Passend zum allgemeinen Jugendtrend im Radsport haben 2022 so viele Deutsche Nachwuchsfahrer wie lange nicht mehr den Sprung zum Profi gewagt. Allein sechs Fahrer sind als Neoprofis in der WorldTour untergekommen. Dazu kommen zwei weitere bei ProTeams. Sieben dieser acht Fahrer kommen aus dem U23 Bereich, einer macht direkt den Sprung aus der Juniorenklasse. Die Zeichen sind international klar – es ist für die Profiteams enorm geworden, schon frühzeitig und gezielt den Nachwuchs zu beobachten und mit ihm zu arbeiten.

Längst sind es nicht nur die Scouts der großen Teams, die die jungen Sportler immer intensiver unter die Lupe nehmen. Auch bei den Fans ist das Interesse an der U23-Klasse gewachsen. Welche Namen sollte man also für die nächsten Jahre bereits auf dem Zettel haben? Nach welchen Fahrern in den Ergebnislisten Ausschau halten? Wir haben 10 deutsche U23 Fahrer ausgewählt, die wohl das Potenzial haben den Sprung in den Profibereich zu schaffen.
(Dies ist eine Liste, kein Ranking und sicher gibt es mehr als 10 Talente mit viel Potenzial)

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Pirmin Benz (rad-net Rose Team)

Primin Benz – bei der WM 2021

Pirmin Benz ist ein weiterer Fahrer, der in sein viertes und letztes Jahr der U23 startet. Auch er kam mit starken Ergebnissen aus dem Juniorenbereich in die U23. Dort fährt er seit Beginn an für das rad-net Rose Team. Benz ist ein sehr starker Fahrer, dem vor allem Klassiker, Hügel und mittelschwere Rundfahrten entgegenkommen. Für ihn stellte das Jahr 2019 einen soliden Einstieg in die U23 Klasse dar, ohne wirkliche Spitzenresultate erzielen zu können. In der durch die Pandemie gekürzten Saison 2020 zeigte Benz dann erstmals sein Potential. Insbesondere der 9. Platz beim Nations Cup in Orlen sowie der 14. Platz bei der Baltic Chain Tour stechen international hervor. Darüber hinaus konnte er sich auch national, als 5. der U23 Zeitfahrmeisterschaft sowie als dritter der Rad-Bundesliga Einzelwertung, stark verbessert zeigen.

2021 fuhr Benz weiter solide Platzierungen bei Rundfahrten ein: 22. der Istrian Spring Trophy, 19. der Oberösterreich Rundfahrt sowie eine starke Deutschland Tour, die er in der Rolle eines Helfers als einer der besten Continental Fahrer abschloss. Bei Eintagesrennen konnte er sich ebenfalls mehrfach hervortun. So wurde er zweiter des Eröffnungsrennens in Leonding bei winterlichen Bedingungen, 11. im Straßenrennen der Dreiländermeisterschaft der U23 und ebenfalls 11. bei Paris-Tours U23. Darüber hinaus beendete er die Rad-Bundesliga als 9. in den Top 10, ohne an allen Wettbewerben der Serie teilgenommen zu haben.

2022 wird es für ihn nun darum gehen vor allem international auf sich Aufmerksam zu machen indem er entsprechende Resultate einfährt. Durch den großen Umbruch im Team rad-net Rose sollte er als Kapitän in zahlreichen Eintagesrennen sowie kurzen Rundfahrten gesetzt sein. Zudem kann er sich nicht mehr hinter anderen Leistungsträgern verstecken. Kann er dies nutzen und sich bei kurzen, mittelschweren Etappenrennen wie der Istrien Spring Trophy und Eintagesrennen mit Klassikerprofil zeigen, dürften einige Topresultate drin sein. Bei Nationalmannschaftseinsätzen wird es ihm zusätzlich in die Karten spielen, dass gute Klassikerfahrer wie Maurice Ballerstedt und Kim Heiduk nun zu den Profis abgewandert sind. Die Chance für ihn ist da.

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