Starke Attacke von Paul Voß

Der Star des Tages, neben Etappensieger Mark Cavendish, war wohl Paul Voß (Bora–Argon18). Zusammen mit Teamkollege Jan Bárta setzte er sich sofort nach dem Startschuss ab und gewann die ersten beiden Bergwertungen der Tour de France 2016.

An der ersten Bergwertung (KM20.5: Côte d‘Avranche) griff er an und fuhr bis zur zweiten Wertung (KM39: Côte de Champeaux) allein. Dabei erbrachte er eine starke durchschnittliche Leistung von 372W und damit fast 6W/kg. Um den zweiten Bergpreis für sich zu entscheiden waren es gar 7,61W/kg für 2:37 Minuten.

Betrachtet man die gesamte Etappe, war seine Leistung deutlich größer, als beispielsweise die des Schweizers Grégory Rast (Trek–Segafredo). Rast fuhr ein starkes Finale und wurde 18.. Über die gesamte Etappe benötigte er normalisiert 3,52W/kg. Bei Paul Voß waren es 291W (4,55W/kg).

 

Ein Vergleich der Leistungsdaten der 1. Etappe der Tour de France 2016
Ein Vergleich der Leistungsdaten der 1. Etappe der Tour de France 2016 (Quelle: Strava)

 

Hauptfeld beschleunigt in ein rasantes Finale

Im Hauptfeld wurde das Rennen durch starken Wind zu Rennmitte intensiver. Daryl Impey (Orica-Greenedge) fuhr zwischen Rennkilometer 103 und Rennkilometer 122 mit fast 52km/h und 358W. Dabei hatte er kurze Belastungen von über 1000 Watt.

Im hart umkämpften Finale waren die Ausreißer gestellt und es ging auf den letzten Kilometern rasant in Richtung Utah Beach. Jasper Stuyvens 386 Watt belegen das schnelle Finale.

 

Nichts für schwache Nerven – der hektische Zielsprint

Im extrem hektischen Finale kämpften die Sprintzüge unerbittlich um die besten Positionen und ein zusätzlicher Sturz sorgte für große Lücken im Feld. So kämpfte am Ende nur eine kleine Gruppe um den Tagessieg.

Auf den letzten 3 Kilometer fuhr John Degenkolb (Giant–Alpecin) mit 68.6km/h und erreichte auf einer kleinen Abfahrt fast 80 Sachen. Robert Wagner (LottoNL –Jumbo) musste zahlreiche harte Efforts jenseits der 1000 Watt leisten, um sich an der Spitze zu behaupten.

Die beeindruckenden Daten des schnellen Finales der 1. Etappe der Tour de France 2016
Die beeindruckenden Daten des schnellen Finales der 1. Etappe der Tour de France 2016 (Quelle: Strava)

Die besondere Intensität zeigt sich in der Leistung von André Greipel‘s Anfahrer Greg Henderson. Er leistete 30 Sekunden fast 800 Watt, um den deutschen Supersprinter in Position zu halten. Der Australier nannte den Sprint nach der Etappe „einen der angsteinflößendsten Zielsprints seiner Karriere“. Eine Aussage, von einem sehr erfahrenden Athleten wie Henderson lässt aufhorchen.

Alles in allem eine interessante Auftaktetappe, die viele Fahrer morgen in den Beinen spüren werden, wenn es auf deutlich schwierigerem Terrain in Richtung Cherbourg geht.

Quelle der Daten: Strava.