Die E3 Saxo Bank Classic wird bereits zum 65. Mal ausgetragen und gilt aus gutem Grund als „kleine Flandern-Rundfahrt“. Es geht über die gleichen berühmten flämischen Anstiege und mit satten 17 von diesen „Hellingen“ ist es ein brutal schwerer Parcours.
Die große „Ronde van Vlaanderen“ ist rund 50 Kilometer länger und noch etwas schwerer, dafür bietet der „E3 Harelbeke“, wie das Rennen lange hieß“, meist ein extrem spannendes Rennen. Denn bei der Ronde kommen aufgrund der Distanz und den vielen Anstiegen nur eine Handvoll Fahrer für den Sieg in Frage, beim „E3 Prijs“ hingegen können die Fahrer früh in die Offensive gehen und ist es mit einem taktischen Kniff durchaus möglich, das Rennen zu seinen Gunsten zu entscheiden.
Das „E3“ im Namen des Rennens hängt übrigens mit Geschichte des Rennens und der Autobahn E3 zusammen, die damals gebaut wurde und von Harelbeke nach Antwerpen führt. Heute trägt diese nicht mehr den Namen „E3“, sondern heißt A14.
Im vergangenen Jahr holte das Team Jumbo-Visma einen Doppelsieg, in den Jahren zuvor dominierte die QuickStep-Mannschaft. Mit Blick auf die Ronde ist es der erste richtige Härtetest. Man wird deutlich sehen können, wer zu den ganz großen Favoriten für die Flandern-Rundfahrt zählt.
Die Strecke
Der Parcours ist nahezu identisch zu den Austragungen 2021 und 2022. Start und Ziel des Rennens sind obligatorisch in Harelbeke. Nach dem Start führt der Kurs gen Norden und dann über Zottegem in Richtung Oudenaarde – dort steht mit dem Katteberg der erste von insgesamt 17 Hellingen an. In einem großen Bogen geht es anschließend über Geraardsbergen zurück gen Westen, nach Ronse. Über Oude Kruisberg, Knokteberg, Hotond und Kortekeer gehts zum Taainenberg, eine der Schlüsselstellen des Rennens. Meist fliegt das Peloton hier auseinander und es formieren sich verschiedene Gruppen. So beginnt meist rund 80 Kilometer vor dem Ziel das packende Finale des Rennens.
Auf dem Weg zum Ziel geht es dann über Berg Ten Stene zum Eikenberg und dann über Stationsberg und Kapelberg zum Paterberg-Kwaremont-Doppel. Die letzten Hellinge sind erneut Paterberg, Oude Kwaremont, Karnemelkbeekstraat und abschließend der Tiegemberg auf dem Weg zum Ziel in Harelbeke sein.
Die Favoriten
Das Rennen ist exzellent besetzt, die besten Klassikerfahrer der Welt sind am Start. Das Team Jumbo-Visma geht als Titelverteidiger ins Rennen und hat eine extrem starke Mannschaft am Start. Wout van Aert, Christophe Laporte, Tiesj Benoot, Dylan van Baarle, Nathan Van Hooydonck, Edoardo Affini und Tosh Van der Sande stehen im Aufgebot. Man hat also taktisch mehrere Optionen und wird das nutzen wollen.
Will man gegen den Sanremo-Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) eine Chance haben, ist taktische Breite sicher von Vorteil. Der Niederländer ist in Top-Form und ganz sicher einer der Top-Favoriten auf den Sieg. Mit Hermans, Dillier, De Bondt und Kragh Andersen hat er durchaus starke Helfer an seiner Seite.
Das Soudal-QuickStep-Team schickt Alaphilippe, Lampaert, Asgreen und Senechal ins Rennen. Auch Dries Devenyns zeigte sich in der Vergangenheit bei diesem Rennen stark, auch wenn meist in der Helferrolle. Doch gegen Van der Poel und auch das starke Team Jumbo-Visma ist man nicht Top-Favorit auf den Rennsieg.
Intermarché-Circus-Wanty ist mit Biniam Girmay am Start. Ag2R-Citroen hat mit Naesen, Van Avermaet und Cosnefroy durchaus auch ein starkes Team am Start. EF Education-EasyPost schickt Bettiol, Rutsch und Bissegger ins Rennen. Groupama-FDJ hat Stefan Küng und Valentin Madouas am Start.
Ineos Grenadiers ist mit Turner, Ganna und Kwiatkowski ebenfalls breit aufgestellt, aber sicher nicht in der Rolle der Top-Favoriten. Sie können Jumbo-Visma und Soudal-QuickStep die Last der Renngestaltung überlassen, dabei aber ihre Chancen suchen.
UAE schickt Tim Wellens und auch Tadej Pogacar ins Rennen. Dazu Trentin und Bjerg, Oliveira, Bax und Gibbons. Ebenfalls eine starke Mannschaft für das Leader-Duo Wellens und Pogacar.
Trek-Segafredo hat mit Mads Pedersen und Jasper Stuyven mehrere potenzielle Kapitäne, mit Alex Kirsch und Toms Skujiņš starke Helfer.
Bahrain Victorious hat ein starkes Team um Matje Mohoric nominiert. Auch Nikias Arndt, der junge Matevž Govekar und Fred Wright sind dabei.
Bei UnoX hat man Alex Kristoff und Rasmus Tiller dabei. Auch Fahrer wie Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan), Anthony Turgis (TotalEnergies), Matteo Jorgenson & Ivan Cortina (Movistar), Jenthe Biermans (Arkea-Samsic) oder Sep Vanmarcke (Israel-PremierTech) sollte man nicht unterschätzen. Für DSM sind Nils Eekhoff und John Degenkolb am Start.
***** Tadej Pogacar, Mathieu van der Poel
**** Wout van Aert, Tim Wellens
*** Christophe Laporte, Filippo Ganna, Tiesj Benoot
** Jasper Stuyven, Biniam Girmay, Valentin Madouas, Sören Kragh Andersen
* Stefan Küng, Mads Pedersen, Jonas Rutsch, Alberto Bettiol, Ben Turner, Beniot Cosnefroy
Start: 12:15 Uhr
Ziel: ~17 Uhr
Offizielle Website: e3saxoclassic.be
Die Startliste:
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