Das Rennen über die „weißen Straßen“ der Toskana ist in eineinhalb eines Jahrzehnts zum Neuklassiker geworden. Vom Start bis zum Ziel sind es zwar weniger als 190 Kilometer, aber diese haben es in sich. Die kurzen, aber heftigen Anstiege, viele davon Schotterpisten, machen das Rennen schwer. Mehr als 60 Kilometer geht es über unbefestigte Wege.



Das Wetter spielt dabei stets eine große Rolle. Ist es nass, weichen die Schotterwege auf und man benötigt viel Kraft um vorwärts zu kommen. Ist es trocken, rollt es gut, ist es aber meist sehr staubig und man sollte ebenfalls achtsam sein. In diesem Jahr stellt die große Hitze die Fahrer vor eine Herausforderung. Temperaturen bis 36 Grad sind für den Samstag vorhergesagt.


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Karte der Strade Bianche 2020

Die Strecke

Der Parcours hat sich bewährt und wurde im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Austragungen nicht geändert. Insgesamt sind 184 Kilometer zu bewältigen, davon 63 auf Schotter. Insgesamt 11 Schottersektoren gilt es zu meistern. Der schwierigste Abschnitt ist Sektor 8. Hier wird sicher ordentlich ausgesiebt.

Die Sektoren:

Sektor 1: 2.1km
Sector 2: 5.8km mit Passagen von 10%
Sector 3: 4.4km
Sector 4: „La Piana“ 5.5km,
Sector 5: 11.9km
Sektor 6: 8km
Sector 7: 9.5km
Sector 8: 11.5km, der härteste Sektor
Sector 9: 800m, sehr steil
Sector 10: 2.4km Colle Pinzuto, bis zu 15%
Sector 11: 1.1km Tolfe, 18%

Das Finale

Die Entscheidung dürfte auf den letzten 20 Kilometern fallen. Das Finale beginnt mit dem vorletzten Sektor, dem bis zu 15 % steilen Colle Pinzuto, und dem giftigen Tolfe-Anstieg mit bis zu 18%. Das Ziel ist erneut am Piazza del Campo in Siena, bei dessen Anfahrt es auf den letzten Kilometern erneut mächtig steil bergauf geht. 

Das Finale der Strade Bianche
Strade Bianche 2019: Die letzten Kilometer zum Ziel

Die Favoriten

Es ist das erste richtig große Rennen nach der Corona-Pause und die Fahrer wissen nicht genau, wo sie stehen. „Die Vorfreude ist schon sehr groß, aber es ist auch eine große Portion Respekt dabei. Wir wissen alle nicht so genau, wo wir stehen und man weiß nicht, wie es laufen wird“, sagt Simon Geschke vor dem Neustart. Die Fahrer haben sich seriös vorbereitet und sind heiß auf die ersten Rennen. Am Samstag wird man sehen, wie die Kräfteverhältnisse zwischen den Top-Fahrern verteilt sind.

Auf dem schwierigen Parcours sind es Fahrer wie Julian Alaphilippe oder Michal Kwiatkowski, die zu den Favoriten zählen. Die trockenen Bedingungen dürften den leichteren Fahrern entgegenkommen. Tiesj Benoot hat seinen Sieg vor zwei Jahren zwar bei Matsch & Regen eingefahren, zählt aber dennoch zu den Top-Favoriten. Benoot hat sich im Trainingslager mit seiner Sunweb-Equipe vorbereitet und scheint in einer sehr guten Verfassung zu sein. Ebenso Altmeister Philippe Gilbert, der das Lotto-Soudal-Team anführen wird.

Greg van Avermaet war bei diesem Rennen schon mehrfach in den Top-10 und zählt sicher zum Favoritenkreis. Mit Alessandro de Marchi, Simon Geschke und weiteren starken Fahrer hat er sicher gute Unterstützung, bis es ins Finale geht. Viele Helfer lange an seiner Seite zu haben, dürfte vor allem für eine sehr gute Hydration wichtig sein. Denn die Helfer können den Kapitän stetig mit Flaschen versorgen.

Wout van Aert dürfte ebenso ein ganz heißer Kandidat auf einen Podiums-Platz sein. Der Ex-Crosser mag das Rennen und hat offenbar auch mit großer Hitze weniger Probleme.

Sein Cross-Dauerrivale Mathieu van der Poel ist auch einer der Top-Favoriten. Der Alpecin-Fenix-Kapitän bringt sicher alle nötigen Fähigkeiten mit, die es für dieses Rennen braucht – Bikehandling, Explosivität, Mut zur Offensive & reichlich Power.

Gespannt darf man auf das Bora-hansgrohe-Team sein. Mit Peter Sagan, Maximilian Schachmann und Gregor Mühlberger hat man mehrere Optionen.

Zudem sollte man Jakob Fuglsang, Wunderkind Tadej Pogacar, Giulio Ciccone, Dylan Teuns, Gianni Moscon, Oli Naesen und Alexey Lutsenko auf der Rechnung haben. Auch Ronde-Sieger Alberto Bettiol ist ein interessanter Mann für dieses Rennen.

***** Tiesj Benoot
**** Julian Alaphilippe, Wout van Aert
*** Mathieu van der Poel, Michal Kwiatkowski, Tadey Pogacar
** G. Van Avermaet, D. Teuns, G. Moscon, O. Naesen, J. Fuglsang
* M. Schachmann, P. Gilbert, G. Ciccone, A. Lutsenko, A. Bettiol, G. Mühlberger, D. Ulissi

Start: 13:45 Uhr
Ziel: ~18:30 Uhr

Startliste bei PCS
Website des Rennens
offizieller Hashtag: #StradeBianche