Keine Frage: Im Baskenland schlägt seit Jahrzehnten das Herz des Radsports. In diesem Jahr ist das ganz besonders der Fall, startet doch die Tour de France in dieser radsportvernarrten Region im Norden Spaniens. Vorher werden noch bei der 62. Baskenland-Rundfahrt, die vom 3. bis 8. April stattfindet, etliche baskischen Fahnen am Streckenrand wehen.

Insgesamt 999,3 Kilometer müssen die Fahrer zwischen Vitoria-Gasteiz und Eibar absolvieren. Nachdem der Streckenverlauf der 3. und 5. Etappe aus Sicherheitsgründen kurzfristig noch einmal geändert wurde, hat sich die Gesamtstrecke um rund 7 km verlängert. Die sechs Etappen warten wie gewohnt mit zahlreichen Bergen und Hügeln auf – lediglich auf ein Zeitfahren haben die Veranstalter in diesem Jahr verzichtet. Insgesamt 26 kategorisierte Anstiege stehen an, darunter drei Berge der 1. Kategorie, sieben der 2. Kategorie und 16 der 3. Kategorie.

Die Starterliste geizt nicht mit prominenten Namen, schließlich ist die Rundfahrt eine prima Gelegenheit, um sich für die Ardennen-Klassiker oder den Giro d‘ Italia den nötigen Schliff zu holen. Unter anderem stehen Titelverteidiger Daniel Felipe Martínez (Ineos Grenadiers), Tour-Sieger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) und Olympiasieger Richard Carapaz (EF Education – Easypost) am Start, dazu gesellen sich Enric Mas (Movistar Team), David Gaudu (Groupama-FDF), Adam Yates (UAE Team Emirates), Egan Bernal (Ineos Grenadiers), Mikel Landa, Pello Bilbao (Bahrain-Victorious), David Gaudu (Groupama-FDJ) sowie Simon Yates (Team Jayco Alula). 

Ion Izagirre (Cofidis), der in den vergangenen Jahren regelmäßig im Baskenland auftrumpfte, zeigt aktuell als Sieger beim GP Miguel Indurain, dass er sich in hervorragender Form befindet. Auch auf Sergio Higuita (Bora-hansgrohe) und Mattias Skjelmose (Trek-Segafredo), die bei dem Rennen das Podium komplettierten, darf man gespannt sein. 

An der Seite von Higuita starten bei Bora-hansgrohe u. a. noch Emu Buchmann, Cesare Benedetti, Ide Schelling und Ben Zwiehoff. Ins Renngeschehen eingreifen wird nach überstandener Covid-Infektion auch wieder Simon Geschke (Cofidis), dessen letzter Einsatz bei Paris-Nizza war. Florian Stork (Team DSM) und Georg Zimmermann (Intermarché-Circus-Wanty) haben sicher die eine oder andere Etappe im Blick.

Welch hohen Stellenwert die Baskenland-Rundfahrt im Peloton genießt, zeigen die Top 3 der vergangenen beiden Austragungen: 2021 siegte Primoz Roglic vor Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar. Im vergangenen Jahr sicherte sich Daniel Martinez den Gesamtsieg vor Ion Izagirre und Aleksandr Vlasov. 

Die Strecke

Mit einer hügeligen Etappe am 3. April von Vitoria-Gasteiz nach Labastida beginnt die diesjährige Baskenland-Rundfahrt. Auf den 165,40 km wartet nur ein Anstieg (Opakua mit 7,1 km und 5,8 %), beim Rundkurs zum Schluss sind sprinterstarke Beine gefragt.    

Die anspruchsvolle 2. Etappe von Viana nach Leitza ist mit 193,8 km die längste der Rundfahrt und hat fünf Anstiege im Programm. Der Arkisil zum Schluss dürfte allerdings für die Topfahrer nicht schwer genug sein, um am Ende viel Zeit rauszufahren.  

Die schwere 3. Etappe führt über 162,2 km von Errenteria nach Amasa-Villabona und wartet mit vier kurzen, harten Anstiegen auf den letzten 15 Kilometern auf – auf dem letzten Kilometer dürfte eine Rampe mit 26 % für Abstände sorgen.  

Rauf und runter geht es auf der 4. Etappe mit Start und Ziel in Santurtzi über 175,7 km. Der letzte Anstieg La Asturiana (7,4 km, 6,5 %) ist vor allem im ersten steilen Teil prädestiniert für Attacken. Zum Schluss folgt eine 15 km lange Abfahrt ins Ziel. 2021 gewann Alex Aranburu hier, nachdem er sich im Anstieg absetzen konnte. 

Die aus Sicherheitsgründen leicht verkürzte 5. Etappe von Ekin nach Amorebieta-Etxano ist kräftezehrend. Auch wenn keine langen Anstiege zu absolvieren sind, gibt es vom Start weg wenig Zeit, um durchzuschnaufen. 

Die Entscheidung um den Gesamtsieg wird aller Wahrscheinlichkeit nach am Schlusstag fallen. Auf der 6. Etappe mit Start und Ziel in Eibar stehen gleich sieben Anstiege auf dem Programm, darunter drei Berge der 1. Kategorie. Auch wenn die Baskenland-Rundfahrt bei der Stippvisite in Eibar in diesem Jahr auf die Ankunft am Arrate verzichtet, warten reichlich anspruchsvolle Steigungen auf das Feld, unter anderem die zum Krabelin (5 km mit 9,5 %) und Urkaregi (5 km, 4,8 %).      

Auch für die Frauen soll es in diesem Jahr wieder eine Baskenland-Rundfahrt geben (Itzulia Women) als Teil der World Tour geben. Geplant ist das Etappenrennen in vom 12. bis zum 14. Mai.

Die Startliste bei First Cycling

Die Etappen

Etappe 1 | Vitoria-Gasteiz – Labastida


Etappe 2 | Viana – Leitza


Etappe 3 | Errenteria – Amasa-Villabona


Etappe 4 | Santurtzi – Santurtz


Etappe 5 | Amorebieta – Amorebieta


Etappe 6 | Eibar – Eibar