Der deutsche Radklassiker „Eschborn-Frankfurt“ hat viel Tradition und wird immer am 1. Mai ausgetragen. In diesem Jahr hat das Rennen ein neues Erscheinungsbild bekommen und auch eine neue Strecke. Veranstalter ASO will das Rennen moderner machen und fest im Profi-Kalender etablieren.

Das Rennen soll mehr Spannung bieten, dafür hat Fabian Wegmann der 57. Auflage des Radklassikers einen anspruchsvolleren Parcours verpasst. Die klassischen Anstiege, wie Feldberg, Billtalhöhe, Ruppertshainer und Mammolshainer bleiben im Programm.
Veranstalter ASO hatte das Rennen im vergangenen Jahr übernommen und will es in der WorldTour etablieren. Neben dem Klassiker in Frankfurt wird der Tour-de-France-Veranstalter im Jahr 2018 auch die Deutschland Tour wiederbeleben. 

 

Ein schwerer Kurs mit neuem Finale

Auf den 211 Kilometern von Eschborn nach Frankfurt gilt es, mehr als 2.200 Höhenmeter zu bewältigen. Die Taunusrunde und ein anspruchsvolleres Finale in Frankfurt machen das Rennen schwer. Der Anstieg in Ruppertshain wird 2018 dreimal anstatt nur einmal befahren, die Billtalhöhe ist nach sieben Jahren Pause wieder Teil der Strecke und wird gleich zweimal überquert. Auch das Finale ist neu. Die Zielanfahrt führt über den Hainer Weg, der bis 2001 die Zielgerade des Rennens war, als dieses noch Rund um den Henninger Turm hieß.

Profil Eschborn-Frankfurt 2018 (Profis)

 

„Für 2018 haben wir kleine, aber feine Änderungen vorgenommen, um den Klassikercharakter von Eschborn-Frankfurt stärker zu betonen. Nach zweimal Billtalhöhe, dreimal Ruppertshain und viermal Mammolshainer Stich in sehr kurzer Abfolge wird die Gruppe der Sieganwärter in Frankfurt klein sein“, sagt Fabian Wegmann, der das Rennen selbst zwei Mal gewonnen hat und nun Berater für Sport, Rennstrecke und Sicherheit des Elite-Rennens ist.  „Spätestens am Hainer Weg werden einige Fahrer kurz vor dem Ziel versuchen, einem Sprint aus dem Weg zu gehen“, glaubt Wegmann. „Ein schwerer Kurs, viele Möglichkeiten für Attacken und ein nicht vorhersehbarer Ausgang – genau das macht einen echten Klassiker aus“, so Wegmann.

 

Die Favoriten

Mit dem neuen Parcours sind einige Renn-Szenarien möglich. Wird das Rennen im Taunus schwer gemacht, dürften die schwereren Sprinter schnell Probleme bekommen. Doch gelingt es den Sprinter-Teams, das Rennen halbwegs zusammen zu halten, bekommen sie auf den letzten, flachen Kilometern zum Ziel die Gelegenheit für einen Sprint zu sorgen. Alexander Kristoff startet als Titelverteidiger, doch ihm kommt der schwerere Kurs sicher nicht entgegen. Die endschnellen Pascal Ackermann, Nacer Bouhanni, Fabio Jakobsen und Phil Bauhaus zählen zu den Favoriten für einen Massensprint. Doch Streckenplaner Fabian Wegmann glaubt nicht an einen Sprint einer großen Gruppe.

Starke Klassikerfahrer wie Oliver Naesen, Edward Theuns, Sven Erik Byström, Lasse Norman Hansen, Marco Canola oder auch Gregor Mühlberger darf man zu den Favoriten zählen. Auch Edvald Boasson Hagen, Tom Jelte Slagter, Ivan Garcia Cortina und Pieter Weening sollte man auf dem Zettel haben. Vor allem für die kleineren Mannschaften ist das Rennen eine gute Möglichkeit wichtige WorldTour-Punkte zu sammeln. Einer der großen Favoriten ist Sunweb-Kapitän Michael Matthews. Der endschnelle Klassikerfahrer ist bei der Tour de Romandie eher ausgestiegen und dürfte auf dem neuen Kurs sehr gut zurecht kommen.

