Es ist das größte und bekannteste Gravel-Rennen der Welt. Früher hieß es Dirty Kanza, nun Unbound Gravel. Ein hartes Rennen über 200 Meilen, das sind mehr als 320 Kilometer. Fast ausschließlich geht es im US-Bundesstaat Kansas über unbefestigte Pfade und Schotterwege. „Das ist ein extrem langes Rennen, für mich eine neue Erfahrung. Solche Distanzen hab ich nur beim Bikepacking zurückgelegt, aber das kann man mit solch einem Rennen nicht vergleichen“, sagt Gravel-Profi Paul Voß.

Ist es nass, wird es eine besondere Herausforderung (Foto: Nils Laengner | @nils_laengner) & AUTˈSAID | @autsaid.cc

Vor wenigen Wochen hatte Voß das Red Bull Rio Grande in Texas gewonnen. Ein konkretes Ergebnis-Ziel für Unbound Gravel hat sich der 36-Jährige nicht gesetzt. „Das ist sehr schwer vorherzusagen, wo man dort landen kann. Ich will ein gutes Rennen fahren, ohne Probleme durchkommen. Dann schaue ich, wo ich stehe. Wenn ich alles gegeben habe, bin ich zufrieden, egal was die Ergebnisliste sagt“.

Voß ist eine Woche vor dem Event angereist. Die Trainings-Vorbereitung war dann abgeschlossen. Vor Ort geht es bis zum Rennen um Erholung, das richtige Setup und auch darum, das Jetlag zu überwinden. „Ich freue mich riesig auf das Rennen. Es ist das größte Gravel-Event der Welt, alle Top-Stars sind da und man kann erleben, was Gravel wirklich bedeutet. Ich werden die Stimmung über das gesamte Wochenende aufsaugen“, so Voß.

Die Konkurrenz ist groß, alle Top-Gravel-Fahrer sind dabei: Mattia De Marchi, Laurens ten Dam, Jasper Ockeloen, Ivar Slik. Auch das Wetter könnte eine Rolle spielen. „Es könnte sein, dass es regnet. Für mich wäre das gar nicht schlecht, denn dann ist es nicht so heiß. Zudem kommt es dann auch mehr auf das fahrerische Können an“, so Voß.

Doch sollte es tatsächlich schlammig werden, macht es das Rennen nicht nur länger und schwerer, sondern auch zur echten Herausforderung. „Ich habe mit einigen Fahrern darüber gesprochen, die das schon erlebt haben. Sollte es richtig schlammig werden, wird es schwierig, überhaupt vorwärts zu kommen. Im Schlamm stecken oft viele Steine. Es mussten schon einige aufgeben, weil der Antrieb streikte“, so Voß.


Voß wird einen neuen 40er Schwalbe-Reifen fahren. Sein Orbea Terra wird mit 46er Mono-Kettenblatt bestückt und hinten eine 10-36er Kassette montiert. Er fährt mit Trinkrucksack, aber ohne Aero-Aufsatz. „Wir haben unter den Profis den Einsatz von Aero-Aufsätzen diskutiert. Klar, bringt es einen Vorteil, aber wir haben uns so verständigt, dass der Großteil ihn nicht nutzen wird. Ich gehe auch ohne ins Rennen.

Das Rennen wird am 4. Juni ausgetragen. Alle Infos gibt es hier: Unbound Gravel

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