2 | Das Roubaix-Wochenende

Der Hype um Paris-Roubaix ist in jedem Jahr groß. Doch 2021 war er gleich aus mehreren Gründen um einiges größer. Das lag zum einen daran, dass nach der Absage von 2020 die Radsportwelt ENDLICH wieder Pflaster-Spektakel wollte, zum anderen daran, dass die Frauen die lang ersehnte Premiere IHRES Roubaix bekamen. Doch der Hauptgrund war das Wetter! Ein nasses Roubaix und das nun dank des Frauenrennens im Doppelpack. Rund 20 Jahre hatten die Fans darauf warten müssen, dass aus den heftigen Rüttelpflasterstücken schmierige Rutschbahnen werden.

Bei den Frauen holte sich Lizzie Deignan mit einem beeindruckenden Soloritt den Sieg. Auch sie hatte mit den Bedingungen zu kämpfen, siegte aber souverän und hat nun auch eine Plakette in den legendären Duschen neben dem Velodrom. Im Ziel war vielen Frauen anzumerken, wie sehr ihnen dieses Pflaster-Spektakel zugesetzt, aber auch gefallen hat.


Die Männer hatten noch üblere Bedingungen als die Frauen. Riesige Pfützen, Schlammpisten ohne Ende und fast aussichtslos war der Versuch, sturzfrei durchzukommen. Sportlich war es ebenso ein sehr unterhaltsames Rennen mit Dramen und Wendungen, bei dem am Ende Sonny Colbrelli siegte und sein Glück nicht fassen konnte.

Das Paris-Roubaix-Wochenende von 2021 wird sehr lange in den Köpfen der Fans hängenbleiben, Lizzie Deignan zu Recht in die Geschichte eingehen. Der Anachronismus des Radsports – episch!