Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) hat in Lille die spannende 1. Etappe der Tour de France gewonnen. Der 27-jährige Belgier setzte sich im Sprint einer größeren Gruppe vor Biniam Girmay (Intermarche-Wanty) und Soren Waerenskjold (Uno-X Mobility) durch und ist damit der erste Träger des Gelben Trikots. Marius Mayrhofer (Tudor Pro Cycling) wurde 9., Niklas Märkl (Picnic PostNL) 13.
Rund 17 Kilometer vor dem Ziel zerfiel das Feld aufgrund von Windkanten in mehrere Teile. Knapp 40 Fahrer konnten sich absetzen – neben einigen Sprintern wie Jonathan Milan und Tim Merlier hatten auch die komplette Red Bull Bora-hansgrohe-Mannschaft sowie Remco Evenepoel den Anschluss verpasst. Sie gehörten zur zweiten großen Gruppe, die mit 39 Sekunden Rückstand ins Ziel kam.
Der erste Führende in der Bergwertung ist Benjamin Thomas (Cofidis), der als Teil der Ausreißergruppe des Tages die ersten beiden Bergwertungen gewann.
Die 1. Etappe:

Das 184,7 Kilometer lange Teilstück mit Start und Ziel in Lille führte durch den flachen Norden Frankreichs und sprach aufgrund des Streckenprofils die Sprinter an.
Was sonst passierte:
Gleich nach dem Start bildete sich eine fünfköpfige Spitzengruppe, zu der Mathis Le Berre (Arkea B&B Hotels), Bruno Armirail (Decathlon AG2R La Mondiale), Benjamin Thomas (Cofidis), Matteo Vercher (Team TotalEnergies) und Jonas Rutsch (Intermarche-Wanty) gehörten. Sie konnten einen Vorsprung von rund 2 Minuten herausfahren – viel mehr ließ das Feld nicht zu, in dem wie erwartet die Sprinterteams Alpecin-Deceuninck und Lidl-Trek die Temporarbeit übernahmen.
Den ersten Bergpunkt der Rundfahrt sicherte sich Benjamin Thomas. Der angekündigte Wind sorgte kurzzeitig dafür, dass das Tempo im Feld anzog – die Klassementteams drückten mächtig auf die Tempotube. 105 km vor dem Ziel war das Ausreißerquintett schon eingeholt. Es folgte die einzige Zwischensprintwertung des Tages, die Jonathan Milan (Lidl-Trek) vor Bryan Coquard (Cofidis) und Biniam Girmay (Intermarche-Wanty) gewann.
Im Anschluss konnten sich erneut Benjamin Thomas und Matteo Vercher lösen, die an der Cote de Cassel erbittert die zweite Bergwertung ausfuhren – beim Tigersprung auf Kopfsteinpflaster räumte Thomas seinen Kontrahenten unglücklich ab. Für beide ging es aber weiter. Kurz darauf stieg der erste Fahrer vom Rad: Der einige Kilometer vorher gestürzte Filippo Ganna konnte nicht mehr weiterfahren – ein herber Verlust für das Ineos-Grenadiers-Team. Später musste mit Stefan Bisegger (Decathlon AG2R La Mondiale) ein weiterer Zeitfahrspezialist aufgeben. Der Schweizer war zuvor ebenfalls gestürzt.
Das Feld war wieder zusammen, als 46 km vor dem Ziel die dritte und letzte Bergwertung der 4. Kategorie anstand. Jonas Vingegaard gewann die Wertung quasi im Vorbeifahren. Im letzten Rennteil kam der Wind wieder ins Spiel und sorgte für Grüppchenbildung. Eine etwa 40-köpfige Gruppe mit Klassementfahrern und einigen Sprintern setzte sich ab – nicht mit dabei waren u. a. Roglic, Milan, Merlier und Evenepoel. Die erste Gruppe konnte den Vorsprung bis ins Ziel retten, wo sich der favorisierte Jasper Philipsen im Sprint durchsetzte.
Spannungspunkte:
**** Kurzweilige Auftaktetappe mit temporärer Hektik und explosivem Finish