Profil Eschborn-Frankfurt 2024

Der 1. Mai ist fest mit dem Radklassiker verbunden. Mehr als 60 Jahre gibt es Eschborn-Frankfurt bereits und ist das wichtigste deutsche Eintagesrennen. Oft wurde das Rennen im Sprint entschieden, doch durch die Strecken-Veränderung im vergangenen Jahr hat Eschborn-Frankfurt einen anderen Charakter bekommen. Der Feldberg wird nun zwei Mal erklommen und das Rennen ist damit schwerer geworden.

„Durch diese Veränderung hat sich das Rennen noch etwas mehr in Richtung Ardennen-Klassiker entwickelt, was das Anforderungsprofil betrifft. Es sind inklusive Neutralisation rund 210 Kilometer mit satten 3000 Höhenmetern. Das ist schon ein Brett“, sagte Jens Zemke, Sportlicher Leiter des Teams Q36.5 Pro Cycling. Zemke stammt aus der Region, kennt das Rennen wie sonst kaum jemand – als Fahrer und als Sportlicher Leiter.

Die Vorschau präsentiert:


Im Rennen geht es nicht nur zwei Mal über den Feldberg, sondern insgesamt auch drei Mal über den steilen Mammolshainer Stich. „Feldberg und zwei Mal Mammolshainer ist für einen durchtrainierten Profi der heutigen Zeit kein großes Problem. Aber beim zweiten Mal geht es dann weiter über die Billtalhöhe und dann direkt zum Feldberg hoch. Das ist schon richtig anspruchsvoll“, so Zemke.

Wer bergauf abgehängt wird, hat es nicht leicht, wieder aufzuschließen. „Die Abfahrt nach dem Feldberg macht es schwer, viel Zeit gutzumachen. Daher wird das Feld wohl nicht mehr sehr groß sein, wenn es dann ein letztes Mal zum Mammolshainer geht“, erklärt Zemke. Von der letzten Steigung des Rennens ist der Weg zum Ziel nicht mehr all zu weit. „Da es nun nur noch zwei Final-Runden in Frankfurt sind, ist der Weg vom letzten Anstieg zur Ziellinie auf rund 35 Kilometer verkürzt. Das erhöht die Chancen für Ausreißer“, so Zemke.

Unterschiedliche Strategien

Jens Zemke bereitet sein Q36.5 Team auf den Radklassiker gezielt vor. Im vergangenen Jahr landete man mit Alessandro Fedeli auf dem Podium des WorldTour-Rennens, die Motivation ist auch für 2024 hoch. „Wir wissen, worauf es ankommt, wollen unsere Stärken ausspielen. Aber wir sind als Team sicher nicht in der Position, das Rennen kontrollieren zu müssen. Da sind eher die Favoritenteams in der Verantwortung“, so Zemke. Die ersten Kilometer sind flach, da kann sich vielleicht eine Gruppe formieren. Sonst wird sich wohl spätestens bei der Auffahrt zum Feldberg eine Ausreißergruppe formieren. „Danach wird man sehen, wer im Feld das Rennen kontrolliert und Tempo macht“, so Zemke.

Der weitere Verlauf hängt von der Zusammensetzung der Fluchtgruppe und den Interessen im Feld ab. Mehrere Szenarien sind möglich. „Wer mit einem sehr berglastigen Team am Start ist, kann es bei der zweiten Auffahrt zum Feldberg sehr schnell und schwer machen. So könnten nur noch 20-30 Fahrer im Feld übrig bleiben. Wer hingegen einen endschnellen Mann dabei hat, wie beispielsweise Uno-X mit Ex-Champion Alex Kristoff, wird versuchen, frühzeitig kontrolliertes Tempo hinter einer Spitzengruppe zu fahren. Schafft man es, den Rückstand konsequent in Grenzen zu halten, also auch wenn später Konterattacken gehen, kann es zum Sprint kommen. Denn fährt man nur mit rund 30-40 Sekunden hinter der Spitze über den Mammolshainer, kann man auf dem Weg zum Ziel diese Lücke mit vereinten Kräften noch zufahren“, glaubt Zemke.

Theoretisch ist auch ein Überraschungsangriff auf dem Rundkurs in Frankfurt möglich. „Es gibt verschiedene taktische Varianten, um erfolgreich zu sein. Genau das macht auch die Spannung des Rennens aus. Es kann eine Gruppe durchkommen, die sich vielleicht am Mammolshainer löst, oder doch einen Sprint geben. Oder eine späte Attacke erfolgreich sein. Wir sind auf alle Szenarien eingestellt und haben unseren Plan für das Rennen. Den verrate ich jetzt aber nicht“, sagt Zemke und lacht. Das Team Q36.5 hat einen ausgewogenen Kader nominiert, kann in Gruppen dabei sein und hat auch den bergfesten und endschnellen Gianluca Brambilla dabei.
Neben Brambilla sind der starke Kletterer David de la Cruz, Allrounder Frederik Frison, der bergfeste Matteo Badilatti, der junge Italiener Alessandro Fancellu, der Schweizer Fabio Christen und auch der Deutsche Jannik Steimle dabei.

