Richard Carapaz schreibt weiter Geschichte
Nachdem er bereits als erster Fahrer Ecuadors für einen Tag das Gelbe Trikot überstreifen durfte, ist Richard Carapaz mit seinem Ausreißer-Coup auf der 17. Etappe ein weiterer Eintrag in das Radsportgeschichtsbuch gelungen: Der 31-jährige Fahrer des EF EducationEasyPost-Teams hat nun endlich eine Etappe der Tour de France gewonnen und damit bei allen drei großen Landesrundfahrten einen Tagessieg errungen. Der amtierende Olympiasieger stand übrigens auch bei allen drei Events schon auf dem Podium und trug in Italien, Spanien und Frankreich das jeweilige Leader-Trikot. Was für eine Ausbeute!
🗣️ "It was a very, very hard day, with attacks after attack. In the end, a big group came out on top. And that's it, I think it's a stage I'll remember forever." – 🇪🇨 Richard Carapaz
— Tour de France™ (@LeTour) July 17, 2024
Spanish interview with Stage 17 winner, 🇪🇨 @RichardCarapazM ⤵️ #TDF2024 pic.twitter.com/fKsdxkHbAp
Der heutige Sieg war der erste Erfolg seines Teams, das mit keinem GC-Kandidaten angetreten war und stattdessen Tageserfolge anstrebte. Das EF-Team fuhr auf vielen Etappen entsprechend offensiv und musste auch heute gehörig Kraft aufwenden, als Carapaz nach einer Windkantensituation zwischenzeitlich im hinteren Feld gelandet war. An einem überaus hektischen Tag – es sollten 120 km vergehen, bis sich die Rennsituation beruhigte – behielt das Team jedoch die Übersicht und folgte dem eigenen Rennplan. Carapaz setzte sich zunächst mit einer großen Gruppe und einigen starken Kletterern ohne GC-Ambitionen ab, um die Ausreißergruppe einzuholen. Dann wartete er auf den richtigen Moment für seine Attacke und konnte am steilsten Stück des Col du Noyer den ärgsten Konkurrenten Simon Yates abschütteln.
Mit dem heutigen Sieg konnten sich nun elf Mannschaften in die Tour-Siegerliste eintragen. Elf Teams warten noch auf einen Erfolg, darunter Uno-X Mobility, Red Bull Bora-hansgrohe, Groupama-FDJ, Cofidis, Israel-Premier Tech oder Movistar. Nicht zufällig waren es heute Fahrer aus diesen Teams, die außerordentlich aktiv waren, die immer wieder attackierten und in den Spitzengruppen Präsenz zeigten. Gewiss werden sie auch in den nächsten Tagen wieder versuchen, in die Fluchtgruppen zu gelangen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn auch das kämpferische EF-Team wieder mitmischen würde. Es gibt ja auch noch Ben Healy.