2. Remco macht den nächsten Schritt!?

Bei der Valencia-Rundfahrt musste Remco Evenepoel den Bora-Kapitän Aleksandr Vlasov auf der steilen Schotterstraße zum Ziel der Königsetappe ziehen lassen und verlor das Leadertrikot. Bei der Algarve-Rundfahrt holte er sich den Sieg, doch bei Tirreno-Adriatico brach er auf der Königsetappe erneut ein und rutschte aus den Top 10. Bei der Baskenland-Rundfahrt verlor er am Schlusstag (auf der Königsetappe) erneut das Gelbe Trikot und rutsche vom Podium. Dem Belgier fehlt noch etwas zu den ganz großen Jungs. Vor allem, wenn es ganz steil wird. Doch Remco ist 22 Jahre alt und wird diese Baskenland-Rundfahrt durchaus als Schritt in die richtige Richtung wahrnehmen.

„Ich hoffe, euch Jungs hat gefallen, was ich diese Woche gezeigt hab“, sagte Evenepoel im Interview nach dem Rennen. Er erkannte die Leistung der anderen Top-Fahrer an und schien dennoch zufrieden, mit seiner Leistung. Auch wenn er um seine Enttäuschung keinen Hehl machte. Er ist das große belgische Wunderkind und wurde als dieses gehypt. Das nervt nicht wenige Radsportfans gewaltig, ist aber weniger Schuld von Evenepoel selbst. Am Schlusstag lieferte er einen couragierten Auftritt, gab niemals auf und bewies Charakter. In Sachen Renntaktik fehlen ihm sicher noch ein paar Rennen, um auch dort auf dem Top-Level zu sein, aber seine Leistung bei dieser Baskenland-Rundfahrt lässt sich durchaus als Schritt nach vorn deuten. Ob er tatsächlich das Zeug zum Grand-Tour-Fahrer hat, wird man sehen, doch zumindest für die einwöchigen Rundfahrten ist er, auch dank seiner Zeitfahrqualitäten, künftig stets einer der Top-Favoriten.