Kuurne-Brüssel-Kuurne ist der zweite Teil des Klassiker Auftakt-Wochenendes. Das Rennen gehört nicht zur World Tour, ist Teil der Pro-Kategorie. Auch wenn es fast 200 Kilometer lang ist und 13 Hellinge zu überwinden sind, es ist das leichtere der beiden „Opening Weekend“ Rennen. Zumindest dann, wenn der Wind nicht all zu stark bläst.
Das Starterfeld ist sehr ähnlich dem des Omloop Het Nieuwsblad am Tag zuvor. Omloop-Sieger Dylan Van Baarle ist am Start, zählt aber hier eher nicht zu den Favoriten. Denn das Rennen ist eher für die endschnellen Männer. Doch nicht immer wird der Sieger in Kuurne im Massensprint ermittelt. Das macht ein wenig den Reiz des Rennens aus – schaffen es die Rouleure, die Sprinter abzuhängen, oder kommt es zum Sprint?
Viele Mannschaften haben für Kuurne-Brüssel-Kuurne einen Sprinter ins Aufgebot genommen. So auch Soudal-QuickStep, die Titelverteidiger Fabio Jakobsen dabei haben. Bryan Coquard ist für Cofidis am Start, Giacomo Nizzolo für Israel-Premier Tech, Iván García Cortina für Movistar, David Dekker für Arkea. Kaden Groves verstärkt die Sprinterfraktion von Alpecin-Deceuninck um Jasper Philipsen. Aber ganz sicher werden einige Mannschaften versuchen, die Sprinter im schweren Mittelteil des Rennens abzuhängen. Wer kann dabei bleiben, wer vielleicht zurückkommen? Oder jubelt doch wieder ein Ausreißer? Nicht ausgeschlossen.
Die Strecke
Das Rennen startet in Kuurne und zunächst geht es gen Westen. Der Tiegemberg ist in diesem Jahr die erste Schwierigkeit – vermutlich hat sich bis dahin aber bereits die Gruppe des Tages formiert. An Oudenaarde vorbei geht es über Kattenberg und Boembekstraat nach Brakel. Dann wieder westwärts und über Berg Ten Houte gen Süden. Nach der Verpflegung zu Rennmitte geht es über Hameau des Papin, Le Bourliquet und Mont Saint-Laurent im Süden – die Hellinge sieben, acht und neun.
Anschließend führt die Strecke nach Ronse und rund 70 Kilometer vor dem Ziel beginnt das Finale. Denn durch die flachen Kilometer am Ende des Rennens, müssen Teams mit Offensiv-Taktik früh angreifen. Die Sprinter lassen sich nicht so leicht abhängen, so muss an den Anstiegen ausgesiebt werden.
Über Kruisberg und Hotond geht es zur Cote du Trieu – dieses Helling-Trio kann zur Schlüsselstelle werden. Der letzte Anstieg ist dann der Kluisberg, mehr als 50 Kilometer vor dem Ziel. Sind die Abstände zwischen den Gruppen nicht all zu groß, können abgehängte Sprinter auf dem langen Weg nach Kuurne wieder Anschluss finden.
Im Finale wird noch eine 13 Kilometer lange Schlussrunde absolviert. Das Feld erreicht den Parcours etwa 18 Kilometer vor dem Ende, die Fahrer können sich die Anfahrt zum Ziel also vorher bereits anschauen. Es ist das klassische Finale in Kuurne, was die meisten Fahrer bereits aus den vergangenen Austragungen kennen.
Die Hellinge
Die Kopfsteinpflaster-Abschnitte:
1) km 35,9 Holleweg: 1500m
2) km 72,7 Gieterijstraat – Etikhovestraat – (km73,3) Nederholbeekstraat: 600m
3) km 159,4 Beerbosstraat: 500m
4) km 169,5 Graaf Boudewijn IX laan: 350m
Die Favoriten
In den vergangenen Jahren kam es häufig zum Massensprint, doch mit Bob Jungels und Kasper Asgreen haben auch Ausreißer den Sieg eingefahren. Es kam auch vor, dass ein kleines Grüppchen am Ende um den Sieg kämpfte. Es hängt von den Interessen der Teams und der Fahrweise ab, ob das Rennen im Sprint entschieden wird, oder nicht.
Mit Fabio Jakobsen, Jasper Philipsen, Alexander Kristoff, Arnaud de Lie, Bryan Coquard, Pascal Ackermann, Kaden Groves, Giacomo Nizzolo und Jordi Meeus sind einige Sprinter dabei. Viele Teams haben endschnelle Männer nominiert und so gibt es sicher viele Teams, die an einem Sprint Interesse haben. Doch man möchte natürlich der Konkurrenz das Leben so schwer wie möglich machen, sodass einige Teams mit unterschiedlichen Taktiken ins Rennen gehen.
Nach dem beeindruckenden Auftritt vom Samstag ist Arnaud De Lie vielleicht der Top-Favorit. Doch eventuell hat der 20-Jährige auch zu viele Körner gelassen und bekommt dies zu spüren. Alexander Kristoff muss man bei diesen Rennen immer auf der Rechnung haben – es soll recht kühl sein und durchaus etwas windig – gute Bedingungen für den zähen Norweger. Jasper Philipsen ist auf jeden Fall auch einer der Top-Favoriten.
***** Fabio Jakobsen, Jasper Philipsen
**** Arnaud De Lie, Alex Kristoff
*** Iván García Cortina, Pascal Ackermann, Christophe Laporte, Giacomo Nizzolo, Tim Wellens
** Jordi Meeus, David Dekker, Casper Pedersen, Bryan Coquard, Matteo Trentin
* Ben Turner, Jasper Styven, Daniel McLay, Filippo Baroncini, Lewis Askey, Kasper Asgreen
Start: 12:10 Uhr
Ziel: ~17 Uhr
Website: kuurne-brussel-kuurne.be
Startliste:
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