Favoriten

Durch den schweren Parcours sind es weniger die Sprinter, sondern eher die bergfesten Allrounder mit einer gewissen Endschnelligkeit, die zum Favoritenkreis gehören. Top-Fahrer für diesen Parcours sind Marc Hirschi, Maxim van Gils oder auch Maximilian Schachmann. Für Schachmann ist es die Premiere beim Radklassiker und er will zudem am Samstag beim Giro starten. Man muss abwarten, wie seine Rolle am 1. Mai sein wird.

Das Team Intermarche-Wanty um Georg Zimmermann ist stark aufgestellt und Zimmermann ist top motiviert. Titelverteidiger Kragh Andersen und sein Alpecin-Deceuninck-Team sind ebenfalls stark einzuschätzen. Das gilt aber für alle anderen Teams ebenso. Vor allem die kleineren Mannschaften können mit einer Top-Platzierung viele wichtige UCI-Punkte einfahren – wollen sicher keine Chance ungenutzt lassen. Das gilt auch für Mannschaften wie dsm-firmenich-PostNL. Für dsm-firmenich-PostNL ist Lokalmatador John Degenkolb am Start, dem die alte Strecke besser lag. Aber mit Frank van den Broek kommt der Sieger der Türkei-Rundfahrt, der in sehr guter Form ist.

Fahrer wie Axel Zingle, Vincenzo Albanese, Riley Sheehan, Laurens Huys, Filippo Baroncini, Axel Laurance und Alex Aranburu sollte man ebenfalls auf dem Zettel haben.

***** Georg Zimmermann (hat er mir am Tag vorm Rennen gesagt, ich soll ihm 5* geben)
**** Kragh Andersen, Nys
*** van den Broek, Van Gils, Hirschi,
** Laurance, Aranburu, Ulissi, Schachmann J. Christen, Magnier, Albanese
* Healy, Vermaerke, Rafferty, Zingle, Buchmann, Govekar, Rota, Wilksch, Brambilla

Start: 12:05 Uhr
Ziel: ~17 Uhr

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U23 Rennen Eschborn-Frankfurt 2024

Das U23-Rennen hat für das 2024 einen neuen Parcours bekommen. Das prestigeträchtige Nachwuchsrennen führt nun zwei Mal über den Feldberg und ist somit noch schwerer geworden.

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Velotour

Das Breitensport-Event hat erneut einen neuen TeilnehmerInnen-Rekord aufgestellt und ist mit rund 10.000 Hobbysportlern ausverkauft. Wie auch in der Vergangenheit standen bei der Skoda Velotour mehrere Strecken zur Auswahl. Die beliebteste Strecke ist die „ŠKODA Velotour Taunus Classic“ mit 103 Kilometern. Fast drei Viertel nehmen die 103 Kilometer-Runde, die über den Feldberg und den Mammolshainer Stich führt, unter die Räder. Die anderen verteilen sich nahezu gleichmäßig auf die 92 Kilometer lange Taunus Express Strecke und die eher flache Skyline-Runde durch Frankfurt und den Vordertaunus über 40 Kilometer.

Infos und Ergebnisse der Velotour HIER

Velotour 2024

Zeitplan

08:45 – 09:50 Uhr
Start Skoda Velotour Classic, Express, Skyline
09:40 – 11:46 Uhr
Zieleinlauf Skoda Velotour Skyline
10:55 – 11:55 Uhr
Einschreibung Elite UCI World Tour
11:06 – 13:31 UhrZieleinlauf Skoda Velotour Express
11:15 – 12:15 Uhr
Einschreibung U23
11:23 • – 13:59 Uhr
Zieleinlauf Skoda Velotour Classic
12:00 Uhr
Aufstellung Elite UCI World Tour
12:05 Uhr
Start Elite UCI WorldTour
12:20 Uhr
Aufstellung U23
12:25 Uhr
Start U23
13:00 – 14:00 Uhr
Siegerehrung Skoda Velotour mit Ehrung Tissot
15:30 – 15:48 UhrZieleinlauf U23
16:33 – 17:00 UhrEinfahrt Rundkurs Elite UCI WorldTour
16:51 – 17:20 UhrSiegerehrung Elite UCI