Liane Lippert

Liane Lippert:
Wir wollten in der Gruppe vertreten sein – dass wir nur zu dritt gestartet sind, hat es heute natürlich nicht einfacher gemacht. Es war meine Aufgabe, mitzuspringen. Das Terrain war zu Beginn wellig und es gingen einige Attacken, es hat Energie gekostet, aber mir ist es gelungen in der Gruppe dabei zu sein. So bin ich an der Spitze den Ballon d’Alsace hoch, und konnte es richtig genießen! Es war eine Hammer-Stimmung und ich habe ganz oft meinen Namen gehört.

Im Finale ging es dann in den Planche des Belles Filles. Ich kannte den Anstieg sehr gut, wusste genau, was auf uns zukommt. Im Feld konnte Pfeiffer (Georgi) nicht mehr bei Juliette (Labous) bleiben, deshalb hab ich mich vorn direkt zurückfallen lassen und auf Juliette gewartet. Sobald sie mich eingeholt hatten, habe ich das Tempo gemacht und bin so schnell gefahren, wie ich konnte. Wir wollten alles versuchen, Juliette vielleicht doch noch die Chance aufs Podium zu ermöglich. Dafür mussten wir Kasia (Katarzyna Niewiadoma) irgendwie abschütteln – also alles auf Angriff. Wir hatten Kasia isoliert, aber sie war erneut sehr stark.

Ich bin dann nach der nächsten Tempoverschärfung zurückgefallen und dachte, da müsste mich jetzt eigentlich gleich die große Gruppe überholen, aber irgendwie kam keiner. Meine Familie war an der Strecke, Freunde, mein Heimatverein – sie haben mich so krass angefeuert, da musste ich dann einfach voll durchziehen. Die ganze Stimmung an der Strecke, die Atmosphäre – es war ein tolles Gefühl da hochzufahren. Der Schotter oben war nicht ganz so schlimm, wie ich es in Erinnerung hatte. Oben war ich dann aber auch fix und fertig.

Ich bin jetzt bereits zu Hause und kann auf eine wirklich schöne Tour de France zurückblicken. Für mich persönlich, wie auch für das ganze Team gab es Höhen und Tiefen, aber es war wirklich eine tolle Erfahrung und ein echtes Erlebnis.

  • * Franziska Koch hat das Rennen vor der letzten Etappe verlassen.