Profil 2. Etappe des Giro d'Italia 2024

Am zweiten Tag des Giro steht bereits die erste Bergankunft auf dem Programm. Die Schlusssteigung nach Oropa ist nicht der schwerste Berg dieses Giro, aber dennoch müssen die Favoriten zeigen, was sie drauf haben. Jhonatan Narváez geht nach dem Auftaktsieg in Rosa ins Rennen, doch es wird für ihn sehr schwer, das Leadertrikot zu verteidigen.

Der erste Teil der Etappe ist flach, was Ausreißern die Chance gibt, einen größeren Vorsprung auf das Feld herauszufahren. Doch der Großteil der rund 2300 Höhenmeter die es zu bewältigen gilt, wartet im Schlussdrittel der Etappe. Der Schlussanstieg nach Oropa ist fast 12 Kilometer lang. Im unteren Teil und auch die letzten rund zwei Kilometer moderat steil, doch es gibt auch einen Abschnitt von rund vier Kilometern Länge mit mehr als 8% Steigung.

Es stellt sich vor der Etappe die Frage, ob das Team Ineos Grenadiers bereit ist, im flachen Anfangsabschnitt so viele Kräfte zu investieren, um die Gruppe des Tages in Reichweite zu halten. Sicher würden sie gern das Rosa Trikot behalten, doch die Chancen für Narvaez sind eher gering, denn sein Vorsprung auf die besten Kletterer im Peloton ist gering. Auf Pogacar sind es nur sechs Sekunden, sodass dieser nach der Niederlage zum Auftakt direkt Revanche nehmen könnte und so Rosa holt. Doch dafür kann er auch eine Gruppe weglassen, die bereits einige Minuten Rückstand in der Gesamtwertung hat.

Es stellt sich also schon am zweiten Tag die Frage, ob nicht vielleicht sogar Ausreißer eine Chance hätten, durchzukommen. Das entscheiden die Teams im Feld, wie viel Energie sie aufwenden wollen. Pogacar hatte am ersten Tag sein Team eingespannt und den Sieg nicht einfahren können. Will er direkt zurückschlagen, oder lieber Kräfte schonen? Man darf gespannt sein, wie Ineos und UAE das Rennen gestalten wollen.

Die Vorschau wird präsentiert von:


Die Strecke

Karte der 2. Etappe des Giro d’Italia 2024

Die ersten rund 100 Kilometer der Etappe sind flach. Es geht nach dem Start zunächst neutralisiert aus der Stadt, erst nord- dann ostwärts. Die erste Sprintwertung wird nach knapp 94 Rennkilometern abgenommen. Anschließend geht es auf und ab nach Biella. Zwei Anstiege der dritten Kategorie werden abgenommen, dann der Sprint in Biella. Anschließend beginnt die Schlusssteigung.

Der erste Teil der Schlusssteigung ist noch moderat steil, doch nach rund fünf Kilometern wird es anspruchsvoller. Die Steigung setzt immer mal ab, auch im oberen Teil gibt es flachere Abschnitte. Doch es gibt auch Abschnitte mit mehr als 11% Steigung und durchaus längere Stücke mit rund 8% und mehr. Nicht der schwerste Berg des Giro, aber berechtigt mit mehr als 730 Höhenmetern als Kategorie 1 eigestuft.

Bergwertungen:
km 122.7 – Oasi Zegna – m 756 (3a cat.)
km 137.4 – Nelva – m 775 (3a cat.)
km 161 – SANTUARIO DI OROPA – m 1142 (1a cat.-arr)

Sprintwertungen:
Intergiro Sprint: km 106.6 Crocemosso
Intermediate Sprints: km 93.9 Valdengo | km 150.1 Biella

Die Favoriten

Geht es nach der der reinen Leistungsfähigkeit am Berg, ist Tadej Pogacar der Favorit auf den Tagessieg. Doch wie oben beschrieben, bietet diese Etappe durchaus Terrain für unterschiedliche Rennszenarien. Vielleicht kann eine starke Fluchtgruppe sich vorn behaupten und den Tagessieg unter sich ausmachen. Will Barta, Marco Frigo, Kevin Vermaerke, Simon Carr, Mattia Bais .. alles Fahrer, die schon etwas Rückstand in der Gesamtwertung haben und auf diesem Terrain durchaus bestehen können. Auch sollte man Fahrer wie Michael Storer, Filippo Zana, Florian Lipowitz, Georg Steinhauser oder Nick Schultz auf dem Zettel haben. Doch ob eine Ausreißergruppe die Chance hat durchzukommen, werden UAE und Ineos im Feld entscheiden – indem sie entscheiden, wie sehr sie ihr Team einspannen wollen.

Meist kommt es bei der ersten Bergankunft einer Grad Tour zum Kampf zwischen den Klassementfahrern um den Tagessieg. Doch die besondere Konstellation mit Pogacar als alleinigem Top-Favoriten auf den Gesamtsieg macht diesen Giro und die Voraussetzungen für diese Etappe speziell.

***** –
**** Pogacar, Zana, Tiberi
*** Lipowitz, O’Connor, Martinez,
** Carr, Thomas, Vansevenant, Vermaerke, Frigo, Schultz, Mattia Bais
* Storer, Plappm Barta, Bardet Uijtdebroeks, Dunbar, Stenhauser, Lutsenko, Lopez

Start: 12:55 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr