Die letzte Bergetappe dieser Tour, noch einmal sechs Anstiege. Rund 3500 Höhenmeter bei nur 133 Kilometern Länge. Es ist eine schweres Teilstück, das den Fahrern noch einmal alles abverlangt. Für die Sprinter und die angeschlagenen Fahrer ist es ein schwerer Tag, bei dem man einfach nur im Zeitlimit bleiben möchte – was für einige aber eine echte Herausforderung ist. Für starke Kletterer hingegen ist es eine gute Chance auf einen Etappensieg. Für die Klassementfahrer die letzte Möglichkeit der Konkurrenz noch etwas Zeit abzunehmen.
Das Gelbe Trikot scheint vergeben, doch der Kampf um Rang drei ist längst noch nicht entscheiden. Selbst Jai Hindley als Gesamtsiebter liegt nur rund drei Minuten hinter Adam Yates auf Rang drei zurück. Tadej Pogacar möchte sich vielleicht auch noch einmal zeigen, sollte er sich erholt haben. Es ist die letzte Chance in den Bergen – diese werden einige Fahrer nutzen wollen.
Völlig offen ist der Kampf um das Bergtrikot. Giulio Ciccone, Felix Gall und Jonas Vingegaard trennen keine 10 Zähler. Allein an den beiden letzten Bergen gibt es am Gipfel jeweils 10 Bergpunkte zu holen. Es könnte ein sehr spannender Kampf um das Trikot mit den roten Punkten geben.
Die Vorschau wird präsentiert von: Kalas
Die Strecke
Die Etappe startet in Belfort und dann geht es nach Norden, hinein in die Vogesen. Lange flach ist es nicht, nach 12 Kilometern geht es hinauf zur ersten Steigung. Und diese hat es direkt in sich. Mehr als 11 Kilometer geht es bergan, zum Ballon d’Alsace.
Nach der Bergwertung folgt eine 10 Kilometer lange Abfahrt und es folgt ein fast 20 Kilometer langes Flachstück. Dann beginnt die nächste Steigung – bzw. die nächsten Steigungen, denn es folgen innerhalb von 20 Kilometern drei Anstiege, jeweils von kurzen Abfahrten getrennt. Col de la Croix des Moinats, Col de Grosse Pierre und Col de la Schlucht sind jeweils recht kurze Anstiege.
Es folgt eine fast 20 Kilometer lange Abfahrt, ehe es in das Finale der Etappe geht. Dann folgen Petit Ballon und der Platzerwasel. Das sind zwei lange und schwere Anstiege!
Der Gipfel des Platzerwasel ist 8,2 Kilometer vor dem Ziel erreicht, dann geht es flach zum Ziel in Le Markstein.
Die Bergwertungen:
Kat 2 | km 24 – Ballon d’Alsace | 11.5km – 5,2%
Kat 2 | km 56.5 Col de la Croix des Moinats | 5.2km – 7%
Kat 2 | km 64.9 – Col de Grosse Pierre | 3.2km – 8%
Kat 3 | km 79.4 – Col de la Schlucht | 4,3km – 5,4%
Kat 1 | km 108.2 – Petit Ballon | 9.3km – 8.1%
Kat 1 | km 125.3 Col du Platzerwasel | 7.1km – 8.4%
Die Sprintwertung:
KM 37.2 – FRESSE-SUR-MOSELLE
Die Favoriten
Die Etappe ist sehr kurz, für Ausreißer gibt es keinen Grund, lange abzuwarten. Direkt am ersten Anstieg wird das Rennen wohl komplett eröffnet werden. Will Jonas Vingegaard unbedingt ein Foto von sich, mit ausgebreiteten Armen im Gelben Trikot, kann er dieses Teilstück mit seinem Team kontrollieren und am Platzerwasel das Rennen für sich entscheiden – zumindest dann, wenn er so stark ist, wie zuletzt in den Alpen. Doch ohne Gegenwehr wird das nicht ablaufen und Jumbo-Visma muss sich gut überlegen, wie sie das Rennen gestalten. Vielleicht senden sie auch Sepp Kuss in die Gruppe, er hat ganz sicher das Potenzial diese Etappe zu gewinnen.
Pogacar, die Yates-Brüder, Felix Gall, Pello Bilbao, Jai Hindley … eine Liste mit starken Kletterern lässt sich mit der aktuellen Top10 der Gesamtwertung erstellen. Vielleicht gehen auch Fahrer wie Emanuel Buchmann, Mikel Landa oder Michal Kwiatkowski in die Offensive. Ganz sicher darf man mit einem Angriff von Thibaut Pinot rechnen, der sich mit einem Etappensieg in den Vogesen bei seiner letzten Tour de France für die Fans unsterblich machen würde.
***** Vingegaard
**** Pogacar, S. Yates
*** Gall, A. Yates, Bilbao, Gaudu
** Johannessen, Pinot, Hindley, Kuss, Ciccone
* Kwiatkowski, Izagirre, Pidcock, Buchmann, Rodríguez, Skjelmose
Start: 13 Uhr
Ziel: ~ 17:05 Uhr