Solist Neilson Powless gewinnt Gran Piemonte 2024

Der US-Amerikaner Neilson Powless (EF Education EasyPost) hat die 108. Ausgabe des Gran Piemonte nach einer beeindruckenden Solo-Flucht gewonnen. Beim letzten Vorbereitungsrennen vor der Lombardei-Rundfahrt hatte sich Powless rund 43 km vor dem Ziel aus einer kleinen Spitzengruppe gelöst und konnte einen Vorsprung von 7 Sekunden ins Ziel retten. Den Sprint der Verfolger sicherte sich Corbin Strong (Israel Premier Tech) vor Alex Aranburu (Movistar). Georg Zimmermann (Intermarche-Wanty) beendete das Rennen als Teil der ersten Verfolgergruppe auf dem 22. Platz. 

„Ich bin einfach meinem Instinkt gefolgt“, erklärte der überglückliche Sieger im Interview nach dem Rennen. „Heute haben sich die Anstrengungen der letzten Monate bezahlt gemacht.“ Für den 28-jährigen US-Amerikaner war es der erste Saisonsieg. Vor allem im Frühjahr hatte ihn eine Knieverletzung zurückgeworfen.   

So lief das Rennen: 

182 km mussten die Fahrer bei dem Eintagesrennen von Valdengo nach Borgomanero absolvieren – dabei warteten im norditalienischen Piemont insgesamt gut 1600 Höhenmeter auf sie. 

Nach 10 km konnten sich zunächst Nickolas Zukowsky (Q36.5 Pro Cycling Team) und Francisco Munoz (Team Polti Kometa) vom Feld lösen. Später stießen Andrii Ponomar (Team Corratec – Vini Fantini) und Luca Colnaghi (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè) dazu. Der Vorsprung des Quartetts betrug in der Spitze rund 6 Minuten. 

Der Vorsprung schmolz rapide dahin, als die Fahrer den ersten und schwersten Anstieg des Tages (8,6 km mit 5,5 %) in Angriff nahmen. Vorne konnten Colnaghi und Ponomar das Tempo nicht mehr mitgehen. Auch Munoz hatte zwischenzeitlich Probleme, konnte aber zusammen mit dem Fluchtkollegen Zukowsky den Passo della Colma an der Spitze überqueren. Das Duo lag zu diesem Zeitpunkt keine anderthalb Minuten mehr vor dem Peloton. Im Feld, in dem sich vor allem die Teams dsm-firmenich PostNL, Lidl-Trek und EF Education EasyPost aktiv zeigten, hatten etliche Fahrer den Anschluss verloren. 

Bei der Abfahrt auf regennassen Straßen gelang es Ponomar, wieder vorne aufzuschließen. Dahinter formierte sich eine starke Gruppe, zu der unter anderem Giulio Ciccone (Lidl-Trek), Neilson Powless (EF), Tom Pidcock (Ineos-Grenadiers), Alex Aranburu (Movistar), Georg Zimmermann (Intermarche-Wanty), Romain Bardet (dsm) und Matej Mohoric (Bahrain-Victorious) gehörten.

45 Kilometer vor dem Ziel kam es zum Zusammenschluss der vorderen Gruppen. 19 Fahrer lagen nun vorne. 

Es folgten zwei kürzere Anstiege – und weitere Attacken. Neilson Powless setzte sich auf dem Weg zum Cremosina ab, während dahinter weiterer Fahrer aufschließen konnten. 30 km vor dem Ziel lag Powless über 30 Sekunden vor nun etwa 40 Verfolgern. Der US-Amerikaner rettete den Vorsprung über den finalen Anstieg des Tages in Traversagna und konnte ihn im flachen Stück etwas ausbauen. Als er auf die Schlussrunde einbog, lag er noch 36 Sekunden vor der zweiten Gruppe, in der die beiden Lidl-Trek-Fahrer Julien Bernard und Sam Oomen sturzbedingt fehlten. 

Der Vorsprung wurde zwar kleiner, doch es sollte reichen: Nach einer 43 km langen Soloflucht konnte Neilson Powless die Arme nach oben reißen. Dahinter sprinteten Corbin Strong (Israel Premier Tech) und Alexander Aranburu (Movistar) auf dem zweiten und dritten Platz. 

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