Profil der 19. Etappe der Tour de France 2023 (©A.S.O.)

Nachdem am Donnerstag etwas überraschend Ausreißer Kasper Asgreen jubelte, geht es nun mit einer welligen Etappe weiter – gibt es den nächsten Ausreißersieg? Etwas mehr als 2200 Höhenmeter auf 173 Kilometern – es ist kein superschweres Teilstück, aber dennoch mit einigen kurzen Anstiegen. Dieses Terrain scheint ideal für eine starke Ausreißergruppe mit echten Rouleuren. Am Sonntag darf man in Paris mit einem Massensprint rechnen, die Etappe am Samstag ist eine Angelegenheit für die echten Kletterer – alle anderen Fahrern im Peloton bleibt wohl nur dieses 19. Teilstück für die letzte Chance auf einen Etappensieg.

So darf man wohl fest damit rechnen, dass es zu Beginn einen harten Kampf um die Gruppe des Tages gibt. Es ist leicht wellig, viele Fahrer sind angeschlagen, gezeichnet von den Anstrengungen, Stürzen oder einfach platt. Wer noch ein paar Kröner findet, wird versuchen sie auf die Straße zu werfen. Einige Teams haben noch keinen Etappensieg eingefahren, wollen sicher unbedingt in der Gruppe des Tages dabei sein. TotelEnergies, Intermarché-Circus-Wanty, Movistar, EF Education-EasyPost … aber man darf sicher auch viele der anderen Mannschaften offensiv erwarten.

Für die Klassementfahrer geht es darum, Kräfte zu sparen um möglichst ausgeruht für die letzte Bergetappe am Samstag zu sein. Dennoch gilt es aufmerksam zu sein, Stürzen aus dem Weg zu gehen und stets im Blick zu behalten, wer in den Gruppen dabei ist.


Die Vorschau wird präsentiert von: Kalas


Die Strecke

Karte der 19. Etappe der Tour de France 2023 (©GEOATLAS)

Nach dem Start geht es gen Norden, dann noch ein Schleife gen Süden über die Côte du Bois de Lionge und dann wieder nordwärts. Es ist ein welliger Start, bei dem sicher viele Fahrer versuchen, in die Gruppe des Tages zu gelangen. Nach etwa 10 Kilometern geht es links weg, auf eine schmale Straße. Hier besteht durchaus die Möglichkeit vorn im Feld die Straße dicht zu machen, weitere Attacken zu unterbinden. Doch ob das gelingt, ist fraglich. Nach rund 14 Kilometern beginnt wieder eine kleine Steigung, weg vom Fluss hinauf zur Bergwertung der 4. Kategorie. Danach in die wenig steile Abfahrt – allerdings auch wieder auf schmaler Straße. Steht bis Rennkilometer 47 noch immer keine Gruppe, kann eine kurze Steigung – etwa eineinhalb Kilometer mit 5% zur Attacke genutzt werden.

Die Sprintwertung ist nach fast 98 Kilometern erreicht. Anschließend geht es noch 11 Kilometer flach, dann beginnt ein unkategorisierter Anstieg und es geht wellig weiter bis zur letzten Steigung.

Die letzte Steigung ist eine Bergwertung der 3. Kategorie. Kein Monsterberg, aber es geht zunächst einige Kilometer leicht bergan, dann kurz flach und dann beginnt die eigentlich Steigung – 2,3 Kilometer mit fast 6%. Der Gipfel ist 28 Kilometer vor dem Ziel erreicht – vielleicht eine gute Stelle für eine Vorentscheidung. Denn auch die Abfahrt ist im unteren Teil schnell, und dann geht es durch einen Ort mit einigen Kurven – schnell ist man aus dem Blickfeld der Verfolger.

Danach geht es allerdings rund 15 Kilometer vor dem Ende eine sehr lange gerade Straße gen Westen, anschließend durch zwei Ortschaften und dann wieder lange geradeaus gen Zielort.

Die Anfahrt zum Ziel ist flach und wenig kompliziert. Es geht die letzten Kilometer schnurgerade zum Ziel.

Das Finale der 19. Etappe der Tour de France 2023

Die Bergwertungen:

Kat 4 | km 23.7 – Côte du Bois de Lionge | 1.9km at 5.7%
Kat 3 | km 144.7 – Côte d’Ivory | 2.3km 5.9%

Die Sprintwertung:

KM 97.7 – NEY

Die Favoriten

Für die Gruppe des Tages kommen viele Fahrer in Frage. Klar, nach drei schweren Wochen sind viele Fahrer im Peloton erschöpft. Doch es ist eben für viele auch die letzte Chance, sich in Szene zu setzen – sie werden auf die Straße werfen, was noch im Körper steckt. Für einen Etappensieg aus einer Fluchtgruppe kommen viele Fahrer in Frage. Mathieu van der Poel, Krists Neilands, Dylan Teuns, Nils Politt, Mathieu Burgaudeau, Lawson Craddock, Alexey Lutsenko, Rui Costa, Jasper Stuyven, Fred Wright, Georg Zimmermann, Clément Champoussin …

Die erste Herausforderung ist, in der Gruppe des Tages dabei zu sein. Da können die Teamkollegen enorm wichtig sein, als Sprungbrett für eine Attacke, aber vor allem auch in der Verfolgung, sollte man Ausreißer noch eimal zurückholen müssen.

***** –
**** Mathieu van der Poel
*** Krists Neilands, Mateij Mohoric, Georg Zimmermann
** Lutsenko, Politt, Cort, Cavagna, Wright, Kragh Andersen, Stuyven, Laporte
* Burgaudeau, Craddock, Costa, Pedersen, Teuns, Trentin, Champoussin, Bettiol, Küng

Start: 13:15 Uhr
Ziel: ~17:20 Uhr