Tom Dumoulin wird am Ende 2022 seine Profi-Karriere beenden. Das gab der Niederländer via Social Media am Freitag bekannt. „Liebe Radsportfans, liebe alle, ich habe beschlossen, dass 2022 mein letztes Jahr als Profiradsportler sein wird“, schreibt Dumoulin.
Dumoulin sei Ende des Jahres 2020 übertrainiert und ausgebrannt gewesen. „Ende 2020, Anfang 2021 war ich nur noch ein Schatten meiner selbst und so beschloss ich damals, eine Pause vom Radsport zu machen und über meine Zukunft nachzudenken“, so Dumoulin. Er habe seine Karriere dann wieder fortgesetzt, weil er „die Olympischen Spiele in Tokio schon seit 5 Jahren im Kopf hatte“ und sich „diese Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte“. Aber andererseits auch wegen seiner Liebe zum Radfahren. Er sei stolz auf seine Leistungen und die errungene Olympia-Silbermedaille.
Jedoch sei es besonders in diesem Jahr oft ein frustrierender Weg gewesen und er fühle sich müde. „Sobald die Belastung im Training oder Rennen höher wird, leide ich unter Müdigkeit, Schmerzen und Verletzungen, anstatt zu verbessern. Die Anstrengung im Training hat oft nicht zu den gewünschten Leistungen geführt. Seit einiger Zeit gibt es ein Ungleichgewicht zwischen meinem 100%igen Einsatz, allem was ich für meinen Sport tue und opfere und dem, was ich und dem, was ich dafür zurückbekomme“, so Dumoulin.
Mit viel Geduld und einer sehr vorsichtigen Vorgehensweise könne er wieder sein volles Potenzial ausschöpfen, sei er überzeugt.
Allerdings wäre das „ein langer und geduldiger Weg, ohne Erfolgsgarantie“, so Dumoulin. „Ich habe mich entschieden, diesen Weg nicht zu gehen, sondern stattdessen mit dem aktiven Radfahren aufzuhören und einen neuen, unbekannten Weg einzuschlagen“, so der Girosieger von 2017.
Gemeinsam mit dem Team wolle er jetzt einen Plan machen, „um das Beste aus den letzten Monaten zu machen“. Besonders freue ich mich auf die Weltmeisterschaften in Australien, wo ich hoffentlich ein letztes Mal im Zeitfahren das Beste aus mir heraushole“. Wie es nach dem Karriereende weitergehen wird, wisse er noch nicht.