Der Auftakt der Tour begann hektisch und leider mit mehreren heftigen Stürzen. Eine Handvoll Klassementfahrer musste bereits einen größeren Rückstand hinnehmen. Auch am zweiten Tag der Tour wartet eine knifflige Etappe auf das Peloton. Auch wenn das 184 Kilometer lange Teilstück von Perros-Guirec zur Mûr-de-Bretagne insgesamt etwas weniger anspruchsvoll ist, dürfte es im Finale ordentlich zur Sachen gehen. Denn dann geht es gleich zwei Mal den kurzen, aber steilen Anstieg zur Mûr de Bretagne hinauf.

Für die Puncheure eine gute Chance auf den Etappensieg, für die Klassementfahrer erneut ein Finale, bei dem es gilt, keine Zeit zu verlieren. Zudem könnte das Rennen zusätzlich erschwert werden, denn für den Sonntag sind Regenschauer vorhergesagt. Auch der Wind könnte eine Rolle spielen, bläst er etwas stärker als erwartet. Über weite Strecken bläst er den Fahrern entgegen, doch im Verlauf der Etappe gibt es auch Passagen, wo Seitenwind droht. Doch laut Vorhersage ist zwar mit ein paar Böen zu rechnen, mit heftigerem Wind jedoch nicht. Wird es tatsächlich windig, wird es im Feld sicher zusätzlich hektisch. Die Teams sind allesamt sehr gut über die aktuelle Wetterlage informiert – sie haben Fahrzeuge, die dem Rennen voraus fahren und genau beobachten, wo möglicherweise mit Seitenwind zu rechnen ist.

Julian Alaphilippe trägt das Gelbe Trikot und hat gute Chancen, es zu behalten. Kann er eine ähnliche Leistung wie am Samstag abrufen, könnte er sogar erneut den Tagessieg holen. Aber die Konkurrenz will ganz sicher Revanche nehmen.


Die Strecke

Die ersten Kilometer der Etappe sind neutralisiert und führen aus dem Startort hinaus. Anschließend geht es in einer Schleife entlang der Küste nach Lannion. Von dort geht es zunächst nordöstlich und dann parallel zur Küste bis zur ersten Bergwertung nach rund 78 Kilometern. Es folgen wenig später die Sprintwertung des Tages und zwei weitere Bergwertungen. In dieser Passage kommt der Wind von der Küste, also von der Seite. Bläst er hier stark, würden Windkanten drohen. Nachdem knapp 70 Kilometer vor dem Ziel Saint Brieuc passiert ist, geht es gen Süden und dann zur Mur de Bretagne.

Zwei Mal wird die „Mauer der Bretagne“ erklommen. Am Gipfel der ersten Passage gibt es beim Bonussprint 8, 5 und 2 Sekunden zu holen. Anschließend wird eine kleine Schleife gefahren und man gelangt wieder zum Fuße der „Mauer“. Die Runde ist sehr ähnlich zur Etappe 2018, als Dan Martin siegte. Doch die Anfahrt zum Fuße der Steigung ist in diesem etwas weniger knifflig, da die Ortsdurchfahrt wegfällt.

Die Bergwertungen:
Km 72.8 – Côte de Sainte-Barbe (900m at 6.6%)
Km 103.2 Côte de Pordic (2.1km at 3 .2%)
Km 115.2 Côte de Saint-Brieuc (1km at 8%)
Km 165.2 – Côte du village de Mûr-de-Bretagne (1.6km at 4 .1%)
Km 168.2 – Mûr-de-Bretagne (1st passage) (2km at 6.9%) – Bonus-Sprint
Km 183.5 Mûr-de-Bretagne (2km at 6.9%)

Sprintwertung:
KM 85 – PLOUHA

Die Favoriten

Hat Julian Alaphilippe die Beine vom Samstag, ist er erneut einer der Favoriten auf den Tagessieg. Aber auch Fahrern wie Mathieu van er Poel liegt die „Mauer“ vielleicht etwas besser als die Ankunft am ersten Tag. Primoz Roglic und Tadej Pogacar darf man ebenfalls weit vorn erwarten. Daniel Martin und auch Pierre Latour waren bei der letzten Ankunft an der Mur de Bretagne ganz vorn – schaffen sie das erneut? Auch Sonny Colbrelli und Michael Matthews darf man nicht abschreiben.

***** Julian Alaphilippe, Mathieu van der Poel
**** Primoz Roglic, Tadej Pogacar
*** Dan Martin, Pierre Latour
** Christophe Laporte, Wout van Aert, Michael Matthews
* David Gaudu, Sergio Higuita, Sonny Colbrelli

Start: 13:10 Uhr
Ziel: ~16:30 Uhr

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