Passend zum allgemeinen Jugendtrend im Radsport haben 2022 so viele Deutsche Nachwuchsfahrer wie lange nicht mehr den Sprung zum Profi gewagt. Allein sechs Fahrer sind als Neoprofis in der WorldTour untergekommen. Dazu kommen zwei weitere bei ProTeams. Sieben dieser acht Fahrer kommen aus dem U23 Bereich, einer macht direkt den Sprung aus der Juniorenklasse. Die Zeichen sind international klar – es ist für die Profiteams enorm geworden, schon frühzeitig und gezielt den Nachwuchs zu beobachten und mit ihm zu arbeiten.

Längst sind es nicht nur die Scouts der großen Teams, die die jungen Sportler immer intensiver unter die Lupe nehmen. Auch bei den Fans ist das Interesse an der U23-Klasse gewachsen. Welche Namen sollte man also für die nächsten Jahre bereits auf dem Zettel haben? Nach welchen Fahrern in den Ergebnislisten Ausschau halten? Wir haben 10 deutsche U23 Fahrer ausgewählt, die wohl das Potenzial haben den Sprung in den Profibereich zu schaffen.
(Dies ist eine Liste, kein Ranking und sicher gibt es mehr als 10 Talente mit viel Potenzial)

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Jakob Geßner (Lotto – Kern Haus)

Jakob Geßner – bei der EM 2020

Ebenso wie Felix Engelhardt geht Jakob Geßner 2022 in sein viertes und letztes Jahr als U23 Fahrer. Geßner gilt schon lange als großes Talent und hat beeindruckende Ergebnisse als Junior vorzuweisen. Seine bisherigen drei Jahre in der U23 hat er beim Team rad-net Rose verbracht. Nun wechselt er für das wichtige Jahr 2022 zum Team Lotto – Kern Haus. Geßner ist vom Fahrertyp her ein guter Kletterer und fühlt sich wohler, je härter die Rennen sind. Dadurch liegen ihm insbesondere Rundfahrten. 2019 hatte er ein solides erstes Jahr in der U23 und zeigte 2020 im zweiten, durch Covid sehr gekürzten Jahr, erste starke Ansätze. Ein 37. Platz bei der enorm stark besetzten Tour de l’Ain, ein 2. Platz in der Rad-Bundesliga Gesamtwertung sowie 3. der Berg DM. 2021 startete vielversprechend, mit einem 19. Gesamtplatz bei der Istrian Spring Trophy sowie einem 18. Platz beim traditionellen italienischen Eintagesrennen Giro del Belvedere. Darauf folgte als Saisonhighlight wenig später der dritte Platz beim Straßenrennen der U23 DM. Soliden Vorstellungen beim Course de la Paix sowie der Oberösterreich Rundfahrt folgte ein weiteres Highlight: der 21. Platz in der Gesamtwertung bei der Tour de l’Ain. Am Ende des Jahres fuhr er noch die Deutschland Tour als Helfer, bei der er leider direkt am ersten Tag stürzte.

2022 wird es nun darum gehen das Talent, von dem jeder weiß, dass er es besitzt, auch in Spitzenresultate umzusetzen. Insbesondere bei schweren Rundfahrten wird mit ihm zu rechnen sein. Bei Lotto – Kern Haus wird er die dafür nötige Unterstützung, sowohl mannschaftlich als auch bezüglich der Infrastruktur haben. Auch der deutlich bessere Rennkalender bei Lotto – Kern Haus im Vergleich zu rad-net Rose dürfte ihm entgegenkommen. Mit der U23 Nationalmannschaft wird er zudem das Ziel der Tour de L’Avenir haben, dass er dieses Jahr verpasste. Seine besten Rennen hatte er bisher meist, wenn er es mit der stärksten Konkurrenz zu tun hatte. Das lässt auf ein erfolgreiches Jahr hoffen.

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