Mit einer leicht ansteigenden Zielgerade und einer Kurve 300 Meter vor dem Ziel war die Zielankunft der dritten Etappe in Angers nicht ganz einfach. Und am Ende gelang keinem Team eine ideale Sprintvorbereitung.

Am Härtesten traf es Etixx-QuickStep, das Team des deutschen Sprintstars Marcel Kittel. Noch 1000 Meter vor dem Zielstrich war das Team ganz vorn und Kittel hatte mit Tony Martin und Fabio Sabatini gleich zwei Helfer vor sich. Doch als es nach einer kurzen Abfahrt wieder bergauf ging, wurden die Etixx-Fahrer auf der langen Geraden von allen Seiten überholt. Der Deutsche war schließlich ganz hinten und konnte kaum mehr in den Kampf um den Tagessieg eingreifen.


Dimension Data mit Mark Cavendish und Lotto-Soudal mit André Greipel waren auch nicht in der Lage, die Kontrolle zu übernehmen. Doch es stellte sich als klug heraus, sich 1000 Meter vor dem Ziel noch ein wenig zurückzuhalten. Während Edvald Boasson Hagen und Mark Renshaw auf der Seite von Cavendish waren, konnte Greipel-Anfahrer Jurgen Roelandts seinen Kapitän genau im richtigen Moment nach vorne bringen.

Nur eines lief während dieser Aktion aus Lotto-Soudal-Sicht nicht perfekt: Cavendish-Helfer Renshaw schob sich zwischen Roelandts und Greipel – und ist dann genau vor dem Antritt des Deutschen schnell verschwunden. So wurde der Lotto-Soudal-Kapitän quasi gezwungen, den Sprint einen Tick früher als gedacht zu beginnen, was gerade bei der ansteigenden Zielgeraden rennentscheidend sein kann.

Letztendlich konnte Cavendish von Greipels Hinterrad lossprinten und war in der Lage, einen Hauch eher als der Deutsche im Ziel zu sein. Nach dem Ziel gab Greipel zu, einen zu schweren Gang im Finale gefahren zu haben. Greipel streckte sein Rad vielleicht etwas früh nach vorn und es fehlten Zentimeter. Mark Cavendish war einmal mehr der Cleverste und damit dann der strahlende Sieger.