Mads Pedersen

Insgesamt 19 Siege gelangen dem Team Trek-Segafredo 2022. Bei jeder Grand Tour wurde mindestens ein Etappensieg geholt, Juan Pedro López trug beim Giro d’Italia lange das Leadertrikot und landete am Ende in den Top10. Bei der Vuelta holte Mads Pedersen gleich drei Etappensiege und gewann die Sprintwertung. Eine super Ausbeute. Auch bei der Tour war es Pedersen, der für den Tagessieg sorgte. Der 26-jährige Däne war 2022 erneut der stärkste und wichtigste Fahrer des Teams, steuerte fast die Hälfte der Siege bei.

Vor allem er sorgte dafür, dass es eine ordentliche Saison für das amerikanische Team war. Leader Giulio Ciccone gewann zwar eine Giro-Etappe, kämpfte bei der Tour lange gegen Simon Geschke ums Bergtrikot. Überragende war die Saison des Italieners aber nicht. Ciccone würde sich gern als GC-Fahrer zeigen, bislang konnte er aber noch nicht so richtig abliefern.
Bauke Mollema fuhr eine solide Saison, routiniert und verlässlich. Eine „Super-Saison“ war es für den Niederländer aber ebenfalls nicht. Auch das Jahr von Klassiker-Kapitän Jasper Stuyven war eher mäßig. Der Sanremo-Champion von 2021 wartet seit seinem Triumph beim italienischen Monument auf den nächsten Sieg. Rang vier bei Gent-Wevelgem, sonst gelangen dem Belgier keine Top5-Resultate bei den Klassikern. Das wird ganz sicher nicht der Anspruch sein.

Entdeckungen, Entwicklungen

Auch wenn es bei den etablierten Stars (abgesehen von Pedersen) nicht ganz nach Wunsch lief, gab es einige positive Entwicklungen. Helfer Alex Kirsch, inzwischen 30 Jahre alt, lieferte eine über weite Strecken sehr gute Saison. Juan Pedro López war die Entdeckung des Giro und auch bei Quinn Simmons und Antonio Tiberi ging es einen Schritt nach vorn. Den größten Sprung hat aber Mattias Skjelmose gemacht. Er ist die Entdeckung der Saison und wird vielleicht schon im kommenden Jahr bei den ganz großen Rennen für Wirbel sorgen können.

Skjelmose ist einer der jungen Talente im Team, die für eine positive Zukunft stehen. Verlassen werden einige ältere Fahrer die Mannschaft – Gianluca Brambilla, Simon Pellaud, aber auch Alexander Kamp und Matteo Moschetti. Neu in die Mannschaft kommen junge Fahrer: Natnael Tesfatsion (23), dazu der 20-jährige U23-Vizeweltmeister Mathias Vacek und (Ex)Crosser Thibau Nys – der 19-jährige Sohn von Cross-Legende Sven Nys.

Das Team verjüngt sich damit erneut, hat für 2023 eine ausgewogene Mannschaft mit etablierten Kapitänen und vielen starken Talenten. Für die Klassiker ist man mit Stuyven, Kirsch und Pedersen gut aufgestellt, mit Skjelmose, Lopez und Ciccone darf man bei einigen Rennen auch auf gute Platzierungen in der Gesamtwertung hoffen. Man darf gespannt sein, welche Entwicklung das Team nimmt, der Prozess der Verjüngung scheint gelungen, vielleicht geht es 2023 sogar noch einen größeren Schritt nach vorn.


Die Saisonbilanzen der anderen Mannschaften sind hier gesammelt.