Profil 6. Etappe des Giro d'Italia 2024

Nach dem Ausreißersieg von Benjamin Thomas am Mittwoch geht es am sechsten Renntag mit einer besonderen Etappe weiter. Es geht über die „Weißen Straßen“ der Toskana – Schotterstraßen die man vom Klassiker Strade Bianche kennt. Insgesamt 11,6 Kilometer geht es über unbefestigte Wege. Für die Klassementfahrer eine spezielle Herausforderung, nicht nur wegen der Gefahr von Defekten und Stürzen. Besondere Fähigkeiten sind gefragt, auch Steuerkünste.

Es ist zudem kein flacher Abschnitt! Insgesamt sind es zwar nur etwas mehr als 2200 Höhenmeter, aber Herausforderungen warten im zweiten Teil der Etappe. Im Finale gibt es einige kurze, aber steile Anstiege. Die letzte steile Steigung ist rund vier Kilometer vor dem Ende erreicht – dann geht es stellenweise giftig bergan. Das perfekte Terrain für ein packendes Rennen.

Zudem könnte auch der Wind eine Rolle spielen, denn einige Abschnitte führen über offenes Terrain, wo sich durchaus Windstaffeln bilden könnten. Ob der Wind tatsächlich stark genug bläst, wird man sehen.

Die Vorschau wird präsentiert von:


Die Strecke

Es geht durch die Toskana, über ein paar der berühmten „Weißen Straßen“. Die ersten 70 Kilometer sind flach, dann geht es zur ersten Bergwertung nach Volterra. Wenig später steht der erste Zwischensprint an. Im anschließenden Abschnitt kommt der Wind von der Seite, auch etwas von hinten. Hier ist Aufmerksamkeit gefragt, sollte es tatsächlich stärker wehen.

Der erste von drei Gravel-Abschnitten beginnt etwa 50 Kilometer vor dem Ende, in „Vidritta“. Rund 4,4 Kilometer ist dieser Sektor lang. Es folgt direkt der zweite Sektor, „Bagnaia“ mit 4,8 Kilometern Länge. Anschließend steht die zweite Bergwertung an – in Grotti – 39,6 km vor dem Ende. Der Intergiro-Sprint wird in Monteroni d’Arbia abgenommen – von dort sind es noch 27,6 km bis zur Linie.

Der letzte Gravel-Sektor beginnt 17,9 Kilometer vor dem Ende und ist rund zweieinhalb Kilometer lang.

Die Schotter-Sektoren:
km 130.5 – 4.4 km Länge
km 135.5 – 4.8 km Länge
km 162.1 – 2.4 km Länge
insgesamt: 11,6 km

Im Finale wartet rund fünfeinhalb Kilometer vor dem Ende eine steile Rampe. Rund 1200 Meter ist die Steigung lang, in der Spitze 20% steil! Es geht durch ein kleines Örtchen, die Straße ist sehr schmal – die Position ist hier extrem wichtig.

Vielleicht der ideale Ort für eine finale Attacke. Zum Ziel geht es leicht bergan.

Bergwertungen:
km 80.4 – Volterra – m 516 (4a cat.)
km 140.4 – Grotti – m 364 (4a cat.)

Sprintwertungen:
Intergiro Sprint:
km 152.4 Monteroni d’Arbia
Intermediate Sprints:
km 103.8 Casole d’Elsa
km 164.5 Pievina

Die Favoriten

Auch wenn es keine superschwere Etappe ist, könnte es zum Kampf der Klassementfahrer kommen. Tadej Pogacar hat bei Strade Bianche eindrucksvoll bewiesen, dass ihm dieses Terrain sehr liegt. Drückt er zeitig dem Rennen seinen Stempel auf, kann er erneut Zeit gutmachen und sich in Rosa den Etappensieg holen. Doch mit dem langen EInzelzeitfahren am Freitag im Hinterkopf, wird er vielleicht nicht zu viele Körner lassen wollen.

Die Chancen für Ausreißer stehen gar nicht schlecht, sollte man einen größeren Vorsprung mit ins Finale nehmen können. Pogacar muss sein Team nicht den ganzen Tag einspannen, sollte kein gefährlicher Fahrer für das Rosa Trikot in der Ausreißergruppe sein. Zudem können sich auf den Schottersektoren auch aus der Favoritengruppe Gruppen lösen, die durchkommen können – denn die GC-Favoriten werden sich vor allem gegenseitig anschauen und ihr Rennen um die Zeit im Kampf um Rosa fahren.

Lutsenko, Alaphilippe, Narvaez, Schachmann, Tratnik, Vansevenant … es gibt eine ganz Reihe von Fahrern, die auf diesem Terrain sehr gut zurechtkommen und keine Gefahr für Rosa sind.

***** Pogacar
**** Vansevenant, Lutsenko, Zana
*** Narvaez, Tratnik, G. Thomas, Baudin,
** Trentin, Schachmann, Alaphilippe, Frigo
* Conci, Vendrame, Fortunato, De Marchi, Tronchon

Start: 12:45 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr