Liane Lippert im Ziel der 3. Etappe

Liane Lippert: Auch heute ging es wieder schnell los und war es vom Start weg hart. Franzi (Koch) hat zu Beginn wieder viel gearbeitet – dass sie das nach ihrer tollen Arbeit auf der zweiten Etappe nun auch langsam in den Beinen spürt, kann man sich vorstellen. Wie schwer es direkt nach dem Start war, konnte man gut am Ende des Feldes sehen. Da sind schon nach rund 15 Kilometern einige hinten rausgefallen – es war einfach direkt Vollgas. Zwischendrin war mal eine Gruppe weg, aber nur mit einem kleinen Vorsprung. Es war auch wieder windig, so musste man viel Kraft investieren, um vorn zu fahren. Das haben wir wieder sehr gut gemacht.

Unser Plan für die Etappe war, dass Juliette (Labous) in Sachen Gesamtwertung keine Zeit verliert und ich auf Etappensieg fahre. Die Schlüsselstelle war der steile Anstieg zur Côte de Mutigny rund 16 Kilometer vor dem Ziel. Das Team hat mich super in Position gebracht und dann perfekt in den Anstieg gefahren. Ich konnte bergauf mit den Allerbesten mitfahren und habe mich richtig gut gefühlt – war keinen Moment in Schwierigkeiten und echt zuversichtlich. Doch dann kam der Sturz

In einer Linkskurve ist Demi (Vollering) weggerutscht und ich direkt auch. Keine Ahnung, was dort auf der Straße war, aber es war extrem rutschig. Ich bin schnell aufs Rad, aber die Kette war runter und ich musste sie schnell noch draufmachen – da war Demi dann schon weg und ich allein. Ich musste dann im Flachen hinterher, was extrem schwer ist, wenn die vorn in den Gruppen richtig Gas geben. Ich habe dann kurz auf Elise Chabbey gewartet und wir haben zu zweit versucht wieder ranzufahren, aber es war nicht möglich. Irgendwann habe ich aufgegeben und bin einfach sicher ins Ziel gefahren.

Ich bin jetzt mega enttäuscht. Ich habe mich super gefühlt, das Finale war perfekt für mich. Ich hatte es mir genau angeschaut, mir einen Plan zurechtgelegt – wollte lange warten und kannte genau den Punkt, an dem ich antreten wollte. Doch daraus wurde nichts und das ist bitter.

Es freut mich aber sehr, dass wir zumindest das andere Ziel für den Tag erreicht haben, denn Juliette war in der Spitzengruppe und bleibt in der Gesamtwertung vorn dabei. Ich habe mich glücklicherweise nicht schwer verletzt und hoffe, dass ich die guten Beine von heute auch in den kommenden Tage habe – bei den Etappen die jetzt kommen, kann man die auf jeden Fall gut gebrauchen.