Sonny Colbrelli hat Gold im EM-Straßenrennen gewonnen. Der Italiener setzte sich in Trient nach 180 Kilometern im Zweiersprint vor dem Belgier Remco Evenepoel durch. Bronze holte der Franzose Benoît Cosnefroy. Simon Geschke wurde 16.
Colbrelli und Evenepoel hatten sich im vorletzten Anstieg gemeinsam mit Cosnefroy aus der Spitzengruppe abgesetzt. Der Franzose musste das Duo im letzten Anstieg ziehen lassen. Evenepoel konnte Colbrelli bergauf nicht abhängen und musste sich dann im Sprint geschlagen geben.
So lief das Rennen
Kurz nach dem Start setzten sich Harm Vanhoucke (Belgien), Antonio Jesús Soto (Spanier) und die beiden Franzosen Aurélien Paret-Peintre und Franck Bonnamour ab. Im Feld machten zunächst die Italiener das Tempo, doch 145 Kilometer vor dem Ziel wurde erneut attackiert und es formierten sich weitere Gruppen. In einer Gruppe mit drei Spaniern und drei Franzosen war auch der Deutsche Jonas Rapp vertreten.
Das Tempo blieb hoch und im Aufstieg nach Candriai änderte sich die Rennsituation erneut. Romain Bardet attackierte 117 Kilometer vor dem Ziel und Remco Evenepoel ging mit. Gianni Moscon und Pavel Sivakov folgen ebenfalls und der Vorsprung der Spitze schrumpfte auf 15 Sekunden zusammen. Dann griff Warren Barguil an und schloss in der Abfahrt zur Spitze auf. Aus der Verfolgergruppe attackierte in der Abfahrt Matteo Trentin und auch andere Fahrer folgten und schlossen zur Spitze auf.
Nach der Abfahrt gingen 24 Fahrer an der Spitze auf die acht Schlussrunden. Mit dabei waren fünf Italiener und sie machten das Tempo. Doch die rund 25-Fahrer große Verfolgergruppe mit Simon Geschke schloss etwa 100 Kilometer vor dem Ziel zur Spitze auf.
Pogacar und Trentin attackieren, Evenepoel und Colbrelli springen nach
Auch auf den Schlussrunden wurde weiter attackiert und mehrfach lösten sich Fahrer, aber immer wieder wurden sie gestellt. Auf die letzten 75 Kilometer gingen 40 Fahrer an der Spitze. Wenig später setzten sich doch fünf Fahrer ab – Victor Campenaerts, Tadej Pogačar, Matteo Trentin, Markus Hoelgaard und Mark Padun.
Im nächsten Anstieg sprangen Remco Evenepoel, Sonny Colbrelli und Benoît Cosnefroy zur Spitze vor. Auch Marc Hirschi, Ben Hermans und Pavel Sivakov schafften den Anschluss. Dahinter versuchten Joao Almeida und Romain Bardet aufzuschließen. Auch Bauke Mollema und Stan Dewulf wollten nach vorn und schlossen 45 Kilometer vor dem Ziel zur Verfolgergruppe um Almeida auf. Wenig später schaffte auch Simon Geschke den Anschluss an diese Gruppe, doch die Spitze lag bereits rund 50 Sekunden voraus. Der Vorsprung der Spitze wuchs schnell auf mehr als eineinhalb Minuten.
Auf die letzten zwei Runden gingen Evenepoel, Trentin, Colbrelli, Pogacar, Hermans, Hirschi, Hoelgaard, Sivakov und Cosnefroy mit 1:45 min Vorsprung auf die Verfolger um Geschke.
Evenepoel sorgt für Vorentscheidung
Im vorletzten Anstieg setzte Sivakov die erste Attacke. Colbrelli reagierte sofort. Dann attackierte Evenepoel drüber und setzte sich gemeinsam mit Cosnefroy und Colbrelli ab. Sie gingen mit rund 30 Sekunden Vorsprung auf die letzten Runde.
Cosnefroy musste im letzten Anstieg das Duo ziehen lassen und Evenepoel machte das Tempo. Colbrelli ließ den Belgier arbeiten und ging erst auf den letzten Kilometern mit durch die Führung. Auf dem letzten Kilometer legte sich Colbrelli den Belgier zurecht und war im Sprint erwartungsgemäß der Schnellere. Cosnefroy rettete noch einen Vorsprung auf die Verfolgergruppe ins Ziel und gewann Bronze.