Matteo Trentin (Foto: Roth&Roth roth-foto.de)

Matteo Trentin (Etixx-Quickstep) hat die 109. Austragung des Klassikers Paris-Tours gewonnen. Der Italiener setzte sich nach 231 Kilometern von Chartres nach Tours vor Tosh Van der Sande (Lotto-Soudal) und Greg Van Avermaet (BMC) durch. Das Trio hatte sich etwa sieben Kilometer vor dem Ziel aus einer großen Ausreißergruppe abgesetzt. Van Avermaet konnte in den Sprint um den Sieg nicht eingreifen, da er auf dem letzten Kilometer einen schleichenden Reifenschaden hatte. Für den 26-jährigen Trentin, der Van der Sande im Sprint schlagen konnte, war es der dritte Saisonsieg.

Rang Vier sicherte sich Tiesj Benoot (Lotto-Soudal), der sich auf dem letzten Kilometer von den Verfolgern abgesetzt hatte und einen kleinen Vorsprung ins Ziel rettete.

 

So lief das Rennen

Vom Start weg wurde schnell gefahren. In der ersten Rennstunde legten die Fahrer fast 53 Kilometer zurück. Es bildete sich früh eine sehr große Ausreißergruppe. Insgesamt 30 Fahrer machten sich aus dem Staub. Das Feld hatte schnell einige Minuten Rückstand. Nach mehr als der Hälfte des Rennens löste sich eine kleine Gruppe aus dem Feld und machte sich auf die Verfolgung der Spitze. In dieser Verfolgergruppe waren neben Vorjahressieger Jelle Wallays auch Niki Terpstra und Nacer Bouhanni. Doch der Abstand war zu groß und so kamen sie nicht mehr an die Ausreißer heran.

Das etwas wellige Finale wurde dann 30 Kilometer vor dem Ziel eröffnet. Der Abstand der Spitze zu den Verfolgern betrug gut zwei Minuten, so konnten sich die Ausreißer sicher sein, den Sieg unter sich auszumachen. Die Attacken in der Spitze gingen los und die typischen taktischen Spielchen begannen. Julien Duval (Armée de Terre) setzte die erste Attacke, wurde jedoch wieder gestellt.
Etwas weniger als 20 Kilometer vor dem Ziel setzten sich Arnaud Gerard (Bretagne-Séché) und Romain Combaud (Armée de Terre) ab. Etixx-Quickstep und Lotto-Soudal, jeweils mit drei, bzw. vier Fahrern in der Spitze vertreten, machten die Nachführarbeit. 10 Kilometer vor dem Ziel war das Duo wieder gestellt und die Attacken gingen wieder los.

 

Die Entscheidung

Matteo Trentin (Etixx-Quickstep) attackierte in der vorletzten Steigung und er setzte sich mit Greg Van Avermaet (BMC), Tosh Van der Sande (Lotto Soudal) und Pavel Brutt (Tinkof-Saxo) ab. Im letzten Anstieg, 7 Kilometer vor dem Ziel musste Brutt reißen lassen und das Trio fuhr allein an der Spitze. In der Verfolgergruppe erstickten die Lotto-Soudal- und Etixx-Quickstep-Fahrer jede Attacke im Keim und kontrollierten die Situation, in dem sie bei jeder Attacke einen Fahrer mitschickten.

Auf den letzten Kilometern hatte das Spitzentrio knapp 30 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. Van Avermaet bemerkte auf dem letzten Kilometer einen schleichenden Plattfuß und konnte so nicht in den Sprint eingreifen.