 

***** Michael Matthews, 
**** Marco Canola, Edvald Boasson Hagen, Fabio Jakobsen
*** Rick Zabel, Alexander Kristoff, Tom Jelte Slagter, Pascal
** Nils Politt, Ivan Cardia Cortina, Fernando Gaviria
* Oliver Naesen, Nacer Bouhanni, Pascal Ackermann, Phil Bauhaus

Die offizielle (provisorische) Startliste findest du hier

Start: 12:00 Uhr
Ziel: ~17:10 Uhr

TV: HR überträgt das Rennen live

Klasse U23

Profil Eschborn-Frankfurt U23

 
In der U23-Ausgabe von Eschborn–Frankfurt wird sich den Nachwuchsfahrern am 1. Mai wieder die große Chance bieten, sich mit einem Spitzenergebnis für einen Profivertrag zu bewerben. Im vergangenen Jahr gab Fabio Jakobsen als Sieger vor der Alten Oper seine Visitenkarte ab und wurde zur Saison 2018 vom belgischen Top-Team Quick-Step Floors verpflichtet. Der 21-jährige Niederländer revanchierte sich bereits mehrfach, unter anderem mit seinem Triumph beim Scheldepreis, wo er den Pfälzer Pascal Ackermann (BORA-hansgrohe) auf den zweiten Platz verwies. Letzter deutscher U23-Gewinner des Radklassikers ist übrigens Konrad Geßner(2016).

Die U23-Teams kämpfen um Punkte in der UCI Europe Tour, und die deutschen Teams dabei auch um einen Startplatz bei der Deutschland Tour. Denn die beiden besten deutschen Kontinental-Teams dieses Rankings erhalten ein automatisches Startrecht. Gleiches gilt für die beiden erstplatzierten Mannschaften der Rad-Bundesliga.

 

Beim hessischen Frühjahrsklassiker werden die Espoirs am 1. Mai um 10.40 Uhr ins Rennen geschickt, das von Eschborn aus über Frankfurt in den Taunus führt, wo zwei Schleifen zu absolvieren sind. Erste Schwierigkeit ist der Feldberg, von dem aus es zweimal über den Ruppertshainer Berg und je einmal über den Mammolshainer Berg sowie die Billtalhöhe geht. Danach führt die Strecke nach Frankfurt hinein, wo noch drei Zielrunden absolviert werden, ehe nach insgesamt 146 Kilometern gegen 14.15 Uhr der Nachfolger von Jakobsen feststeht. Zu den Favoriten gehören der Schweizer Marc Hirschi (Nationalteam Schweiz), der Niederländer Ide Schelling (SEG Racing) sowie der 20-jährige Deutsche Jonas Rutsch vom Koblenzer Lotto-Kern Haus Team, das mit dem Rückenwind des vor einer Woche erreichten ersten UCI-Saisonsiegs zum Radklassiker reist.

 

Die Strecke der Velotour

Strecke der Velotour 2018

Die Škoda Velotour im Rahmen des Radklassikers Eschborn-Frankfurt wird auf drei Strecken über 50, 90 und 104 Kilometer ausgetragen. Alle Teilnehmer der Jedermannrennen starten am 1. Mai 2018 auf dem Expo-Gelände in Eschborn und fahren auf dem Kurs der Elite-Fahrer zunächst nach Frankfurt durch den Zielbereich der Profis. Von der Alten Oper geht es nach Riedberg, Bad Homburg und durch die Altstadt von Oberursel. Hier werden die Fahrer der Škoda Velotour 50 abgeleitet und zurück nach Eschborn geführt.

Die Teilnehmer der mittleren und langen Distanzen fahren weiter auf dem Profi-Kurs zum Großen Feldberg. Dort klettern die Fahrer der Škoda Velotour 90 und Škoda Velotour Extrem über elf Kilometer bis auf 850 Meter Höhe. Dem schnellsten Bergfahrer und der schnellsten Bergfahrerin winken der Titel des Tissot-Bergkönigs und der Tissot-Bergkönigin sowie der Gewinn einer hochwertigen Tissot-Uhr. Nach der Bergwertung bleiben die Jedermänner auf dem Profi-Kurs. Über Glashütten fahren sie zum Anstieg in Ruppertshain bevor die Strecke über Fischbach, Kelkheim und Sulzbach nach Schwalbach führt. Während die Teilnehmer des 90-Kilometer-Kurses schon knapp 900 Höhenmeter in den Beinen haben und zum Ziel nach Eschborn geleitet werden, steht für die Škoda Velotour Extrem-Fahrer eine weitere Herausforderung auf dem Programm. Sie dürfen den Mammolshainer Stich bezwingen und so wahre Radklassiker-Atmosphäre schnuppern. Nach dem Mammolshainer Berg geht es Richtung Opel-Zoo und Kronberg zum wohl verdienten Zieleinlauf in Eschborn.

Alle Infos gibt es hier