Tom Pidcock (Foto: © Roth&Roth / CV)

Thomas Pidcock (Infos Grenadiers) hat die 58. Auflage des Amstel Gold Race gewonnen. Der Brite setzte sich nach 254 Kilometern von Maastricht nach Berg en Terblijt im Sprint der vierköpfigen Spitzengruppe vor Marc Hirschi (UAE) und Tiesj Benoot (Visma | Lease a Bike) durch. Mauri Vansevenant (Soudal Quick-Step) wurde Vierter.

So lief das Rennen

Zunächst bestimmten Ausreißer das Rennen. Tosh Van der Sande (Visma | Lease a Bike), Enzo Leijnse (dsm-firmenich PostNL), Alexander Hajek (Bora-hansgrohe) und Zeb Kyffin (TDT – Unibet) wurden aber vom Feld an der langen Leine gehalten.

Das Frauenrennen musste nach einem Verkehrsunfall unterbrochen werden und auch in das Rennen der Männer wurde ein wenig eingegriffen und der Parcours ganz leicht modifiziert. Das Rennen der Frauen wurde nach langer Verzögerung erneut gestartet, aber verkürzt. Die Männer konnten auf dem ursprünglich geplanten Parcours ohne Verzögerung weitermachen.

Der Vorsprung der Ausreißer schmolz nach und nach zusammen. Als es etwa 81 Kilometer vor dem Ende in den Cauberg ging, lag das Feld nur noch etwa eine Minute hinter der Spitze. Wenig später, bei der ersten Zielpassage, hatte das Feld die Ausreißer bereits in Sichtweite. Genau 74 Kilometer vor dem Ende waren die Ausreißer gestellt und das Feld geschlossen.

Konterattacken

Und 63 Kilometer vor dem Ende wurde aus dem Feld attackiert, doch zunächst konnte sich keine Gruppe entscheidend lösen. Vervaeke, Honore und Lapeira lösten sich und gingen mit etwas Vorsprung in den Loorberg und behaupteten sich vorn. In den Gulperberg gingen sie mit 25 Sekunden Vorsprung auf das Feld. Dort forcierte Michael Kwiatkowski und Mathieu Van der Poel reagierte und schloss die Lücke. Anschließend kontrollierte das Team von Van der Poel am Kruisberg und auch im Abschnitt danach das Tempo.

Rund 36 Kilometer vor dem Ziel kam dann am Eyserbosweg die Attacke von Richard Carapaz. Van der Poel folgte am Hinterrad. An der Spitze war Vervaeke zurückgefallen, Honore und Lapeira behaupteten sich weiter vor dem Feld, allerdings mit nur wenigen Sekunden Vorsprung.

Carapaz kam nicht weg, die Konterattacke aus dem Feld setzte Marc Hirschi. Adria, Mollema und Madouas setzten nach. Auch Vansevenant schaffte schnell den Sprung nach vorn. Etwas später konnten auch Pidcock und Benoot zu der Gruppe um Hirschi und Madouas aufschließen. So formierte sich vor dem Keutenberg die Spitzengruppe um Pidcock und es fiel die Vorentscheidung.

Am Fuße des Keutenberg waren Honore und Lapeira von der Pidcock-Gruppe eingeholt. Benoot forcierte das Tempo und nur Hirschi, Vansevenant und Pidcock konnten direkt folgen. Doch nach dem steilen Stück konnten die Begleiter wieder aufschließen. So gingen Hirschi, Pidcock, Benoot, Vansevenant, Honore, Mollema, Lapeira, Vauquelin, Adria, Madouas, Pacher und Bilbao an der Spitze auf die letzten 25 Kilometer. Der Vorsprung wuchs schnell auf 40 Sekunden.

Angriffe aus dem Feld

Im Cauberg attackierte Skjelmose im Feld und zog das Tempo an. Teuns setzte die Tempoverschärfung fort und auch Cosnefroy griff an. Das Feld dünnte sich so stark aus. Als es bei der zweiten Zielpassage auf die letzte Runde (noch 16 km bis zum Ende) ging, lag die Spitze rund 30 Sekunden vor dem Feld.

An der Spitze setzte Pidcock sechs Kilometer vor dem Ende seine Attacke und löste sich einige Meter. Aber Benoot und Hirschi konnten mit vereinten Kräften wieder aufschließen. Auch Vansevenant schaffte etwas später unter großer Kraftanstrengung den Anschluss. Im Sprint setzte sich Pidcock vor Hirschi und Benoot durch. Vansevenant rettete sich vor den Verfolgern als Vierter ins Ziel.

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Bei den Frauen holte sich Marianne Vos (Visma | Lease a Bike) den Sieg. Die Entscheidung fiel im Sprint einer größeren Gruppe und Top-Sprinterin Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hatte die schnellsten Beine. Doch sie jubelte zu früh und so schob Vos ihr Vorderrad auf den letzten Metern noch ganz nach vorn zum Sieg. Wiebes wurde Zweite und vergoss Tränen der Enttäuschung. Platz drei ging an die Norwegerin Ingvild Gåskjenn (Liv AlUla Jayco).