaus Chancen durchzukommen. Der Wind könnte eine große Rolle spielen. Die Fahrer haben überwiegend Rückenwind, aber an einigen Stellen kann durchaus eine gefährliche Schiebekante entstehen. Ob der Wind tatsächlich stark genug ist, dass das Feld zerreißen kann, muss man abwarten.
Die Strecke
Die Etappe startet in Binche südlich von Brüssel und führt durch die Wallonie gen Süden zur französischen Grenze. Nach rund 70 leicht welligen Kilometern ist der Tross zurück in Frankreich und es geht gen Südwesten.
Die meiste Zeit ist das Terrain nur leicht wellig, doch das Finale hat es in sich. Auf den letzten 16 Kilometern warten vier kurze Anstiege auf die Fahrer. Die ersten beiden sind noch moderat steil, doch dann wird es heftig!
Auf den letzten sechs Kilometern gibt es zwei Steigungen. Die erste ist zwar nur knapp einen Kilometer lang, aber sehr steil. Es folgt eine kurze Abfahrt und es geht zur Schlusssteigung. Dann geht es mehr als eineinhalb Kilometer mit rund sechs Prozent bergauf, es hat aber einige Kurven und steile Abschnitte. Auf den letzten Metern wird es flacher, so wird das Timing von großer Bedeutung sein.
Die letzten Meter werden wieder flacher, so muss man seinen Antritt genau timen.
Die Bergwertungen
Kat 3 | km 87,2 – Côte des Mazures 2 km à 7,6 %
Kat 4 | km 205 Côte de Montigny-sur-Chiers 1,6 km à 4,4 %
Kat 3 |km 214,6 – Côte de Pulventeux 800 m à 12,3 %
Sprintwertung
KM 145,9 – CARIGNAN
Die Favoriten
Starke Fahrer für dieses Terrain mit ausreichend Rückstand in der Gesamtwertung gibt es einige. Andreas Kron, Anthony Perez, Quinn Simmons, Victor Lafay, Gregor Mühlberger, Alberto Bettiol, Matej Mohoric, Alexis Vuillermoz, Benoît Cosnefroy …. . Formiert sich früh eine starke Gruppe, kann diese durchaus durchkommen. Doch auch im Feld wird es im Finale sicher schnell.
Geht die Favoritengruppe geschlossen ins Finale, darf man wohl die Spezialisten für die Ardennen-Klassiker vorn sehen. Tadej Pogacar natürlich, aber auch David Gaudu, Maximilian Schachmann, Adam Yates oder Aleksandr Vlasov. Auch Michael Matthews und Wout van Aert sollte man auf dem Zettel haben.
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**** Tadej Pogacar
*** Wout van Aert, Aleksandr Vlasov, Adam Yates
** Max Schachmann, Matej Mohoric, Victor Lafay, David Gaudu, Michael Matthews
* Mühlberger, Kron, Perez, Geschke, Simmons, Teuns, Pidcock,
Start: 12:05 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr