Diese achte Etappe bringt das Peloton nach Asturien. Es ist der erste von zwei sehr anspruchsvollen Abschnitten vor dem zweiten Ruhetag dieser Vuelta. Nur etwas mehr als 150 Kilometer ist diese achte Etappe lang, aber es ist ein sehr schweres Teilstück. Rund 3500 Höhenmeter müssen die Fahrer bewältigen. Sechs kategorisierte Anstiege, der erste direkt nach dem Start – am Ende ein sehr schwerer Schlussanstieg – diese Etappe ist eine echte Herausforderung.
Kletterstarke Ausreißer haben sicher eine Chance durchzukommen, doch sie sollten mit reichlich Vorsprung in die Schlusssteigung gehen. Denn ganz sicher wird im Feld der Kampf zwischen den Klassementfahrern entbrennen. Der Puerto Colláu Fancuaya ist ein heftiger Anstieg mit unterschiedlichen Abschnitten. Wer hier keine guten Beine hat, kann schnell einiges an Zeit einbüßen.
Die Strecke
Im Zickzack führt der Parcours von Ost nach West. Nach wenigen Kilometern beginnt die erste Steigung des Tages. Hier könnte sich eine Gruppe mit starken Kletterern lösen. Nach der Abfahrt folgt ein 25 Kilometer langes Flachstück zum nächsten Anstieg. Wieder folgt eine längere Abfahrt und es geht in die nächste kurze Steigung.
Nach einem weiteren Flachstück geht es 60 Kilometer vor dem Ziel hinauf zum Puerto de Tenebreo. Kein superkrasser Anstieg, aber am Gipfel gibt es Bonussekunden und die Abfahrt ist steil und sehr schnell! Hier ist Obacht geboten.
Nach einer weiteren flachen Passage und dem vorletzten Anstieg geht es wellig zur Schlusssteigung. Diese hat es in sich!
Der Puerto Colláu Fancuaya ist mit 10,1 km bei 8,5% im Schnitt angeben. An einigen Stellen beträgt die Steigung sogar 19%! Es ist ein schmaler Pfad mit steilen, engen Kurven. Im Mittelteil etwas flacher, dann wieder steil. Auch die letzten Kilometer zum Gipfel haben es noch einmal in sich. Hier könnten kleine Lücken am Ende einige Sekunden Abstand bedeuten.
Wer hier zu früh die Kräfte investiert, kann im oberen Teil dafür heftig büßen. Das Timing für die Attacke wird von großer Bedeutung sein.
Bergwertungen:
Kat 2 | ALTO DE LA COLLADONA Km 9,8 | 6,4 km 7%
Kat 2 | ALTO DE LA MOZQUETA Km 48,8 | 6,8 km 6,6%
KAT 3 | ALTO DE SANTO EMILIANO KM 66,5 | 5,7 km 5,3%
KAT 3 | PUERTO DE TENEBREO Km 98,1 | 5,3 km 6,2% | BONUS
KAT 3 | PUERTO DE PERLAVIA Km 113,8 | 4 km 7,7%
KAT 1 | COLLÁU FANCUAYA Km 153,4 | 10,1 km 8,5%
Sprintwertungen:
GRADO/GRAU Km 127,4
Die Favoriten
Die Chancen für Ausreißer sind erneut nicht schlecht! Können sich früh starke Kletterer absetzen, wird es für die Klassementfahrer im Schlussanstieg schwer, sie zurückzuholen. Starke Kletterer mit ausreichend Rückstand auf das Rote Trikot gibt es einige. Davide Villella, Carlos Verona, Santiago Buitrago, Louis Meintjes, Alexey Lutsenko, David de la Cruz, Esteban Chaves wären Kandidaten für die Gruppe. Auch der Etappensieger vom Donnerstag, Jay Vine, könnte aus einer Ausreißergruppe erneut zuschlagen. Man darf gespannt sein, ob sich vielleicht auch Fahrer wie Bob Jungels, Marc Soler oder Vincenzo Nibali in der Offensive zeigen.
In Sachen Kampf um den Gesamtsieg dürfte es wohl erst am Schlussanstieg zum Großkampf der Favoriten kommen. Das Team QuickStep-AlphaVinyl möchte das Rennen sicher bis zur Schlusssteigung kontrollieren, um Evenepoel eine gute Ausgangslage für die Verteidigung des Leadertrikots zu schaffen. Der junge Belgier macht bislang einen sehr starken Eindruck und das möchte er sicher auch auf dieser Etappe fortsetzen. Doch die Konkurrenz ist ebenfalls stark und will jede Schwäche ausnutzen.
Enric Mas dürfte dieses Finale sicher liegen, Primož Roglič möchte sicher gern zurückschlagen. Man muss abwarten, wie die Tagesform der GC-Fahrer ist, aber es könnte ein sehr interessantes Finale werden.
***** –
**** Enric Mas, Primož Roglič
*** Remco Evenepoel, Juan Ayuso
** Simon Yates, Jai Hindley, Jay Vine
* Sivakov, Verona, Buitrago, Pinot, Lutsenko, Hart, Almeida, O’Connor
Start: 13:10 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr
Die noch anstehenden Etappen: