Biniam Girmay

Gent-Wevelgem 2022 wird sicher bei vielen Radsport-Fans lange in Erinnerung bleiben. Biniam Girmay Hailu gewann einen der wichtigsten belgischen Frühjahrsklassiker und unterstrich damit auch, welch Potenzial der eritreische, und auch der afrikanische Radsport insgesamt haben. Medial gab es eine Riesenreaktion, in Social Media brach ein Sturm der Begeisterung los. 

Für das Team Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux dürfte es die größte singuläre Aufmerksamkeitswelle der Teamgeschichte gewesen sein. Das Zielfoto von Girmay , im weiß-blau-neongelben Trikot, der die Hände auf dem Kopf zusammenschlägt – eines der bedeutendsten und meistgeteilten Bilder des Frühjahrs.

Exakt drei Wochen später beendete man das Pflaster-Monument Paris-Roubaix mit einem 4. Platz, insgesamt 6 Fahrern in den Top 25 und als das in der Breite mit Abstand beste Team. Eine weitere Woche später schlug Quinten Hermans Weltstar Wout Van Aert auf der Zielgerade in Lüttich und sicherte sich den 2. Platz beim prestigeträchtigen Monument und Ardennenabschluss Lüttich-Bastogne-Lüttich. Beim Giro d’Italia holte man zwei Etappensiege und landete mit zwei Fahrern in den Top10 der Gesamtwertung

Rasanter Aufstieg

Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux hat es geschafft, sich innerhalb von eineinhalb Jahren von einem teils belächelten ProTeam zu einer respektierten WorldTour-Mannschaft zu entwickeln. Von einem Team, das bei Fans vor allem durch die etwas chaotischen neongelben Trikots und eher aussichtslosen Tour-de-France-Ausreißversuchen auffiel, zu einer Mannschaft, die eine Klassikerkampagne fährt, auf die viele andere WorldTour Mannschaften neidisch blicken dürften.

Kämpfte man zuvor noch darum, die Europe-Tour zu gewinnen, entwickelte man sich zu einem WorldTour-Team, das im viel diskutierten Relegationskampf der obersten Radsportliga, trotz schlechter Ausgangsposition, souverän die Klasse halten dürfte. Wie konnte das alles passieren?

Das Jahr 2020 war ein besonders hartes, im sowieso schon sehr volatilen Profiradsportzirkus. Die Covidpandemie brachte vieles durcheinander. Besonders schlimm traf es das Team CCC, mit dem polnischen Schuh-Einzelhändler als Teamsponsor. Die Pandemie und die Lockdowns bedeuteten das Ende der Mannschaft. Jim Ochowicz, der Besitzer der hinter dem Team CCC stehenden BetreibergesellschaftContinuum Sports“ suchte lange nach neuen Sponsoren und war letztlich gezwungen die der Betreibergesellschaft gehörende WorldTour-Lizenz zu verkaufen: An das damalige ProTeam Circus-Wanty Gobert und deren Betreiberfirma „Want You Cycling“, die damit für das Jahr 2021 in die WorldTour aufstiegen.

Mit der Übernahme der WorldTour Lizenz für 2021 änderte sich für das Team schlagartig eine ganze Menge. Man kämpfte nicht mehr um den Sieg der Europe-Tour und um die Tour de France Wildcard. Statt eines Schwerpunkts auf 1.1, 2.1 sowie 1.Pro Rennen, hat man nun den kompletten WorldTour Kalender zu bestreiten, inklusive aller drei Grand Tours. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, bedurfte es im Herbst und Winter 2020/21 einiger Änderungen. Zunächst präsentierte man mit dem belgischen Arm der französischen Supermarktkette Intermarché einen neuen, und damit dritten, Hauptsponsor. Dieser ermöglichte dem Team in Sachen Budget einen Sprung ans untere Ende der WorldTour.

Zudem übernahm man aus der Konkursmasse von CCC mit Jonas Koch, Jan Hirt und Georg Zimmermann drei Fahrer, die Talent und WorldTour Erfahrung vereinigten. Dazu kamen erfahrene Neuverpflichtungen von WorldTour Profis wie Louis Meintjes, Taco van der Hoorn, Rein Taaramäe sowie weitere Verstärkungen, die den Kern des Teams breiter aufstellen sollten, etwa Baptiste Planckaert oder Lorenzo Rota.

Georg Zimmermann bei der Tour 2021

Das Team nutzte das erhöhte Budget allerdings nicht nur um Fahrer zu verpflichten, sondern man brachte auch etwas frischen Wind in die Sportliche Leitung und den Staff des Teams. Jean-François Bourlart ist seit Jahren der CEO und Hilaire van der Schueren als Sportlicher Leiter ist ein Urgestein des Radsports. Gemeinsam fungieren sie seit langen Jahren als Gesichter des Teams. Auch weitere Teammitglieder wie etwa die Teamärzte Joost de Maeseneer oder Piet Daneels sind bereits seit Bjarne Riis CSC-Zeit, und damit sehr lange, im Radsport tätig. Das Team war, auch wegen solch alteingesessener Personalstrukturen, bisher nicht für innovativen und modernen Radsport bekannt.

Personeller Umbruch

Man wollte beim Umbruch an den veralteten Strukturen im Team etwas verändern. Aike Visbeek sollte ein elementares Puzzlestück werden. Visbeek war jahrelang Sportlicher Leiter beim Team Sunweb und seinen Vorgängern. Er war bei  unzähligen Erfolgen des Teams dabei, insbesondere auch beim Girosieg von Tom Dumoulin 2017. Nach seinem Aus bei Sunweb ging er als Academy Director zur Nachwuchsschmiede des Teams SEG, einem der besten U23 Teams der Welt.

Nach nur einem Jahr bekam er die Chance, bei Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux als „Performance Manager“ zu arbeiten. Seitdem ist es seine Aufgabe, als Architekt des Teams aus einem für die World Tour sehr geringen Budget eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, die den neuen Ansprüchen in der ersten Radsportliga gerecht werden kann. Dabei geht es um die Kaderplanung, die Ausrichtung des Rennkalenders für die Fahrer mit den entsprechenden Zielrennen und vor allem natürlich, um eine übergeordnete Gesamtstrategie im sportlichen Bereich des Teams. Um mit den teils viel zahlungskräftigeren und mit größeren Infrastrukturen ausgestatteten Teams mitzuhalten, benötigt es insgesamt Aufbauarbeit. Neben Visbeek kam zudem der sehr erfahrene Sportliche Leiter Valerio Piva von CCC zum neuen WorldTour-Projekt. Ein alter Hase im Radsport, der bei QuickStep, T-Mobile, Katusha und CCC erfolgreiche Arbeit geleistet hatte.

So ging man mit einem verstärkten Kader und neuen Impulsen in der Sportlichen Leitung ins erste WorldTour Jahr 2021. Im Frühjahr tat sich das Team, fast erwartungsgemäß, zunächst schwer. Danny van Poppel, Andrea Pasqualon und Crosser Quinten Hermans sorgten mit einigen Platzierungen bei Klassikern sowie Halbklassikern für die wenigen Ausrufezeichen. Es dauerte jedoch bis in den Mai, zum Giro d’Italia, mit dem ersten Saisonsieg. Dort holte Neuzugang Taco van der Hoorn einen überraschenden, aber hochverdienten Ausreißersieg. Damit hatte das Team, das vorher nie eine Grand Tour Etappe gewann, bewiesen, dass man in der WorldTour Anschluss gefunden hatte.

Was folgte war eine sehr erfolgreiche zweite Saisonhälfte, in der das Team acht weitere Siege einfuhr. Darunter ein Etappensieg bei der Vuelta a España durch Rein Taaramäe, ein Etappensieg bei der Benelux Rundfahrt wieder durch Taco van der Hoorn sowie einige 1.1 Rennen in Belgien. Bei der Vuelta trug man zudem mit Rein Taaramäe und Odd Christian Eiking für knappe 10 Tage das rote Führungstrikot und zeigte eine sehr starke und geschlossene Mannschaftsleistung. Besonders wichtig für das Team und die Sponsoren war zudem der Sieg beim Heimrennen Binche-Chimay-Binche durch Danny van Poppel.

Wie diese ergebnistechnische Zweiteilung der Saison zustande kam, erklärte Aike Visbeek gegenüber Wielerflits: Visbeek, als neuer Performance Direktor, musste zunächst die Mannschaft kennen lernen, ihre Stärken und Schwächen. Welche Fahrer funktionieren gut miteinander, welche nicht. Zudem gab es einen klaren, gut strukturierten und funktionierenden Jahresplan. Dieser sorgte dafür, dass wichtige Fahrer in der zweiten Hälfte der Saison noch nicht ausgebrannt waren und Ergebnisse einfahren konnten. Man nahm also in Kauf, in der ersten Saisonhälfte bei den für ein belgisches Team eigentlich so wichtigen Klassikern erstmal eher Schadensbegrenzung betreiben zu müssen. Stattdessen habe man in der zweiten Saisonhälfte, als man sich als Team gefunden hatte, profitiert. Eine gute Saisonplanung und Kennenlernphase zwischen Team und Visbeek hätten für frische Fahrer bis in den Herbst hinein gesorgt. Funktionierende Teamkompositionen sowie die Konzentration auf realistische und für das Team wichtige Ziele, wie die belgischen Rennen im Spätsommer/Herbst und die Vuelta, zahlten sich von außen betrachtet aus.

Schlüsselfigur Biniam Girmay

Der Coup des Jahres 2021 gelang dem Team jedoch wohl im Sommer mit der Verpflichtung des Eritreers Biniam Girmay. Das Delko Team war in finanzielle Schwierigkeiten geraten, was dazu führte, dass die Fahrer des Teams sich umorientieren konnten. So kam es, dass Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux das Toptalent schnell auf dem Schirm hatte, ihm auch aufgrund fehlender Alternativen im Team eine gute sportliche Perspektive aufzeigen konnte und ihn letztlich überzeugen konnte, einen Vertrag zu unterzeichnen. Bei diesem Transfer zeigte sich bereits, wie das Team nun agierte. Visbeek konnte einen klaren Plan anbieten: Finanziell war man durch Sponsor Intermarché in der Lage, den Transfer zu stemmen, Perspektiven auf Ergebnisse und Kapitänsrollen konnte man im bis dahin eher schwachen Klassiker- und Sprinterteam anbieten und man konnte vor allem langfristig ein gemeinsames Projekt angehen. Es wurde ein Transfer der vorerst Ende des Jahres mit der Silbermedaille Girmays im Straßenrennen der U23-Weltmeisterschaft gekrönt werden sollte.

Girmay und Teamchef Jean-Francois Bourlart

Was sich über das Jahr 2021 zeigte, waren mehrere Dinge: Man war in der Lage, nach einem schwierigen Start in der zweiten Saisonhälfte im Konzert der WorldTour mitzuspielen. Man konnte in ausgewählten Rennen sehr stark performen. Man schaffte es offenbar, einen Teamgeist aufzubauen in dem sehr mannschaftsdienlich gefahren wurde. Schon abgeschriebene Fahrer wie Taco van der Hoorn oder Rein Taaramäe blühten neu auf. Zudem entwickelte man Fahrer wie Georg Zimmermann, Biniam Girmay, Odd Christian Eiking oder selbst einen Danny van Poppel über das Jahr kontinuierlich weiter.

Sicher konnte das Team guten Mutes in eine sehr wichtige Saisonpause gehen. Nach der turbulenten vorherigen Offseason in der man den WorldTour-Status erlangte und entsprechend viel Verwaltungsaufwand hatte, Sponsorenakquise betrieb und auch recht kurzfristig viel an Strukturen arbeiten musste, bot sich nun die Gelegenheit, den Kader und das Team erneut umzubauen und weiter zu formen. Man arbeitete jedoch nicht nur am Rennkader, auch ein neuer Sportdirektor kam, ein neuer Trainer, eine neue Ernährungsexpertin etc. Die Strukturen wurden weiter ausgebaut und professionalisiert.


Das zweite WorldTour-Jahr

Was den Kader anbelangt, stand man wieder vor einer Großbaustelle. Diesmal jedoch mit einer sportlichen Führung die eingearbeitet war und Zeit hatte, diese Periode vorzubereiten. So verließen insgesamt 11 Fahrer das Team. Darunter verdiente Leistungsträger wie Danny van Poppel, Odd Christian Eiking oder Jonas Koch. Aber auch einige Fahrer, die noch aus ProTeam-Tagen zum Team gehörten und bei denen man laut Visbeek nach einem Jahr feststellte, dass sie nicht das nötige Niveau für die WorldTour besaßen. 

Man verpflichtete 11 neue Fahrer, die ausnahmslos WorldTour Erfahrung oder das nötige Talentlevel für diese mitbrachten. Der Königstransfer war der erfahrene Norweger Alexander Kristoff. Das war auch deshalb beachtlich, als dass mit Uno-X ein aufstrebendes norwegisches Team öffentlich um Kristoff buhlte. Der entschied sich jedoch für das belgische Team und brachte seinen Edelhelfer Sven-Erik Byström gleich mit. Daneben verpflichtete man weitere erfahrene Kräfte wie Adrien Petit und Dimitri Claeys sowie eine Reihe aufstrebender und hungriger Talente wie den Sprinter Gerben Thijssen, den Kletterer Kobe Goossens sowie talentierte Neoprofis wie Hugo Page oder Julius Johansen.

Schon in der Offseason 2021/22 verpflichtete man mit Dries De Pooter und Madis Mihkels zwei große Nachwuchstalente zur Saison 2023. Bei solchen Transfers hilft es sicherlich, dass Aike Visbeek ein Jahr bei der SEG Academy verbracht hat und die dort erlangten Erfahrungen bezüglich des Scoutings und der Entwicklung junger Talente mitbringt. De Pooter fuhr zudem 2021 für SEG und Ende des Jahres als Stagiaire für Intermarché-Wanty-Gobert Materiaéux, während Mihkels ein weiteres Beispiel eines sehr starken Juniors ist, der sich bereits frühzeitig an ein WorldTeam bindet. Man geht mit der Zeit. 

Darüber hinaus kam zur neuen Saison mit Vini Zabú nicht nur ein namhafter neuer Sponsor hinzu, sondern in der schon laufenden Saison mit Domenico Pozzovivo auch noch ein sehr erfahrener Kletterer und Klassement Fahrer. Wohl das Fahrerprofil welches im Team noch unterrepräsentiert ist.

Ein unglaublicher Sprung nach vorn

Wie groß der Sprung ist, den das Team nach einer „normalen“ Offseason und einem Übergangsjahr gemacht hat, sah man 2022 von den ersten Rennen an. Vermutlich auch getrieben von der Relegationsgefahr, reihte das Team Topergebnis an Topergebnis. Biniam Girmay holte im Rahmen der Mallorca Challenge am zweiten Renntag bereits den ersten Saisonsieg. Kobe Goossens sorgte für weitere Top 10 Platzierungen in den hügeligen Mallorca Rennen. Jan Hirt gewann die Tour of Oman, Alexander Kristoff die Clásica de Almería und Loïc Vliegen sorgte in hügeligem Terrain für weitere Ergebnisse.

Die Klassikersaison, bei der man 2021 noch hinterherfuhr, sollte dieses Jahr eines der großen Ziele werden. Mit Alexander Kristoff hatte man einen Fahrer verpflichtet, der bereits Monumente und Tour de France Etappen gewonnen hat. Kristoff und die weiteren erfahrenen Neuverpflichtungen Bystrom und Petit, sowie die jungen Thijssen, Page und Peak brachten dem Team hier vor allem eins: ein starkes Grundniveau.

Alexander Kristoff mag nicht mehr der Topfavorit bei den großen Klassikern sein, aber er ist immer noch in der Lage, bei fast allen der Klassiker vorne reinzufahren. Heißt vor dem Hintergrund des Relegationskampfes: Man brauchte nicht unbedingt einen Fahrer der Flandern oder Roubaix gewinnen sollte, sondern einen Fahrer der zuverlässig, über die komplette Klassikerkampagne, vorne reinfahren konnte. Der dazu einen großen Erfahrungsschatz und Leader Qualitäten mitbringt. Der dem Team ein Grundlevel und eine Grundpräsenz in diesen Rennen gab, das so hoch war, dass man sich keine Sorgen machen brauchte. Sowohl was UCI Punkte, mediale Aufmerksamkeit oder die Stimmung im Team anging. Was dem Team dadurch gelang, zeigte sich schnell: Man war bei jedem einzelnen Frühjahrsklassiker konkurrenzfähig. Das galt für die Monumente, die Halbklassiker und die kleinen 1.1/1.Pro Rennen. 

Biniam Girmay – Sieg bei der Mallorca Challenge

Die Ergebnisse erzielte dabei nicht nur Kristoff: Biniam Girmay zeigte sein Riesentalent mit dem Sieg bei Gent-Wevelgem sowie weiteren Topergebnissen. Andrea Pasqualon, Adrien Petit und Taco van der Hoorn bilden nicht nur ein erfahrenes helfendes Rückgrat des Teams, sie fuhren auch selbst starke Ergebnisse ein. Dabei stachen oftmals vor allem Pasqualon und Petit als selbstlose Helfer heraus: ob im Sprintzug oder auch tief in den Klassikerfinals. Wenn man noch eine Reihe tiefer in die Klassikerfraktion blickt, findet man weitere Ergebnisse von Fahrern wie Boy van Poppel, Barnabás Peák, Loïc Vliegen, Gerben Thijssen und natürlich Tom Devriendt.

Stichwort Devriendt: Es war die Kulmination der Entwicklung des Teams. Sowohl des Klassikerteams dieser Saison als auch des ganzen Teams Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux als WorldTour Équipe. 6 Fahrer des Teams unter den ersten 23 bei Paris-Roubaix. Tom Devriendt, den meisten Fans des Sports höchstens vom Namen bekannt, wurde Vierter. Roubaix bringt jedes Jahr solch Überraschungsergebnisse zustande, Materialglück und Rennverlauf spielen eine große Rolle. Aber sind es noch Überraschungen, wenn man 6 seiner 7 Fahrer: Kapitäne, Edelhelfer und einfache Helfer alle dort vorne reinbringt? Beim Giro d’Italia wurde direkt an das herausragende Frühjahr angeknüpft. Rota, Hirt, Pozzovivo und Supertalent Girmay überzeugten in Italien. 

Nor vor zwei Jahren hätte wohl niemand damit gerechnet, dass aus dem kleinen Team Circus – Wanty Gobert, das die Chance auf die WorldTour-Lizenz nutzt, eine der stärksten Mannschaften der ersten Saisonhälfte 2022 wird. Es ist offensichtlich, dass in den vergangenen eineinhalb Jahren teamintern sehr viel passiert sein muss. Der Blick von außen auf diese Veränderungen lässt ein Bild von einem unglaublichen Aufstieg entstehen, den es im Radsport in dieser Form sehr selten gegeben hat. Mit wichtigen Personalentscheidungen, guten Transfers und dem ökonomischen Aufstieg hat man offenbar einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Wie nachhaltig diese Erfolgswelle ist, muss sich erst noch zeigen, aber für den Moment ist Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux, immer noch mit einem vergleichsweise kleinen Etat ausgestattet, das Team der Stunde.