Michael Storer (DSM) hat die spannende siebte Etappe der 76. Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der Australier war der stärkste Ausreißer und holte sich nach anspruchsvollen 152 Kilometern von Gandía zum Balcón de Alicante den Tagessieg. Platz zwei ging an Carlos Verona (Movistar). Pavel Sivakov (Ineos Grenadiers) wurde Dritter.
Auch der Österreicher Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) gehörte zur großen Ausreißergruppe und erreichte als Siebter das Ziel. Damit machte er einen Sprung in der Gesamtwertung und liegt nun mit acht Sekunden Rückstand auf Leader Primoz Roglic (Jumbo-Visma) auf Gesamtrang zwei. Enric Mas (Movistar) ist mit 25 Sekunden Rückstand auf Roglic Gesamtdritter.
Großschartner zeigte sich nach der Etappe enttäuscht, dass er das Trikot so knapp verpasste hatte. „Ehrlich gesagt bin ich richtig enttäuscht, denn das war die Chance ins Rote zu fahren. Vielleicht hab ich etwas zu lange gepokert“, so Großschartner. „Aber insgesamt gibt es mehr Positives, als Negatives. Ich bin nun Gesamtzweiter, was nach der ersten Bergankunft sicher niemand gedacht hätte, so muss ich super happy sein, aber momentan schmerzt es noch ein bisschen.“
So lief das Rennen
Vom Start weg wurde attackiert und es entwickelte sich ein spektakuläres Rennen. Noch vor dem ersten Anstieg formierte sich eine kleine Ausreißergruppe um Nico Denz (DSM), doch im Anstieg wurde das Tempo angezogen und schnell waren sie wieder gestellt.
Im mehr als acht Kilometer langen Anstieg ersten Anstieg des Tages zum Puerto La Llacuna bliebt das Tempo hoch und immer wieder wurde angegriffen. Das Feld dünnte sich sehr schnell aus und es blieb nur ein kleines Grüppchen der Favoriten übrig, das in die Abfahrt ging. Mit Hugh Carthy, dem Gesamtdritten von 2020, bekam bereits am Anfang einer der Favoriten Probleme und verlor den Anschluss. Er stieg später vom Rad und schied aus.
Nach der ersten Abfahrt lösten sich dann einige Fahrer etwas weiter und das Team DSM konnte sogar drei Fahrer in einer Fluchtgruppe platzieren. Geoffrey Bouchard (AG2R-Citroën Team), Diego Camargo (EF Education Nippo), Harm Vanhoucke (Lotto Soudal) und die drei DSM-Fahrer Thymen Arensman, Chris Hamilton und Michael Storer setzten sich ab.
Im Feld war das Tempo zunächst etwas raus und die sechs Ausreißer hatten schnell mehr als eine Minute Vorsprung. Doch dann begannen erneut die Attacken in der Verfolgung. Es formierte sich eine größere Verfolgergruppe und diese schlossen etwas mehr als 90 Kilometer vor dem Ziel zur den sechs Spitzenreitern auf. So entstand die 29-köpfige Spitzengruppe des Tages, in der viele Teams Top-Fahrer dabei hatten:
In der Gruppe:
Jumbo-Visma: Sepp Kuss
AG2R-Citroën: Geoffrey Bouchard, Stan Dewulf
Alpecin-Fenix: Jay Vine
Astana-Premier Tech: Alex Aranburu, Gorka Izagirre
Bahrain Victorious: Jack Haig
Bora-Hansgrohe: Felix Grossschartner
Caja Rural Seguros RGa: Jonathan Lastra
Cofidis: Fernando Barcelo, Jesus Herrada
EF Education Nippo: Diego Camargo, Lawson Craddock
Ineos Grenadiers: Pavel Sivakov
Intermarché-Wanty Gobert Matériaux: Simone Petilli
Lotto Soudal: Andreas Kron, Steff Cras, Harm Vanhoucke
Movistar Team: Nelson Oliveira, Carlos Verona
Team BikeExchange: Andrey Zeits
Team DSM: Romain Bardet, Thymen Arensman, Chris Hamilton, Michael Storer, Martijn Tusveld
Trek-Segafredo: Kenny Elissonde
UAE Team Emirates: Jan Polanc, Matteo Trentin
Der bestplatzierte Fahrer der Ausreißer in der Gesamtwertung war Jan Ponlac. Er fuhr zwischenzeitlich virtuell im Leadertrikot. An der zweiten Bergwertung holte sich Bardet die Zähler.
Attacke und Sturz von Valverde
Rund 45 Kilometer vor dem Ziel griff Alejandro Valverde aus dem Feld an. Richard Carapaz und auch Adam Yates gingen mit. Jumbo-Visma schloss aber schnell die Lücke. In einer Kurve rutschte Alejandro Valverde dann weg und stürzte. Er musste das Rennen wenig später aufgeben.
An der Spitze holte sich an der Bergwertung wieder Bardet die 5 Zähler und übernahm zwischenzeitlich die Führung in der Bergwertung.
An der Spitze griff Craddock früh an und setzte sich ab. Etwas später schlossen Storer und Sivakov zu Craddock auf und sie lagen 25 Kilometer vor dem Ziel bereits 30 Sekunden vor den Verfolgern. Das Feld lag rund viereinhalb Minuten zurück.
Etwa 16 Kilometer vor dem Ziel attackierte Sivakov, hatte dann aber technische Probleme. Storer schüttelte Craddock ab, aber Sivakov konnte wieder aufschließen. Aus der Verfolgergruppe griff zunächst Andreas Kron an, später auch Carlos Verona.
Im Feld machte das Astana-Team vor der Schlusssteigung das Tempo und führte etwa viereinhalb Minuten nach der Spitze die Favoritengruppe in den rund 8 Kilometer langen Anstieg.
An der Spitze schlossen Verona und Kron rund 7 Kilometer vor dem Ziel zu Sivakov und Storer auf. Verona attackierte vier Kilometer vor dem Ziel, doch dann setzte Storer den Konter und zog davon. Er holte sich den Etappensieg.
In der Favoritengruppe war es vor allem das Team Ineos, das offensiv agierte. Adam Yates zog das Tempo an und einige Favoriten fielen zurück. Es formierte sich eine kleine Gruppe um Leader Roglic, Yates, Egan Bernal, Enric Mas, Miguel Angel Lopez, David de La Cruz und Louis Meintjes. Sie erreichten gemeinsam das Etappenziel und so bleibt Roglic in Rot.